Das Kinder-Gesundheitsbuch
dann den ganzen Tag damit herumlaufen.
Grind
Impetigo contagiosa
Typische Symptome
Eiterbläschen auf der Haut
rote Flecken auf der zum Teil örtlich überwärmten Haut
honiggelbe Krusten
manchmal Fieber und eingeschränkter Allgemeinzustand
Der Grind , auch Grindflechte genannt, ist die häufigste bakterielle Hautentzündung, da er extrem ansteckend ist. Die Krankheitserreger sind meist Streptokokken oder Staphylokokken, die über kleine Verletzungen der Haut eindringen und die Entzündung auslösen. Sie werden durch Schmierinfektion oder über verschmutzte Gegenstände wie Handtücher und Spielzeug verbreitet. Am häufigsten erkranken Säuglinge und Kleinkinder oder Kinder mit Neurodermitis (siehe > ).
Vor allem im Gesicht und an den Händen bilden sich unterschiedlich große, juckende Blasen, die mit eitrigem Sekret gefüllt sind. Sie platzen schnell auf, wodurch sich die Flüssigkeit aus den Blasen entleert und innerhalb kurzer Zeit antrocknet. Dabei entstehen honigfarbene, juckende Krusten, die nur langsam abheilen, meist ohne Narbenbildung. Durch Berühren und Kratzen mit den Fingern werden die Bakterien auch auf andere Stellen übertragen, wo sie neue Herde bilden.
Wann zum Arzt?
Die Behandlung von ansteckendem Grind muss immer vom Arzt überwacht werden, denn je jünger das Kind ist, desto größer ist die Gefahr, dass sich die Bakterien über die Blutbahnen ausbreiten. Sind Streptokokken die Ursache, so können sehr selten Komplikationen zum Beispiel in Form einer Nierenentzündung (siehe > ) auftreten.
Was macht der Arzt?
Der Arzt wird wahrscheinlich Salizylvaseline verschreiben, das die Krusten aufweichen lässt.
Eine lokal antibiotisch wirksame Creme oder Salbe wie Fucidine-Creme stellt bei rechtzeitiger Anwendung eine sehr zuverlässige Behandlung dar. Breitet sich bei einer Staphylokokken-Infektion der Grind über verschiedene Körperstellen aus (meist große, einzeln stehende, eiternde Herde), wird er ein innerlich gegebenes Antibiotikum verordnen – vor allem, wenn die Abwehrkraft des Kindes bereits geschwächt ist oder zum Beispiel bei Neurodermitis eine geschwächte Abwehr der Haut vorliegt.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Äußerlich hilft eine Schüttelmixtur aus
Calendula Essenz WALA/WELEDA 10,0
Sulfur praecip. 3,0 (-4,0)
Lotio alba ad 100,0
(in der Apotheke zubereiten lassen) die so aufgepinselt wird, dass die betroffenen Stellen weiß bleiben.
Als Salbe eignet sich für die weitere Behandlung bis zur Abheilung
Mercurialis 10 % Salbe WELEDA
Innerlich helfen
Lachesis comp. Glob. WALA
5 Globuli
Apis/Belladonna cum Mercurio Glob. WALA
5 Globuli und
Antimonit D6 Trit. WELEDA
1 Msp., anfangs im stündl. Wechsel geben.
Ergänzend kann die Heilung der Haut sehr wirksam innerlich unterstützt werden durch die Gabe von
• Calendula D3 Amp. WALA
2-mal tägl. 1 / 2 Ampulle in den Mund (!) geben.
Zur Nachbehandlung und Vorbeugung – zum Beispiel bei trockener Haut – eignet sich
• Imlan Creme pur
1- bis 2-mal tägl. auftragen.
Wie Sie als Eltern helfen können
Um die Ansteckung anderer zu verhindern, darf Ihr Kind den Kindergarten und die Schule so lange nicht besuchen, bis der Grind verschwunden ist. Außerdem ist Hygiene jetzt besonders wichtig, das heißt, dass Sie sich die Hände waschen, nachdem Sie Ihr Kind versorgt haben, sowie täglich sein Handtuch wechseln und das Spielzeug reinigen sollten. Größere Wundflächen können Sie mit Wundgaze (in der Apotheke) umwickeln, einzelne Bläschen können Sie unter Verwendung von sterilen Kompressen mit Thymiantee betupfen.
Damit sich Ihr Kind nicht aufkratzen kann, schneiden Sie ihm am besten die Fingernägel kurz und waschen Sie ihm häufig die Hände.
Wie bei allen eitrigen Hautentzündungen sollte Ihr Kind auf Zucker und Süßes verzichten, da die Verdauung von Zucker das Immunsystem unnötig in Anspruch nimmt und die Vermehrung der Bakterien fördert.
Abszess und Furunkel
Typische Symptome
Abszess: abgegrenzte Eiterhöhle (fühlt sich an wie erbsen- bis nussgroße Hautknoten)
Furunkel: eitrig entzündeter Haarbalg
schmerzhaft
blaurot
pralle, warme oder heiße Hautschwellungen
Bakterien, die in die Haut eindringen – meist Streptokokken und Staphylokokken –, können eine abgegrenzte Eiterhöhle bilden, bei der man dann von einem Abszess spricht. Dabei tritt zuerst ein kleines rötliches Knötchen auf, das rasch anschwillt und sich innerlich mit Eiter füllt. Es entsteht eine pralle, blaurot gefärbte
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