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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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sie plötzlich aus dem Dickicht des Dschungels heraus und standen auf einer Lichtung grasbewachsener Hügel und smaragdgrüner Wiesen.
Eisenflanke kam stolpernd zu ihnen und sah sich um, als ob er wusste, wo sie waren. »Kommenäherkommenäherkommenäherkommstdeinemendenähermetallverdammterme-tallverdammter.«
    »Haltet auf den Wald auf der anderen Seite zu«, rief Veryann, die überprüfte, ob ihre Pistole geladen war. »Wir können ein paar Kugeln abschießen, wenn die Donnerechse ins Freie läuft. Zielt auf die Augen des Geschöpfs.«
    Knietief durchs Gras watend, mühten sie sich einen Hügel hinauf, als die Bäume auf der Kuppe plötzlich aufblühten und Strahlen weißer Flüssigkeit in die Luft sprühten. Eine Sekunde lang glaubte der Kommodore, sie hätten den Fressmechanismus eines teuflischen, fleischfressenden Hartholzes ausgelöst, aber die weiße Fontäne wurde zu einem Netz, das die Expeditionsteilnehmer von den Füßen riss. Sie hingen zwischen den Bäumen wie in einer Hängematte gute sieben Fuß über dem Boden an dem klebrigen Material fest. Genau in der richtigen Höhe, um eine schmackhafte Mahlzeit für Königin Dreiauge zu bieten. T’ricola schlug um sich und versuchte, die Hülle mit ihrem Schwertarm zu durchtrennen, aber je heftiger sie sich bewegte, desto mehr schien sich das Netz um sie zusammenzuziehen.
    Der Kilasaurus max kam nun aus dem Dschungel getrampelt und walzte durch die letzten, zersplitternden Bäume. Königin Dreiauge zeigte sich auf der Lichtung; ihr vergleichsweise kleiner Echsenkopf stieß hin und her, bevor er sich auf die Richtung einpendelte,
in der die Hügel lagen; sie blähte die Nasenflügel und schnaubte wie ein Pferd. Dann spürte sie den mattgesetzten Eisenflanke. Die Donnerechse richtete sich zu ihrer vollen Höhe auf und brüllte in einer Lautstärke, die das Netz, in dem die Expeditionsteilnehmer hingen, erbeben ließ. Billy Snow ließ seine Machete von seinem linken Arm in seine rechte Hand gleiten, die ein wenig Bewegungsfreiheit hatte, und versuchte, die Stricke durchzusägen, die sie umklammert hielten, aber das Material wurde glitschig, strömte eine seifenähnliche Flüssigkeit aus, die seine Klinge abgleiten ließ. »Was ist das für ein Zeug?«, knurrte er.
    Veryann versuchte, ihre Pistolenhand weit genug sinken zu lassen, um einen Schuss auf die Donnerechse abgeben zu können, aber die Waffe entlud sich vorher, und die Kugel verschwand am Horizont.
    »Das ist eine verdammt üble Klemme, so viel steht mal fest«, murrte der Kommodore.
    Das Netz ihrer Falle bebte, als Königin Dreiauge darauf zuhielt, und brüllende Stöße ekelerregenden Hasses drangen aus dem zweiten Maul auf ihrer Brust. Als sie den Fuß des Hügels erreicht hatte, fuhr ihre Schnauze herum, als sie eine Bewegung am Rand ihres Gesichtsfelds wahrnahm. Mehrere Felsblöcke rollten auf sie zu und begleiteten jeden donnernden Schritt. Sie wich zurück und spürte wohl, wie seltsam dieser Ort war – eine Lichtung, die grasende Tiere geradezu anlockte, auf der aber keinerlei Leben, wie es für diese Gegend typisch gewesen wäre, zu sehen war. Wo die winzige
Beute, die eigentlich vor ihr fliehen sollte, wie gelähmt dalag. Wo Steine lebendig wurden. Zu spät. Schlitze taten sich in den Felsbrocken auf, eiserne Spinnenbeine entfalteten sich, und die plötzlich höchstbeweglichen Felsen besprühten Königin Dreiauge mit einer orangefarbenen Flüssigkeit, die sich verfestigte, wenn sie der Luft ausgesetzt wurde, und die Donnerechse in eine dicke Gummischicht hüllte. Sie kämpfte gegen die eklige, klebrige Substanz, brachte sich dadurch aber nur aus dem Gleichgewicht, stürzte und rollte den Hügel hinunter. Und so lag nun das mächtigste Geschöpf des Dschungels so hilflos wie eine Spielzeugfigur da, eingeschlossen wie in einer Kindermurmel. Die Beine in den Felsen verschwanden wieder, und die Herrscherin von Liongeli blieb zurück, vergebens in ihrer orangefarbenen Umhüllung mit den Beinen tretend.
    »Was ist das, Eisenflanke?«, fragte der Kommodore. »Das ist doch keine Falle der Daggischten. Diese kreuzverdammten Felsen sind doch Maschinen.«
    Er bekam keine verständliche Antwort. Etwas in dem Dampfmann war gebrochen, und er sprudelte das statische Kreischen reinen Maschinencodes hervor, dieselbe unmenschliche Sprache, in der sein Volk in seiner Bergfestung Hymnen auf die Dampfo-Loas sang.
    »Seht doch nur«, rief Veryann, »dort hinter uns!«
    Auf der anderen Seite der Lichtung löste

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