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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aufgefordert, wenn er nur dem anderen Miststück im Haus hätte trauen können. Seine Frau hatte gesagt , daß sie mit der Cessna nach Roanoke fliegen würde, aber ebensogut konnte sie dem Piloten sagen, er solle umkehren und wieder auf dem kleinen Flugplatz von McLean landen. Dieses verdammte Miststück von Frau konnte ebensogut jetzt unten auf der Straße in ihrem Wagen auf genau den richtigen Augenblick warten, um ins Haus zurückzukommen.
    Das wäre ein gefundenes Fressen für sie, ihn dabei zu erwischen, wie er es mit dem Niggermädchen trieb.
    Rawlins kniff die Augen zusammen. Dann sah er zu seinem Schreibtisch hinüber, zu dem Telefon, das dort stand. Das verdammte Ding klingelte. Dabei war das seine Büroleitung, seine Verbindung nach Washington. Verdammt!
    Das Telefon hörte nicht auf zu klingeln. Verdammt! Er konnte es nicht leiden, wenn er telefonieren mußte und schon ein wenig getrunken hatte. Er arbeitete sich etwas unsicher aus dem Sessel hoch, hielt sein Glas fest und ging etwas schwankend zum Schreibtisch hinüber.
    »Ja? Was ist denn los?«
    »Guten Abend.«
    Die Stimme, die aus dem Hörer klang, sprach im Flüsterton, hoch und ausdruckslos. Er konnte nicht einmal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war.
    »Wer zum Teufel, spricht denn? Woher haben Sie diese Nummer ?«
    »Das ist beides ohne Bedeutung. Aber was ich Ihnen jetzt sagen werde, ist wichtig.«
    »Gar nichts werden Sie mir sagen. Ich spreche nicht mit ...«
    »Newport News , Rawlins!« Die Flüsterstimme spuckte ihm die
Worte förmlich entgegen. »An Ihrer Stelle würde ich nicht auflegen. «
    Rawlins erstarrte. Durch den Alkoholnebel, der ihn umgab, starrte er das Telefon an, das er in der Hand hielt. Dann hob er den Hörer langsam ans Ohr, hielt den Atem an. »Wer sind Sie? Was wollen Sie? Newport ...« Mehr brachte er nicht heraus.
    »Drei Jahre ist es her, Congressman. Wenn Sie scharf nachdenken, erinnern Sie sich bestimmt. Der Gerichtsbeamte von Newport News hat den Zeitpunkt des Todes auf eine halbe Stunde nach Mitternacht geschätzt. Etwa die gleiche Zeit wie jetzt übrigens. Das Datum war der 22. März.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?« Rawlins spürte die Übelkeit, die in ihm aufstieg.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß das nicht wichtig ist. Jedenfalls nicht wichtiger als das kleine schwarze Mädchen in Newport News. Wie alt war sie denn, Congressman? Vierzehn? Was war denn? Das war grotesk, nicht wahr? Es hieß, sie sei ziemlich zugerichtet gewesen, man hatte sie geschlagen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden! Mit mir hat das jedenfalls nichts zu tun!« Rawlins führte das Glas zum Mund und trank. Der größte Teil des Whiskys rann ihm über das Kinn. »Ich war nicht in ...«
    »Newport News?« unterbrach ihn die Flüsterstimme. »In der Nacht vom 22. März 1969? Ich denke doch. Ich habe hier sogar den detaillierten Flugplan einer Cessna-Maschine, die auf einem Privatflugplatz zehn Meilen nördlich von Newport News gelandet und dann wieder gestartet ist. Und da ist auch eine Beschreibung des Passagiers: blutbefleckte Kleider, betrunken. Soll ich sie Ihnen vorlesen?«
    Rawlins ließ das Glas fallen. Es zerschellte auf dem Boden. »Sie ... hören Sie ... auf !«
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sehen Sie, Sie sind Vorsitzender eines Ausschusses im Repräsentantenhaus, der mich interessiert. Ich bin nur nicht damit einverstanden, daß Sie sich gegen die Vorlage H.R. drei fünfundsiebzig stellen. Sie werden Ihre Haltung ändern, Rawlins. Sie werden diese Vorlage unterstützen. . . «
     
    Phyllis Maxwell ging an der Rezeption im Hay-Adams vorbei auf den Lafayette Room zu. Die übliche Schar von Gästen wartete darauf, daß man ihnen Plätze anwies; sie betraf das nicht. Der Oberkellner des Lafayette würde sie sehen und sie an den anderen
vorbei zu ihrem Tisch führen. Sie hatte sich eine Viertelstunde verspätet; das war gut. Der Mann, mit dem sie zum Essen verabredet war, würde bereits nervös sein, etwas beunruhigt, und sich fragen, ob sie die Verabredung vergessen hatte; das war sehr gut. Er würde defensiv eingestellt sein.
    Sie blieb an einem bis zum Boden reichenden Spiegel stehen und war mit dem Bild zufrieden, das sich ihr bot. Gar nicht übel, dachte sie. Überhaupt nicht übel für ein früher einmal einfaches Mädchen mit etwas Übergewicht Namens Paula Mingus aus Chillicothe, Ohio, die jetzt gute siebenundvierzig war. Sie war ... nun, elegant bezeichnet es am besten. Sie war schlank, die Beine gut

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