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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Metallauflage hätte das Paar bei jedem Waffenhändler oder Pfandleiher von Jackals einen Sack klimpernder Guineen eingebracht. Man musste kein Zauberer sein, um die Macht ihres Gesangs und die Anziehungskraft ihres bösen Flitterns zu spüren. Harry erschauerte, schlug den Deckel zu, warf das Kästchen in die Schüssel und drückte die Spülung.
    Als sich die Klappe öffnete, fiel das Kästchen durch die Luft, und Harry sah zu, wie es in den Wolken verschwand. Es war eine teure Aktion, aber schließlich verhielt es sich ohnehin so, dass Oliver mit einer dieser Scharfschützenwaffen nicht einmal ein Scheunentor hätte treffen können.
    »Das nächste Mal, Prediger«, knurrte Harry den Wolken zu, »heb dir deine verdammte Geschenkemacherei bis Mittwinter auf.«
    Hauptmann Stone von der KAM Heart Of Oak schob den Entersäbel zurück, der seine Galauniform schmückte. Das verdammte Ding bekam er immer wieder zwischen die Füße, aber es gehörte nun einmal zu der für heute Abend vorgeschriebenen Kleidung. Es sah aus, als hätte sich die halbe Hochluftflotte im Vorzimmer des Speisezimmers versammelt, hier im Anwesen des Gouverneurs – die Nordflotte, die Ostflotte, sogar ein paar von der Westflotte, zu erkennen an den steifen blauen Hosen mit dem einzelnen gelben Streifen. Es war dann auch einer der Hauptmänner der Westflotte, der sich durch das Gedränge bahnte und ihn ansprach. Haredale. Sie hatten zusammen als Kadetten auf der Skysprite gedient.
    Haredale neigte höflich den Kopf. »Stone.«
    »Haredale.« Hauptmann Stone deutete auf das Haar seines Offizierskameraden, das an den Seiten streichholzkurz geschnitten und oben auf dem Kopf keilförmig aufgestellt war. »Machen Sie jetzt auf Eingeborener?«
    »Das ist der neueste Schrei in Concorzia«, erwiderte der Kolonialoffizier. »Die Hälfte der Westflottenoffiziere hat sich so etwas schneiden lassen.«
    »Wie ist die Lage im Ausland?«, fragte Stone. »Ich hörte, es gäbe Spannungen – nicht nur unter den Eingeborenen.«
    »Die Kolonisten nehmen inzwischen mehr Siedler, und zwar auch echte, nicht nur die Strafgefangenen, hehe. Das ist ein verdammt explosives Gemisch – Deportierte, die ersten Familien und die Eingeborenen. Da gibt es immer mal Gerangel, aber nichts, das die Marine nicht unter Kontrolle hätte. Der Schatten eines Schiffs der Linie jagt sie immer noch schleunigst in die Wälder. Wie steht es mit der Südflotte? Ich habe gehört, dass Sie dort unten einigen Ärger hatten.«
    »Die KAM Bellerophon?«, fragte Stone. »Sagen wir nur, es gibt die Geschichte, die der Erste Himmelslord für die Dock-Street-Schreiber herausgab – und dann die Gerüchte, wie sie die armen Wolkenmaate verbreiten, die wir lebendig zurückbekamen. Wenn es nach mir ginge, würde ich die ganze verdammte Grenze dichtmachen, aber dann würden sämtliche Jinn-Importeure beim Parlament auf der Matte stehen, deswegen wird es wohl nicht dazu kommen. Momentan fahren wir nur selten mit einer Flottille raus, ohne dass wir irgendein blödes Überfallkommando verjagen müssten, das aus der Wüste ins Oberland vordringt.«
    Haredale steckte einen Finger in den hohen, steifen Kragen und lockerte den Stoff ein wenig. »Der Kalif behauptet natürlich, es seien Banditen.«
    »Banditen, so ein Blödsinn«, erwiderte Stone. »Die sind viel zu gut ausgestattet. Viel zu ausgefuchst für einen Sandschamanen, der in seinem Zelt hockt. Die Hand des Kalifen steckt hinter jedem Überfall. Das eine sage ich Ihnen, es wird nicht mehr lange dauern, bis die Hälfte der Oberland-Hüter danach schreit, dass wir ein paar Paläste in Bladetenbul dem Erdboden gleichmachen und Cassarabien eine blutige Nase verpassen.«
    »Solange die Südflotte dabei aus allem Ärger herausgehalten wird«, fügte der Kolonialoffizier hinzu. »Dann haben Sie die verdammten Tests des Ordens bestanden?«
    »Einen größeren Haufen Unsinn habe ich noch nie ertragen müssen«, knurrte Stone. »Die Hälfte der Offiziere vom Blau sitzt irgendwo auf Land und wartet darauf, dass sie mit dem Wahrheitsbann überprüft wird. Wie viele Irrnebler haben sie denn in der Marine aufgespürt? Diesmal kreuzen sie gegen den Wind.«
    »Die Admiralität hätte dem niemals zustimmen sollen«, sagte Hauptmann Haredale. »Und dann muss wohl erst der Gouverneur von Shadowclock kommen, um uns ein Fest zu organisieren, bevor wir wieder losmüssen, jetzt, da der Orden seinen Spaß gehabt hat. Haben Sie überhaupt wieder einen Admiral oder Himmelslord in

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