Das Kinder-Gesundheitsbuch
Mandeln.
Darreichungsformen
Anthroposophische und homöopathische Mittel sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Diese sind unverzichtbar, um eine individuelle und auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes ausgerichtete Therapie zu ermöglichen.
Äußere Anwendungen: Sie werden in der Anthroposophischen Medizin mit Salben, Körperölen, Harzen und Tinkturen durchgeführt, sowie durch Öldispersionsbäder, bei denen durch eine bestimmte Verwirbelungstechnik Öltropfen extrem fein mit dem Wasser vermischt werden. So bilden sie nicht mehr einen Film an der Oberfläche, sondern sind als feinste Tropfen im Wasser verteilt. Eine solche Öldispersion eignet sich sowohl für ein Fußbad, als auch für ein Ganzkörperbad. Bei äußeren Anwendungen nimmt die Haut Qualitäten der aufgenommen Substanzen wahr und gibt sie an den Organismus weiter, so etwa die durchwärmende von Ingwermehl, die anregende von Rosmarin oder die beruhigende von Lavendel. Dabei helfen Tinkturen bei nässender Haut, Salben und Pasten decken ab, Gele und Emulsionen kühlen, Öle wärmen. Kinder mögen äußere Anwendungen, ihre Haut ist besonders sinnesoffen, und der unmittelbare Körperkontakt kann die Heilung zusätzlich unterstützen.
Innerliche Anwendung: Für die innerliche Anwendung gibt es die Heilmittel in Form von Globuli (Milchzucker-Streukügelchen), Milchzuckerpulver (Triturationen, abgekürzt Trit.), alkoholische oder wässrige Tropfen (Dilutionen, abgekürzt Dil.) sowie als Tabletten, Zäpfchen, Sirup, Frischpflanzensäfte, Tees, Injektionsampullen, Kapseln oder Pflanzenpulver. Bei den innerlichen Anwendungen erfolgt die Aufnahme der Wirkstoffe über die Schleimhäute des Verdauungstrakts. Wie bei allen Stoffwechselvorgängen werden die Heilmittel zunächst ein Stück weit abgebaut, bevor sie in die Substanz aufbauenden Prozesse des Organismus eingeschleust werden, um von dort aus regulierend und heilend zu wirken. Hierzu gehören zum Beispiel Gentiana Magen Globuli (WALA) bei kindlicher Verdauungsschwäche.
Inhalieren und Injizieren: Viele anthroposophische Heilmittel können inhaliert oder vom Arzt gespritzt (injiziert) werden. Sie gelangen in die Lunge oder über Unterhautfettgewebe und die Muskulatur direkt ins Blut und wirken so regulierend und heilend auf das Rhythmische System. Hierzu gehören zum Beispiel Inhalationen mit Levico Ampullen bei kindlichem Asthma oder Spritzen ins Unterhautfettgewebe mit Formica bei Schwellungen entzündeter Gelenke.
Alles Wichtige zur Gabe und Dosierung der potenzierten Heilmittel finden Sie ab > .
Belegte Erfolge
2004 wurde eine unabhängige, von den Krankenkassen finanzierte Studie (Anthroposophische Medizin Outcomes-Studie, AMOS), veröffentlicht. Sie konnte nachweisen, dass sich die Beschwerden bei 86 Prozent der untersuchten chronisch Kranken mit anthroposophischen Heilverfahren signifikant besserten und die Lebensqualität langfristig stieg.
Zudem gab es keine nennenswerten Nebenwirkungen und geringere Kosten als bei der für die Beschwerden sonst üblichen schulmedizinischen Therapie.
Anthroposophische Heilmittel werden selbstverständlich auf Nebenwirkungen geprüft.
Wie auch bei jedem allopathischen Medikament werden unerwünschte Wirkungen an die Hersteller, die Arzneimittelkommissionen und die Überwachungsbehörden gemeldet.
Im Jahr 2002 wurde in der Deutschen Apotheker-Zeitung (DAZ) eine Übersichtsarbeit veröffentlicht, die bei etwa 60 Millionen injizierten Ampullen von 21 homöopathischen Kombinationspräparaten ein Nebenwirkungsrisiko von 0,000036 Prozent angibt. Die anthroposophischen Firmen WALA und WELEDA verkauften in 10 Jahren 185 Millionen Ampullen, für die 36 unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet wurden. Das entspricht einem Risiko von 0,00000019 Prozent. Somit zählen anthroposophische Heilmittel zu den sichersten Medikamenten überhaupt.
Die Kunsttherapien
Beim therapeutischen Malen können Kinder seelische Erlebnisse ausdrücken und verarbeiten.
Eine weitere wichtige Säule der anthroposophisch erweiterten Medizin sind die Kunsttherapien. Sie wirken unmittelbar auf die Seele des Kindes. Wenn wir bei den vier Wesensgliedern unser Beispiel vom Orchester wieder aufgreifen (siehe > ), wirken sie also in erster Linie auf den »Dirigenten«. Sie haben jedoch auch Einfluss auf die Lebensorganisation oder die »Musiker« und auf den Körper selbst, also auf die »Musikinstrumente«.
Unter Anleitung eines entsprechend geschulten Therapeuten
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