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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Tauchbootkapitän zuvor selbst geführt hatte.
    »Das Blut eines Herzogs sieht genauso aus wie das meine«, zischte Wildrake und umkreiste den Kommodore langsam.
    »Also haben sie dir beigebracht, als heimlicher Linkshänder zu kämpfen«, keuchte der Kommodore und wich einige Schritte zurück. »Es sind ja wirklich schlaue Leute, deine cleveren Freunde da oben über den Wolken. Und nach all den Jahren träumen sie immer noch von Kirkhills Visionen.«
    Wildrake fauchte und ließ den Degen von Hand zu Hand springen. »Schlau genug, um dich zu erwischen, Samson Dark.«
    Damit machte er seinen Satz nach vorn, Heß einen Schauer dreckigen Schnees gegen die Hosen des Kommodore spritzen, und das Klappern von Stahl auf Stahl tönte hohl durch die Stille des dämmrigen Schlachtfelds. Black parierte die Klinge seines Gegners zwei Mal und lenkte die Schläge mit kleinen Bewegungen ab. Inzwischen pochte ein dumpfer Schmerz in seinem Arm, und es war ihm anzusehen, dass ihm schon allein das Gewicht des Degens zu schaffen machte. Wildrakes unnatürliche, vom Schimmer hochgezüchtete Muskeln verschafften ihm einen deutlichen Vorteil, wenn es um die Ausdauer ging. Der Stutzer hatte vermutlich Stunden vor dem Spiegel damit verbracht, den Säbel gerade vor sich zu halten und die Anstrengung zu genießen, die das Gewicht verursachte. Und hatte sich selbst dabei bewundert.
    »Aber wie viel würde das Parlament wohl für Prinz Alpheus’ Rückkehr zahlen?«, keuchte der Kommodore, der den Degen nur noch defensiv gebrauchte.
    Wildrake grinste. »Willst du ein wenig Zeit schinden, um dich zu erholen, Dicker? Du hättest besser weniger Zeit damit verbracht, dich in der Küche vollzustopfen, und wärst öfter in den Kraftraum gegangen.«
    »Das ist wohl wahr, Jamie. Aber vielleicht fragt sich der alte Pirat in mir einfach, wie viel ich für den Kopf des Jungen bekommen würde.«
    Wildrake versuchte, die Abwehr des Kommodore zu unterlaufen. Black gelang es kaum noch, den Angriff abzuwehren. Es war, als ob man gegen eine Windmühle kämpfte. Unbarmherzige Energie ohne Ende. Nur sein defensiver Fechtstil erhielt ihn noch am Leben.
    »Einen von den eigenen Leuten verkaufen? Nein, Herzog. Ich denke, dafür bist du noch nicht bereit. Du bist ein sentimentaler Mensch, der immer noch einem Zeitalter hinterher jammert, das schon in der Geschichte verschwunden war, bevor wir beide geboren wurden.«
    Der Kommodore machte einen Schritt nach links, bewegte sich aber nach rechts, ließ seine Klinge unter Wildrakes Säbel hindurchtauchen, blockierte ihn, und dann riss er dem Wolfschnapper die Waffe mit einer harten Drehung aus der Hand. Die Klinge bohrte sich in den Schnee und blieb vibrierend stecken.
    »Ich sollte dir dieselbe Chance geben, die du auch der Flotte gelassen hast, als du uns an die Luftschiffe der KAM verrietest«, sagte der Kommodore. »Aber vielleicht bin ich wirklich sentimental, Jamie.« Er trat zurück und verbeugte sich leicht, dann deutete er mit der Spitze der eigenen Waffe auf den gegnerischen Säbel.
    Wildrake schüttelte den Kopf und verzog den Mund zu einem wilden Grinsen, während er sich die Klinge zurückholte, ohne die Augen von dem Kommodore zu wenden. »Du machst wohl Witze! Dark, du bist ein echtes Original, das steht mal fest. Du wärst nicht mal in tausend Jahren ein Wolfschnapper geworden.«
    »Du bist genauso kalt wie deine Freunde, Jamie, wie der Wolkenrat und die Gemeinwohlvertretung. Du hast es nie begriffen – dieses Stück Metall in deiner Hand taugt nur so viel wie das Herz des Mannes, der es führt. Du verstehst dich auf die richtigen Bewegungen und hast die nötige Muskelkraft, aber das gibt dir noch lange nicht das Herz. Du bist nur eine Waffe, Jamie, ein schimmernder Säbel, der ganz verbogen und dreckig geworden ist von den vielen Händen der Schläger und Assassinen, die sich seiner bedient haben.«
    »Und du bist ein Relikt, Dark. Der Letzte der königlichen Freibeuter. Der Letzte aus einem verblichenen Zeitalter. Man sollte dich ausstopfen und im Museum von Middlesteel neben den alten Herrschern ausstellen.«
    »Das hat man durchaus schon versucht. Du hast mir das Herz gebrochen, Jamie, als ich herausfand, dass du der Kontaktmann des Wolkenrats auf unseren Schiffen warst, dass du es warst, der die Flotte verriet. Du hättest einen feinen Flottisten abgegeben, wenn wir deine Seele hätten geradebiegen können – einen der besten.«
    Wildrake brüllte und vollführte einen kraftvollen Hieb, aber der

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