Das Kinder-Gesundheitsbuch
Mittel als Augen- oder Nasentropfen, als Pulverinhalation oder Spray zum Inhalieren sowie Medikamente zum Schlucken. Cromoglicinsäure (DNCG) oder Nedrocromil stellen milde entzündungshemmende Mittel dar, die wenige Nebenwirkungen aufweisen. Sie müssen vorbeugend und mehrmals täglich genommen werden, um ihre Wirkung zu entfalten.
Ist die allergische Reaktion bereits eingetreten, können Antihistaminika wie das bekannte Cetirizin die Reaktion abschwächen. Sie werden bevorzugt abends genommen und können müde machen. Kortison wird heute »topisch«, das heißt in örtlich begrenzter Anwendung, sehr häufig bei allergischen Nasenschleimhautentzündungen unterschiedlicher Ausprägung eingesetzt (siehe > ).
Das Notfallset
Bei einer schweren Allergie bekommt Ihr Kind ein Notfallset, das Antihistaminika, Kortison und Adrenalin enthält. Wenn es dies immer bei sich trägt, kann Ihr Kind in Notfällen mit Medikamenten versorgt werden.
Das gilt auch bei einer bekannten Insektengift-Allergie (siehe > ). Auch in diesem Fall sollte Ihr Kind immer das vom Arzt verordnete Notfallmedikament bei sich haben, ebenso einen Zettel, auf dem die Anweisungen stehen, was genau im Notfall zu tun ist.
WICHTIG
Da bei schwereren Allergien die Gefahr eines allergischen Schocks besteht (siehe > ), müssen diese immer ärztlich betreut werden.
Ganzheitliche Aspekte
Die ganzheitliche Therapie von Allergien ist ein so umfassendes Thema, dass es den Umfang dieses Buches sprengen würde, auf alle Einzelheiten einzugehen. Trotzdem sollen einige wichtige Gesichtspunkte aufgezählt werden.
Allergien und Ernährung
Wenn bei einem Kind bereits Allergien aufgetreten sind, so müssen die auslösenden Nahrungsmittel zunächst vermieden werden. Darüber hinaus gibt es Nahrungsmittel, die bei Allergien generell reduziert, wenn nicht sogar gemieden werden sollten, weil sie häufig nicht vertragen werden: zum Beispiel raffinierter Zucker, Weißmehl, gekaufte Süßigkeiten, Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Tomaten, Paprika, Peperoni, Rettich, Schnittlauch und Sellerie. Außerdem Multivitaminsäfte, scharfe Gewürze, tierische Fette wie Butter und Wurst, synthetische Farb-, Konservierungs- und Aromastoffe sowie ultrahocherhitzte (H-)Milch.
Nicht homogenisierte Vollmilch hat sich in Studien als allergievorbeugend erwiesen. Das trifft allerdings bei der gekauften Milch nur auf die Vorzugsmilch und weitgehend auf Demeter-Milch zu. Andererseits ist Milch bei Allergikern oft, aber nicht immer, unverträglich. Quark, weißer Joghurt und Frischkäse sind meist wesentlich verträglicher als Milch. Hartkäse sollte aber eher gemieden werden. Eier werden oft nicht, manchmal auch problemlos vertragen.
Schweinefleisch ist unverträglicher als andere Fleischsorten, generell ist Fleisch aus artgemäßer biologischer (möglichst Demeter-) Haltung jedoch bei allergiekranken Kindern ein sehr gut geeignetes und vor allem bei Milchverzicht wichtiges Nahrungsmittel. Fisch und Sojaprodukte sind oft unverträglich, stellen andererseits bei Verträglichkeit ebenfalls wertvolle Alternativen dar. Haselnüsse sind mit Vorsicht zu genießen, Erdnüsse sollten ganz gemieden werden.
Jugendliche sollten außerdem auf Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee verzichten.
PROBIOTIKA? JA! ANTIBIOTIKA? SO WENIG, WIE MÖGLICH, SO VIEL WIE NÖTIG!
Finnischen Studien zufolge kann das Risiko von Neurodermitis bei Kindern vorbelasteter Eltern um etwa 40 Prozent gesenkt werden, wenn sie noch während der Schwangerschaft Laktobazillen (Probiotika) erhalten. Zu diesem Zweck muss die Schwangere in den letzten vier Wochen vor der Geburt zweimal täglich eine Kapsel Laktobazillus rhamnosus GG (Laktobazillus GG bzw. LGG) einnehmen. Auch nach der Geburt nimmt die stillende Mutter die Kapseln insgesamt sechs Monate lang weiter. Nicht stillende Mütter mischen den Kapsel- oder Päckcheninhalt mit Wasser und geben dies dem Baby zweimal täglich insgesamt sechs Monat lang direkt. Insbesondere für Schwangere bietet sich als natürliche Alternative milchsaures Gemüse an, zum Beispiel nicht konserviertes, rohes Sauerkraut.
In kleinen Mengen genossen macht es keine Beschwerden. Auch für Kinder ab dem Kleinkindalter stellt es das natürliche Probiotikum Nummer eins in unserer Praxis dar.
Verständlich wird vor diesem Hintergrund die erhöhte Allergierate durch einen unverhältnismäßig hohen Antibiotika-Gebrauch, worauf durch neue Studien vermehrt aufmerksam gemacht wird. Selbstverständlich gibt es
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