Das Kinder-Gesundheitsbuch
die Allergien im Kindesalter durch eine anthroposophische Lebensweise reduziert werden konnten. 2006 wurden die Ergebnisse in einer weiteren Studie bestätigt.
Allergischer Schnupfen, Heuschnupfen
Typische Symptome
wässrig-fließender Schnupfen
Niesattacken
Juckreiz und Brennen an den Schleimhäuten von Augen, Nase und Gaumen
Kratzen im Hals
manchmal juckende, tränende Augen
Müdigkeit, Konzentrationsprobleme
Der allergische Schnupfen ist eine überschießende Reaktion des Körpers auf Allergene, die das Kind einatmet, so genannte Inhalationsallergene (siehe > ). Neben dem wässrigen, fließenden Schnupfen treten auch Juckreiz, Brennen und Niesattacken auf. Betroffen sind die Nasen- und die Rachenschleimhaut sowie die Schleimhäute der Augen. Er kann wie der Heuschnupfen saisonal auftreten. Er kann aber auch wie bei der Hausstaubmilbenallergie zu Beginn der Heizperiode im September/Oktober saisonal betont auftreten oder im schlimmsten Fall ganzjährig anhalten. Im Laufe der Jahre können die Symptome immer tiefer in die unteren Atemwege wandern und zu allergischem Asthma bronchiale (siehe > ) führen.
Die häufigsten Auslöser für einen allergischen Dauerschnupfen sind Hausstaubmilben (siehe Kasten > ), Tabakrauch und Schimmelpilzsporen in Häusern.
Beim saisonabhängigen Heuschnupfen (Pollinose) treten die Symptome nur nach einem Kontakt mit Blütenpollen von Bäumen, Gräsern und Getreide auf. Ein Pollenkalender, den es in der Apotheke oder im Internet gibt, informiert Sie, mit welchen Pollen gerade zu rechnen ist.
Schließlich kann ein allergischer Schnupfen durch den Kontakt mit Tierhaaren wie Katze oder Kaninchen, aber auch mit Farben, Lacken, Kosmetika und bestimmten Nahrungsmitteln (siehe > ) ausgelöst werden. Bei diesen situationsabhängigen Allergien treten neben dem Schnupfen oft weitere Symptome auf.
Meist handelt es sich um einen rötlichen Hautausschlag und eine Bindehautentzündung (siehe > ), bei Nahrungsmittelallergien oft auch um Durchfälle (siehe > ).
Aus ganzheitlicher Sicht
Studien zeigen, dass ausgerechnet Kinder, die auf dem Land leben, bei der Ernte helfen und im Heu spielen, kaum an Heuschnupfen erkranken. Der Kontakt der schwangeren und stillenden Mutter mit der lebendigen Umgebung eines Bauernhofes schützt das Kind nachhaltig vor allergischem Schnupfen und allergischem Asthma. Man weiß, dass das reiche bakterielle Leben in dieser Umgebung den Körper anregt, früh die Unterscheidung von »Eigenem« und »Fremdem« zu erlernen.
Ein weiterer wichtiger, bisher wenig beachteter Gesichtspunkt: Auf dem Bauernhof ist die Nase als Sinnesorgan ständig aktiv, denn diese Umgebung ist reich an differenzierten Gerüchen.
Demgegenüber ist das Ideal der Großstadtkultur, dass möglichst »nichts riecht«. Der ständige Gebrauch chemischer Reinigungsmittel in einer Wohnung, der unter anderem Gerüche verhindern soll, kann die empfindlichen Schleimhäute der Kinder jedoch schädigen und Allergien fördern.
Schließlich kann man beobachten, dass die Nasenatmung der Kinder durch Stress, intellektuelle Anspannung und besonders beim Starren auf den Bildschirm beeinträchtigt und fast schon ausgeschaltet wird. Dies passt zu unserer Beobachtung, dass zum Beispiel Schulstress das Auftreten von allergischem Schnupfen deutlich begünstigt: Das wird auch von großen Studien belegt, nach denen das Allergierisiko mit höherer Schulbildung steigt.
Der allergische Schnupfen hat also seine Ursache ursprünglich nicht in Pollen und Tierhaaren. Er tritt auf, weil Kinder heutzutage immer weniger aktiv sind, immer seltener mit der Natur in Berührung kommen. Daher fehlt ihnen der seelische Bezug zu ihrer natürlichen Umgebung (siehe > ).
Hausstaubmilben-Allergie
Leidet Ihr Kind an einer Hausstaubmilben-Allergie, können Sie den Auslöser, den Kot der Milben, zwar nicht meiden.
Sie können aber einige Maßnahmen ergreifen, um die Anzahl der Hausstaubmilben, und damit die Reizstoffe, so gering wie möglich zu halten:
Verwenden Sie nur Latex- oder Schaumstoffmatratzen (kein Rosshaar) und beziehen Sie diese mit einem speziellen Überzug gegen Milben.
Decken Sie täglich morgens das Bett ganz auf und lüften Sie das Schlafzimmer. So kühlen Sie es ab und vermeiden Feuchtigkeit. Das verringert die Anzahl der Milben, die sich in feuchter Wärme vermehren. Das Schlaf- oder Kinderzimmer sollte kühl sein, wenn es nicht benutzt wird.
Fußbodenheizungen sind besonders ungünstig.
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