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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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der Zitadelle gesehen, seit sie die Flotte nach Hause beordert haben?«
    »Von der Admiralität geht keine Gefahr aus«, schnaubte Stone. »Es sei denn, das Parlament hätte Angst, dass jemand mit einem Federkiel gepiekst würde. Sie hätten mehr Glück, wenn sie uns von einem Irrenarzt überprüfen lassen würden. Der Kapitän der Bellerophon war offensichtlich verrückt -und nicht irrvernebelt.«
    »Hab den Kerl nie gemocht«, brummte der Kolonialoffizier. »Hat ein vom Unglück verfolgtes Schiff geführt. Hat viel zu gern gleich die Neunschwänzige bemüht, als seinen Kadetten zu vertrauen, die Disziplin aufrechtzuerhalten. Überrascht mich gar nicht, dass er durchgedreht ist.«
    »Trotzdem«, überlegte Stone laut. »Flossenbomben über Middlesteel abzuwerfen. Wir haben Glück, dass sie uns nicht noch Politoffiziere der Weltensänger auf den Hals gehetzt haben, wie die Sondergarde.«
    »Das wäre nie durchgegangen«, sagte Haredale. »Auf jedem Schiff ist Platz für nur einen Skipper. Da könnten sie uns ja gleich allen eines dieser Fluchhalsbänder umlegen und uns an der Leine halten.«
    Am Ende des Raumes öffneten einige Rotröcke die beiden großen Türflügel, die nun den Blick auf eine lange Tafel mit Weinflaschen und dampfenden Fleischplatten freigaben.
    »Bei den Winden von Thar, das ist ja ein reichhaltiges Angebot«, sagte der Kolonialoffizier. »Am besten laben wir uns nach Kräften, bevor wir wieder zu unserem madenzerfressenen Brot und salzigen Dörrfleisch zurückkehren, was?«
    Die Flottenoffiziere strömten allmählich in den großen Raum, ohne dabei zu bemerken, dass die Rotröcke, die den Eingang flankierten, grob und unrasiert wirkten und schlecht geknöpfte Jacken trugen.
    Am Haupt des Tisches wartete der Gouverneur darauf, dass die Offiziere ihre Plätze einnahmen, dann hob der rundliche Politiker ein schweres Kristallglas. »Meine Herren Flottenoffiziere. Ich weiß, dass alle Matrosen nur ungern in meiner Stadt anlanden, da es hier leider so wenige Gasthäuser gibt, aber wie Sie sehen können, sind meine Angestellten gern bereit, Ihnen heute Abend ein wenig mehr Unterhaltung zu bieten als gewöhnlich.«
    Am Tisch wurden vereinzelte Beifallsrufe laut.
    »Die Ergebnisse des Ordens wurden inzwischen der Admiralität mitgeteilt und dem Haus der Hüter weitergereicht -leider ist niemand von Ihnen für die Arbeit eines Celgas-Bergmanns geeignet, und daher hat sich die Flotte schweren Herzens dazu durchgerungen, Sie zu behalten!«
    Dieser Scherz führte zu weiteren Heiterkeitsausbrüchen.
    »Ich denke, das beweist, was wir alle bereits wussten.« Der Gouverneur hob ein Nachrichtenblatt, das per Kurier frisch aus der Hauptstadt eingetroffen war. Die Radierung auf der Titelseite zeigte einen Luftschiffkapitän, der ohnmächtig in die Arme einiger Maate mit gestreiften Hemden sank, während ihm die überspitzt dargestellte Gestalt eines Weltensängers einen Wahrheitskristall entgegenhielt. In der Sprechblase witzelten die Matrosen: »Hat der Irrnebel den Skipper erledigt?« – »Nein, es war wohl der Gestank vorzeitiger Wahlen, der ihn umgehauen hat.«
    »Das beweist, meine Herren, dass ein fauler Apfel nicht das ganze Fass verdirbt.«
    Jetzt jubelten die Kapitäne.
    »Und daher möchte ich als kleine Anerkennung für die Dienste, die Sie beim Schutze Shadowclocks geleistet haben, unseren Nachbarn von der Zitadelle und den Flugfeldern im Norden auf eine Weise danken, wie sie den besten Wolkenmaaten, die je auf einem Aerostaten zu finden waren, gebührt – mit einem erhobenen Glas Grog. Das Celgas aus Shadowclock mag Ihren Fahrzeugen Auftrieb geben – und nun mag auch unsere Gastfreundschaft Ihre Herzen leichter machen, bevor Sie wieder in alle vier Ecken von Jackals und seinen Besitzungen aufbrechen. Auf die Königlich-Aerostatische Marine!«
    »Auf die Marine!«, erklang es im Chor zurück.
    Hauptmann Stone, der in der Mitte der Tafel saß, reichte Haredale einen Teller mit gekochten Schinkenscheiben. Die dicke Fettkruste war mit reichlich Honig glasiert, gerade so, wie die Jackalianer es gern hatten.
    »Sie trinken gar nichts, Stone?«
    »Ein kleiner Anfall von Sandbauch«, erwiderte Hauptmann Stone. »Der Schiffsarzt hat mir ein Pulver verordnet.
    Darauf ein Schluck Wein, Jinn oder Teerschnaps, und ich würge wie ein Neugeborenes.«
    Nachdem er reichlich Wasser getrunken hatte – durch die Medizin des Apothekers fühlte er sich ausgedörrt wie das Zelt eines Sandnomaden –, entschuldigte sich

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