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Das Kind der Talibanfrau

Das Kind der Talibanfrau

Titel: Das Kind der Talibanfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yair Nehorai
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Lachen, sprechen mit Jungs, sogar mit Jungs in meinem Alter, berühren sich, und das alles auf der Straße, dass alle es sehen können.
    Sind nicht einmal Juden
    gekidnappte Babys.
    Wusste gar nicht, dass es davon so viele gibt
    in unserer Stadt gab es nicht mal eines
    eine heilige Stadt.
    In Jerusalem ist den ganzen Tag, das ganze Jahr über Purim
    niemand gleicht dem anderen, Hemden und Hosen in allen Farben, rot, grün, gelb, rosa, blau und gemischt, und das Lustigste sind die Turnschuhe, nicht nur weiß, sondern eine Million Farben auf einmal.
    Kein Gericht und kein Richter, jeder tut in seinen eigenen Augen das Richtige.
    Sie werden es nicht herausfinden, die Schule ist weit weg, fünf Blöcke entfernt, und außerdem ist bis drei Uhr Pause.

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    Mama wacht über mich, obwohl sie zu Hause ist und ich in Jerusalem bin, obwohl es eine Stunde mit dem Bus entfernt ist. Sie ist in meinem Bauch, Kopf, meinen Händen und Füßen, wacht von innen heraus, nicht die kleinste Kleinigkeit entgeht ihr.
    Sünden, Sünden, Sünden.
    Wenn ich meine Augen vom Gebetsbuch weg bewege, brennt sie in meinem Magen, schreit Verletzung der Thora.
    Wenn ich male, schmerzt sie in meinen Fingern, stichelt Baby, Baby, Baby.
    Wenn ich mit David, Janckle, Mosche und Hajim spiele, hindert sie meine Füße daran, sich zu bewegen und sagt wütend, du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen.
    Wenn ich mit Roy, Awramle und Jossi spreche, macht sie Geräusche in meinem Kopf, ruft böse Zunge.
    Wenn ich lache, sticht sie meine Zunge, flüstert, dass ich ein Narr bin.
    Du sollst studieren, studieren, studieren.
    Ich rede mit keinem von ihnen mehr, nicht einmal mit Nathan, dem Zaddik. Jeder in der Klasse ist ein Schwätzer, faul, eine Schande für alle anderen. Ich werde nicht einmal mehr spielen,
    dann hört Mama auf, mir wehzutun.

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    Lauf aus der Schule weg, hau ab, du musst, schnell.
    Meine Mama denkt sich keine Regeln aus. Meine Mama macht keine Extra-Bestimmungen.
    Rabbi Hirsch ist ein Lügner und Anstifter. Eine Schande für alle.
    Mama ist eine Zaddika.
    Sei endlich still. Worte sind Fäuste, brennen im Magen, tun im Kopf weh.
    Der Strenge soll nicht lehren.
    Redet wieder schlecht über Mama, beschuldigt sie, sagt, sie weiß nicht, wie man unterrichtet, dass sie ohne Grund so streng ist.
    Hör auf zu lächeln, schaut mich an wie sonst den Klassen-Zaddik, redet, als wäre er mein bester Freund, als wäre er meine Mama.
    Im Fenster Hügel bis ans Ende der Welt, kahl ohne Bäume, nur ein bisschen grün. Dort werde ich hinlaufen, da findet mich niemand.
    Es ist eine Mitzwa, zu spielen und Sport zu treiben, dann hat man die Kraft, um die Thora zu studieren.
    Er sollte sich den Bart abrasieren, die Schläfenlocken abschneiden, die Kippa abnehmen. Sollte aufhören, schlecht über Mama zu reden, sie ist eine größere Zaddika als er. Spielen ist nicht erlaubt, nur Penner spielen, Ketzer und die Nichtreligiösen.
    Es ist auch eine Mitzwa zu lachen und glücklich zu sein, sogar ohne Grund.
    Lügner, will mich dazu bringen zu sündigen, wer ohne Grund lacht, ist ein Narr.
    Ist überhaupt kein Rabbi, schert sich nicht um Thora-Verletzungen, lächelt ohne Grund, schreit nicht, wenn ich träume, studiert nicht, sitzt faul herum. Er erlaubt mir auch, aus dem Klassenzimmer zu gehen, wann immer ich will.
    In der Schule in Jerusalem sind alle Rabbis Ketzer, tun so als ob, halbe Nichtreligiöse, deshalb sprechen sie schlecht über Mama. Der Heilige, er sei gepriesen, sieht alles, das Buch ist aufgeschlagen und die Hand schreibt, er wird sie bestrafen.

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    Mach, dass die Uhr stehen bleibt, die Sonne stillsteht, die Zeiger aufhören, sich zu drehen.
    Nur hier kann Mama die Sünden, die Thora-Verletzung und die Gedanken nicht sehen. Die Bäume sind im Weg, groß, überall, außerdem ist es ihr verboten zuzusehen.
    Ein Garten von Nichtreligiösen, eine Sünde.
    Niemand darf hier herkommen, weit weg von der Schule, zwei Blocks entfernt.
    Von sechs Uhr dreißig am Morgen bis elf Uhr in der Nacht muss ich bei ihnen sein, innerhalb der Schulmauern, auf der Holzbank im Gebetsraum oder auf dem Stuhl in der Klasse. Dann begleiten sie mich, lassen mich nicht allein, auf dem Weg zum Schlafsaal im Gebäude neben der Schule. Und dort, genau um elf Uhr, schaltet der Aufseher das Licht aus.
    Von sechs Uhr dreißig am Morgen bis elf Uhr in der Nacht beobachtet sie mich, vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Beim Gebet, beim Frühstück, in der Klasse, in der Pause, beim

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