Das Kinder-Gesundheitsbuch
Phosphor D6, am Morgen gegeben, fördert das Aufwachen (und die Infektabwehr: Auch das Immunsystem wird »wacher«). Phosphor D30, am Abend gegeben, kann das Einschlafen fördern und ein zu starkes Träumen zurückgehen lassen: Das Kind löst sich besser vom Tagesgeschehen.
Es ist schwierig, ein allgemeines Gesetz über die Wirkung tiefer, mittlerer oder hoher Potenzen zu formulieren, doch in jedem Fall steht hinter der Angabe der Potenz in diesem Buch eine breite therapeutische Erfahrung.
Es ist heute modern geworden, zahlreiche homöopathische Einzelmittel in hohen (C30) und sehr hohen (C200) Potenzen als Hausapotheke vorrätig zu halten. Wir möchten vor der Selbstmedikation mit diesen Potenzen warnen, denn ursprünglich sind sie in der Homöopathie einer sorgfältigen und individuellen Einzelmitteltherapie vorbehalten. Zudem sind sie keineswegs immer wirksamer als tiefe Potenzen: Arnika zum Beispiel hilft als äußere Anwendung (Umschlag mit 1:10 verdünnter Essenz) und innerlich in tiefer Potenz (D6) bei einer akuten stumpfen Verletzung sehr viel zuverlässiger als die höhere Potenz.
Fachbegriffe und Abkürzungen
Im Folgenden benutzen wir für Arzneimittel eine Reihe von Fachbegriffen und deren Abkürzungen, unter denen Sie die Medikamente in der Apotheke erhalten:
Glob. = Globuli = Streukügelchen
Trit. = Verreibung = Pulver
Dil. = Dilution = Tropfen
Tabl. = Tabletten
Supp. = Suppositorium = Zäpfchen
comp. = compositum = Kompositionsmittel, das sich aus mehreren Einzelmitteln zusammensetzt, die sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.
Die Komponenten werden in der anthroposophischen Pharmazie oft gemeinsam potenziert oder gemeinsam in einem pharmazeutischen Prozess verarbeitet.
Auch die klassische Homöopathie kennt solche Mittel: Hepar sulfuris und Causticum zum Beispiel entstehen aus solchen Synthesen unterschiedlicher Ausgangsstoffe.
Wenn der Hersteller und das Verfahren der Herstellung von Bedeutung sind, haben wir dies angegeben. Insbesondere bei den Firmen WALA und WELEDA ist das der Fall.
Globuli und Tabletten verabreichen
Erfahrungsgemäß wirken anthroposophische und homöopathische Medikamente am besten, wenn sie mit einem gewissen zeitlichen Abstand vor dem Essen eingenommen werden.
Dieser Abstand sollte in der Kinderheilkunde wenigstens zehn Minuten betragen. Bei Jugendlichen (und Erwachsenen) kann ein längerer Abstand sinnvoll sein. Nehmen Sie die angegebene Anzahl Globuli aus der Flasche. Legen Sie Säuglingen die Globuli zwischen Unterkiefer und Unterlippe auf die Mundschleimhaut. Kinder sollen die Kügelchen oder Tabletten auf oder unter der Zunge zergehen lassen. Man kann Globuli auch in Wasser lösen und schluckweise verabreichen.
Als Standarddosis, soweit nicht anders angegeben, bekommen Babys dreimal täglich 3 Globuli, Kleinkinder dreimal 5 Globuli und Schulkinder und Jugendliche dreimal 10 Globuli. Doch haben wir in diesem Buch die erforderliche Dosierung genauer angegeben, da sie je nach Art der Erkrankung stark variiert werden muss.
Dabei gilt: Je akuter die Erkrankung, umso häufiger muss und kann in der Regel das potenzierte Arzneimittel gegeben werden.
Pulver auflösen
Pulver lösen Sie in Wasser, bei Säuglingen auch in Muttermilch auf, um es zu verabreichen, oder geben es pur auf bzw. unter die Zunge. Der Geschmack ist in der Regel neutral.
Homöopathische und anthroposophische Medikamente wie Globuli und Tabletten sollten immer einige Zeit vor dem Essen verabreicht werden.
Tropfen in Augen und Nase
Augen- und Nasentropfen geben Sie Ihrem Kind am besten im Liegen. Babys können Sie in eine Decke wickeln, damit sie nicht mit den Armen und Beinen strampeln. Halten Sie den Kopf mit einer Hand an der Stirn fest und träufeln Sie die Tropfen in die Nase, drücken Sie anschließend die Nasenflügel leicht zusammen.
Für das Einträufeln der Augentropfen ziehen Sie das Unterlid mit Daumen oder Zeigefinger nach unten und geben 1 Tropfen in das Unterlid. Beim Schließen der Augen verteilt sich die Flüssigkeit von selbst.
Die physiologische Kochsalzlösung
Bei manchen Medikamenten und Dosierungsempfehlungen im Beschwerdeteil ab > wird eine Mischung mit physiologischer Kochsalzlösung, auch NaCl 0,9 %, empfohlen. Diese bekommen Sie ebenfalls in der Apotheke oder können Sie – wie die Nasentropfen – selbst herstellen: Geben Sie 9g Kochsalz (in etwa ein flach gestrichener, mittelgroßer Esslöffel Kochsalz – genauer ist die Briefwaage!) auf
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