Das Kloster der Ketzer
wieder ein buchstäblich segensreiches Zuhause fern von meinem Alltag in den USA, sondern konnte auch wieder auf die technischen Hilfsmittel zurückgreifen, die mir Bruder Markus in seinem Büro so bereitwillig zur Verfügung stellte.
Zu meinem Wohlbefinden in der Zeit meines Aufenthaltes trugen auch Frau Sigrid Alsleben und ihre Mitarbeiter in der Klosterbuchhandlung wesentlich bei. Auch ihnen ein von Herzen kommendes Dankeschön für all die kleinen wie großen Wohltaten und Aufmerksamkeiten.
Rainer M. Schröder
Abtei Himmerod im Februar 2005
Zeittafel
zu Martin Luthers Leben und Werk
1483 Am 10. November wird Martin Luther als Sohn des Bergmannes Hans Luther und seiner Frau Margarete in Eisleben (Sachsen-Anhalt) geboren.
1484 Der Vater zieht mit der Familie nach Mansfeld um. In Magdeburg besucht Martin Luther später die Lateinschule.
1498 Übersiedlung der Familie nach Eisenach.
1501 Martin Luther beginnt an der Universität von Erfurt das Grundstudium der freien Künste.
1505 Promotion zum Magister artium und Aufnahme des Studiums der Rechte. Am 2. Juli gerät Martin Luther bei Erfurt in ein schweres Gewitter und gelobt, Mönch zu werden, wenn er lebend davonkommt. Am 17. Juli macht er sein Gelübde wahr und tritt als Novize in das Schwarze Kloster der Augustiner-Eremiten ein.
1506 Im Herbst legt er das endgültige Mönchsgelübde ab. Er wird von schweren inneren Glaubenskämpfen geplagt, ringt mit dem Teufel, der ihn bedrängt.
1507 Luther wird zum Priester geweiht. Aufnahme des Studiums der Theologie.
1508 Im Winter übernimmt er in Wittenberg in Vertretung den Lehrstuhl für Moralphilosophie.
1510 Luther begleitet einen Mitbruder in Ordensangelegenheiten auf seiner Reise nach Rom.
1511 Luther wird in Wittenberg Subprior und übernimmt den theologischen Lehrstuhl.
1512 Promotion zum Doktor der Theologie und Beginn seiner Vorlesung über das Buch Genesis .
1513 Im Frühjahr hat Luther sein berühmtes »Turmerlebnis«, eine Stunde religiöser Erkenntnis, dass der Christ allein durch seinen Glauben vor Gott bestehen kann. Dieses Erlebnis wird als die Geburtsstunde der Reformation bezeichnet.
1517 Luther verfasst in lateinischer Sprache zwei Schriften mit seinen 95 Thesen gegen die Ablasspredigten des Dominikaners Johann Tetzel, die er an den Erzbischof von Mainz und an den Bischof von Magdeburg schickt. Nach Philipp Melanchthon Anschlag dieser Thesen an die Wittenberger Schlosskirche, die eine unerwartet schnelle Verbreitung finden. (Andere Quellen bestreiten jedoch, dass die Thesen jemals öffentlich angeschlagen wurden und verweisen dieses oft zitierte Ereignis ins Reich der Legenden.)
1518 Luthers volkstümliche Schrift Sermon von dem Ablass und der Gnade erscheint in deutscher Sprache. Erste Disputationen. Rom verwirft die 95 Thesen als ketzerisch und zitiert Luther nach Rom. Luther weigert sich und stellt sich stattdessen einem Verhör durch den päpstlichen Legaten, Kardinal Cajetan, in Augsburg. Er verweigert den Widerruf und muss aus Augsburg flüchten, um sich der Verhaftung zu entziehen. Luther droht der Bann. Sein Kurfürst, Friedrich der Weise, lehnt das Auslieferungsbegehren Roms ab.
1519 Im Juli kommt es in Leipzig zur ersten Disputation zwischen dem Ingolstädter Professor Johannes Eck und Luther, in dem dieser die Unfehlbarkeit eines Konzils des Papstes bestreitet.
1520 In Rom wird der päpstliche Prozess gegen Luther wieder aufgenommen. Dieser schreibt seinen Sermon von den guten Werken . Ihm wird der Bann angedroht, was er mit der Schrift An den christlichen Adel deutscher Nation beantwortet. Als seine Schriften
in Löwen, Köln, Mainz, Lüttich und andernorts öffentlich verbrannt werden, führt er seinen Kampf um die Kirchenreform mit weiteren Schriften, zu denen insbesondere die Veröffentlichung Von der Freiheit eines Christenmenschen gehört, vehement fort. Im Dezember verbrennt er in Wittenberg öffentlich die päpstliche Bannandrohungsbulle.
1521 Am 3. Januar verhängt der Papst endgültig den Bann über Luther. Forderung an den Kaiser, für den Vollzug der Verurteilung Luthers zu sorgen. Im März wird Luther vor den Reichstag in Worms vorgeladen. Unter kaiserlichem Schutzgeleit trifft er am 16. April in Worms ein, wo ihm von der Bevölkerung ein begeisterter Empfang bereitet wird.
Am 17. und 18. April verteidigt Luther in einer erneuten Disputation mit Johannes Eck vor dem Reichstag seine Lehre und verweigert wiederum den geforderten Widerruf. Nach
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