Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe
wenigstens keine Zuschauer.“
„Zu dir? Oh Lisa, du bist so heiß … Bitte!“
Sören schob seinen Sitz nach hinten, zog die federleichte Lisa zu sich rüber und fühlte sich wie neugeboren. Endlich! Endlich, dachten beide, nach all den Wochen und Monaten der Enthaltsamkeit! Ohne ging es einfach nicht; jeder Mensch brauchte das. Sie fanden den gleichen Rhythmus, kamen nach wenigen Minuten gleichzeitig und konnten doch kein Ende finden. Das hier war einfach zu berauschend.
„Du, Sören“, murmelte Lisa, „lass uns mal weg hier. Komm mit zu mir. Ich will dich ganz, die ganze Nacht. Die Kinder bekommen davon nichts mit, wir machen einfach Musik an, ja? Ich möchte dir noch viel mehr zeigen.“
„Aber wenn Hanna mein Auto vor deiner Tür sieht, dreht sie durch! Ich weiß nicht …“
„Dann lass es hier stehen und wir gehen zu Fuß. Ist doch nicht so weit. Ich hab so Lust auf dich, bitte!“
Er konnte nicht nein sagen. Lisa stellte Dinge mit ihm an, die zuvor nur Chantalle drauf gehabt hatte. Aber selbst die war nicht so heiß wie Lisa gewesen. Lisa war völlig begeistert von ihm, war ihm mit Haut und Haaren verfallen. Sie strahlte ihn an, ihre Wangen glühten vor Erregung. Und sie war kein kleines Mädchen mehr, wusste genau, welche Bewegungen sie einsetzen musste, um ihn noch verrückter zu machen. Ach, scheiß drauf, Hanna war ihm grad egal. Er wollte Lisa die ganze Nacht vögeln und herausbekommen, was sie noch so drauf hatte. Notdürftig brachten Lisa und Sören Haare und Klamotten in einen ordentlichen Zustand und stiegen aus dem Auto. Wie selbstverständlich nahm sie seine Hand. Ihr schien es egal zu sein, dass sie mit dem Mann ihrer Freundin händchenhaltend durch die Stadt ging – Sören fand das seltsam, konnte sich aber der Anziehungskraft seiner Nachbarin nicht entziehen. In seinem Kopf tanzten nur die Bilder ihres nackten Körpers umher. Gleich würde er sie erneut bumsen.
Die Straßenlaternen gingen gerade an, als das Paar in Lisas Straße einbog. Sören konnte nicht aufhören, seine Hände immer wieder verstohlen über Lisas göttlichen Körper gleiten zu lassen. Sie gurrte, wackelte mit dem Arsch und raubte ihm fast den Verstand. Auch sie war wie berauscht von dem Quickie im Auto. Gleich würde sie mit ihm im Bett liegen. Sie musste dafür sorgen, dass die Kinder in ihren Zimmern blieben – nicht, dass sie noch dachten, Ingmar sei da. Ach, an die Kinder wollte sie nicht denken. Immer heftiger wurde ihr Trieb, so dass sie kaum noch die Augen auf den Gehweg richten konnten.
Wie aus dem Nichts stand plötzlich Ingmar vor ihnen. Er schnaufte wütend, seine Adern traten am Hals und auf der Stirn hervor. Lisa wich entsetzt zurück, hielt aber weiter Sörens Hand fest. Sören versuchte sie abzuschütteln, doch das war nicht möglich, so fest klammerte sie.
„Wen haben wir denn da? Ich glaub ja nicht, was ich sehe! Du verdammte Hure! Komm sofort mit!“, zischte Ingmar, während er sich vor Lisa aufbaute und sie am Arm packte.
„Lass mich los, du tust mir weh! Hilfe! Hau ab!“, flüsterte Lisa mehr als dass sie schrie.
Sören räusperte sich umständlich, fuhr sich unruhig durchs Haar. Er wäre gerne abgehauen, aber Lisa entließ ihn nicht aus dem Klammergriff.
„Lass uns morgen drüber reden. Jeder geht jetzt nach Hause, was haltet ihr davon? Ich versteh, dass du jetzt sauer bist, aber das bringt ja nichts. Ich hab Lisa nur ein bisschen bei dem Papierkram geholfen, mehr nicht. Meine Frau wartet auf mich, ich denke, ich muss jetzt wirklich los. Lisa, wir besprechen dann beim nächsten Termin die anderen Sachen, ja?“
Lisa starrte Sören entsetzt an. Das konnte er doch nicht machen! Eben noch hatte er ihr den Himmel auf Erden versprochen und nun stand er nicht zu ihr! So etwas hätte Ingmar nie getan – er war immer stolz auf sie gewesen. Sie ließ Sörens Hand los, schaute hilfesuchend Ingmar an. Er war immer noch ihr Mann, das spürte sie jetzt genau. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein!
„Das ist nicht wahr, Ingmar! Sören hat mich eben gefickt! Im Auto, mitten in der Stadt! Ich wusste ja nicht, was er für einen miesen Charakter hat. Hätte ich nur auf dich gehört!“
„Ihr habt es miteinander getrieben? Was seid ihr nur für ein Dreckspack, alle beide!“, brüllte Ingmar. Mit voller Wucht schlug er Sören mitten ins Gesicht, der taumelte und ging dann zu Boden. Lisa stand reglos daneben. Was hätte sie auch tun sollen – Ingmar war schon immer der Stärkste von allen
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