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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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nicht an ihn heran.« Rapp lachte. Offensichtlich wusste sie nur sehr wenig über die Fähigkeiten des Mossad. »Glaub mir, der Mossad hätte ihn allein im Lauf des vergangenen Jahres ein Dutzend Mal erledigen können.«
    »Nun«, begehrte sie ein wenig trotzig auf, »jedenfalls habe ich gehört, der Präsident sei ziemlich sicher, dass es die Israelis waren.«
    Er war versucht, ihr zu sagen, dass der Präsident nicht wisse, wovon er rede, doch Diskretion und Loyalität behielten die Oberhand. »In ein paar Tagen werden wir eine ganze Menge mehr wissen, und ich denke, dass wir unsere Vermutungen bis dahin für uns behalten sollten.«
    Anna witterte eine Verstimmtheit des Präsidenten gegenüber der CIA. »Das heißt, ihr und der Präsident seid unterschiedlicher Ansicht.«
    Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Du bist schrecklich. Ich habe nie dergleichen gesagt. Du wolltest von deinem Mann seine persönliche Meinung wissen, und die hab ich dir gesagt. Sie hat nicht das Geringste mit der offiziellen Ansicht der CIA oder des Präsidenten zu tun.«
    Anna verzog das Gesicht, während sie an ihrem Strohhalm sog. »Das hast du schön gesagt – trotzdem glaube ich dir kein Wort. Ich kann das ja morgen früh als Aufmacher in den Nachrichten bringen.« Sie hielt ihr Glas wie ein Mikrofon vor den Mund und tat so, als spreche sie in die Kamera. »Direkt aus dem Weißen Haus: tiefes Zerwürfnis zwischen Präsident Hayes und der CIA.«
    Fast hätte Rapp den Köder geschluckt, hielt sich aber im letzten Augenblick zurück.
    »Willst du nicht wissen, wie es meinem Hintern geht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das Leiden hast du ganz allein dir selbst zuzuschreiben. Da kannst du kein Mitleid erwarten.«
    Er verzog kläglich das Gesicht. »Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich möglicherweise nie wieder Sex haben kann.« Sie gab sich die größte Mühe, nicht zu lächeln.
    »Morgen früh hast du die Scheidungspapiere auf deinem Schreibtisch.«
    Rapp lachte laut heraus. Es war das erste Mal seit Tagen, und es tat ihm gut. Während er ihr in die Augen sah, wünschte er, nicht zurück ins Büro zu müssen, doch ließ sich daran nichts ändern. Es galt, festzustellen, wer dieser Kerl war, und wenn er es wusste, würde er den Präsidenten um die Erlaubnis zu einem Unternehmen bitten, das eine unübersehbare Warnung an alle sein sollte, die bereit waren, den Terrorismus zu finanzieren. Bestimmt würde der Präsident zögern, ihm zu gestatten, dass er dabei nach eigenem Gutdünken vorging. Gerade deshalb aber musste er umso nachdrücklicher dafür sorgen, dass er nicht nur unwiderlegliche Beweise, sondern auch die Stimme der Vernunft auf seiner Seite hatte.

58
    Kurz vor sieben Uhr am Mittwochmorgen betrat David die winzige Garage hinter dem Haus, in der ein weißer Ford-Lieferwagen stand. Bei keiner seiner Proben hatte David den Wagen benutzt. Zwar war er sicher, dass der Sprengsatz erst detonieren würde, wenn er scharf gemacht war, doch ging er lieber auf Nummer Sicher und hielt den Ford in der Garage verschlossen. Als er den Schlüssel ins Zündschloss steckte, durchfuhr ihn unwillkürlich der Gedanke, ob er durch das Anlassen des Motors seine Pläne möglicherweise zu einem vorzeitigen Ende brachte.
    Die Vorstellung war töricht. Er hatte alle erreichbaren Anleitungen bis zum Überdruss gelesen. Wer sich die Mühe machte, danach zu suchen, konnte beliebig viel Material über Sprengstoffe in die Hände bekommen. Ganz davon abgesehen, hatten sich seine Landsleute in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu Spezialisten bei der Herstellung von Sprengsätzen entwickelt. Der schwierigere Teil des Plans hatte darin bestanden, die erforderliche Menge Sprengstoff zu beschaffen und in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln. General Hamsa, der nicht mehr unter den Lebenden weilte, hatte ihm liebenswürdigerweise aus irakischer Produktion drei verschiedene Lieferungen Semtex zur Verfügung gestellt. Dieser hochexplosive Plastiksprengstoff sah völlig unverfänglich aus, etwa wie Töpferton. Anschließend hatte er mithilfe mehrerer Exportfirmen einen großen Frachtcontainer aus Jordanien nach Indonesien und weiter in den geschäftigen Hafen von Los Angeles verschifft.
    Von dort war er ostwärts nach Richmond im Staat Virginia transportiert worden, wo er zwei Monate lang in einem Lager gestanden hatte. In diesen Monaten hatte sich David vergewissert, dass das Lager nicht überwacht wurde. Jetzt lagen zweihundert Kilo dieses Sprengstoffs in zwölf

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