Das Kleine Buch Der Engel
verkünden. Er zeigt uns an, wenn etwas Neues in uns geboren werden will. Der Engel im Traum begleitet unseren inneren und äußeren Weg. Er sagt uns, wann wir zu neuen Ufern aufbrechen und wann wir wieder heimkehren sollen.
Ein innerer Schatz
Manchmal zeigt uns der Engel im Traum eine Welt, die ganz anders ist als die öde Wirklichkeit, in der wir leben. Er zeigt uns eine Welt voller Lebendigkeit und Buntheit. Gerade bei Menschen, die in einer sehr eingeengten Umwelt leben, die von andern bestimmt und drangsaliert werden, eröffnet der Traumengel eine weite Welt, in der sich der Träumende frei und voller Phantasie fühlt. Der Traum zeigt uns den inneren Schatz, den uns niemand rauben kann. Und oft genug gibt er bei Menschen, die sich krank fühlen und keine Hoffnung haben, dass sie aus ihren krankmachenden Mustern herausfinden, den Beginn der Heilung an.
Sei achtsam
Die Träume in der Nacht schaffst du dir nicht selber. In ihnen spricht Gott zu dir. Und die Träume, in denen dich die Engel Gottes bei Nacht besuchen, zeigen dir manchmal Wege zum Glück. Oder sie machen dich glücklich, wenn in ihnen ein helles Licht deine Seele durchstrahlt oder wenn etwas, was dir in der Realität Angst macht, in einem freundlicheren Licht erscheint. Die Nachtträume können Quellen des Glücks werden. Sie führen nicht von der Wirklichkeit weg, sondern lassen die Wirklichkeit mit neuen Augen anschauen.
Die Träume zeigen dir die Hintergründigkeit des Seins auf. Denn sie verweisen auf den göttlichen Grund aller Dinge und auf die Freude, die in allem anwesend sein kann.
Sei achtsam auf diese Wirklichkeit.
Im Schlafen und im Wachen
Der Engel des guten Schlafes möge jede Nacht zu dir kommen, um deinen Schlaf zu behüten. Er möge auch den Engel des Traumes zu dir senden, damit er dir im Traum Weisung schenkt, wie du dein Leben gestalten sollst. Ich wünsche dir, dass der Engel über dich wacht, wenn du schläfst, und dass er dich jeden Tag erholt und mit innerer Zuversicht aufwachen lässt, damit du im Aufstehen spürst, was das Geheimnis des Lebens ist. Ich wünsche dir, dass du heute deine Engelsspur in diese Welt eingraben darfst.
Aufgeweckt ins Leben
Der Engel, der uns aufweckt aus unserem Todesschlaf, kann auch ein Wort sein, das wir hören oder das wir irgendwo lesen. Wir haben es vielleicht schon oft überlesen. Aber jetzt auf einmal trifft es uns und rüttelt uns wach. Es kann die Erfahrung eines inneren Friedens sein, der auf einmal in uns aufbricht. Und der Engel kann in uns selbst sein. Er kann uns durch ein Traumbild auf Möglichkeiten hinweisen, die wir übersehen haben. Oder er lässt in uns eine Einsicht wachsen, die uns wieder aufstehen lässt. Wir wissen es oft nicht, woher der Engel kommt. Auf einmal fühlen wir uns angerührt und aufgeweckt.
Aufstehen und handeln
Das klassische Abendgebet ist immer auch ein Gebet um gute Träume: „Herr, kehre ein in dieses Haus und lass deine heiligen Engel hier wohnen. Sie mögen uns behüten, damit wir in Frieden ruhen. Und dein Segen bleibe allezeit über uns.“ Wir beten, dass Gott seine heiligen Engel senden möge. Sie sollen uns Antwort geben auf unsere Fragen. Sie sollen uns eine Lösung aufzeigen, wenn wir nicht weiterwissen. Sie sollen uns helfen, uns richtig zu entscheiden. Die Engel machen uns im Traum auf Gefahren aufmerksam, die uns drohen. Sie geben uns aber auch die Heilmittel an, die wir brauchen. Der Engel im Traum ist ein wichtiger Begleiter auf unserem Weg. Er schenkt uns die Gewissheit, dass Gott wirklich bei uns ist und in unser Leben eingreift.
Leichtigkeit des Seins
Wenn wir die Engel betrachten, die über der Weihnachtskrippe jubilieren, oder die Putten, die die Barockzeit überall in den Kirchen platziert, dann spüren wir etwas von der Leichtigkeit, die sie ausstrahlen. Sie nehmen das Leben nicht so ernst wie wir. Sie schweben und fliegen über manches hinweg, an dem wir uns festbeißen oder anklammern. Die Künstler haben sie entweder jugendlich oder sogar kindlich gemalt, verspielt, innerlich frei und froh. Das zeigt: Sie haben etwas von der Leichtigkeit der Engel verstanden, indem sie uns gerade diese Eigenschaft vor Augen halten.
Einladung
Innere Lebendigkeit ist eine Kraft, die nicht aus der Selbstbezogenheit, sondern aus der Selbstvergessenheit kommt. Selbstbezogenheit macht schwer. Selbstvergessenheit macht leicht. Sie führt zu einer inneren Beschwingtheit, zu einer tänzerischen Bewegtheit. Auch diese Haltung der Selbstvergessenheit
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