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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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New York bleiben und warten, bis die Sache in Vergessenheit geraten war, oder sofort verschwinden. Er an seiner Stelle hätte sich für Letzteres entschieden.
    Erst nach Kanada, dann zurück nach Europa oder, wenn er Zeit hätte, in den Westen der Vereinigten Staaten.
    »Lassen Sie die Aufnahmen der Überwachungskameras an den drei Hauptflughäfen New Yorks zwischen gestern Abend acht Uhr und heute Morgen durchsehen. Konzentrieren Sie sich dabei auf internationale Flüge… vor allem solche nach Kanada.«
    »Wir sind bereits dabei«, sagte Bourne. »Soll ich mich beim französischen Geheimdienst oder dem Mossad erkundigen, ob sie den Mann auf dem Foto kennen?«
    Normalerweise hätte Rapp keine Sekunde gezögert, das zu bejahen, aber angesichts der Lage wollte er lieber ein wenig abwarten. »Noch nicht. Zuerst muss ich mit Kennedy darüber sprechen.« Er sah auf die Uhr. »Gibt es noch etwas?«
    »Ja«, sagte Bourne. »Fragen Sie sie, ob wir das FBI und die örtlichen Polizeibehörden darauf ansetzen sollen.«
    Rapp nickte, dann fiel ihm etwas ein. »Wie kommen Sie bei den Finanzen des Prinzen weiter? Zehn Millionen Dollar sind ein Haufen Geld. Es muss doch Hinweise darauf geben, wie das von einem Konto zum anderen fließt.«
    Dumond schüttelte den Kopf. »Für jemand wie den sind zehn Millionen ein Taschengeld. Ich muss bestimmt noch den Rest des Tages nachforschen, welche Konten er benutzt. Auch kann es ohne weiteres sein, dass ich ein paar nicht finde, die er geheim hält.«
    »Mir ist egal, wie lange es dauert. Machen Sie einfach weiter. Nehmen Sie sich für die arbeitsintensiven Aufgaben so viele Leute, wie Sie brauchen. Ich sorge dafür, dass Kennedy das genehmigt. Ich will wissen, wer dieser Bursche ist, und sollte Olivia mit ihrer Suche kein Glück haben, dürften wir ihm am ehesten auf die Spur kommen, wenn wir der Fährte des Geldes folgen.«

57
    Die Sonne war schon untergegangen und der Berufsverkehr vorüber, als Rapp auf die Chain Bridge einbog und Vollgas gab. Wie eine Rakete schoss sein aufgeladener Volvo S 80 über die niedrige Kettenbrücke. Am anderen Ende bog er nach rechts ab und trat das Gaspedal erneut vollständig durch. Er war für acht Uhr mit seiner Frau im Austin Grill in der Wisconsin Avenue zum Abendessen verabredet und bereits jetzt eine Viertelstunde zu spät. In der Reservoir Road fädelte er sich nach links ein und schoss quer durch den Gegenverkehr in eine Straße, die unmittelbar nordwestlich der Georgetown-Universität in ein ruhiges Wohnviertel führte.
    Anna hatte das gemütliche kleine Restaurant ausgesucht, in dem man erstklassige Margaritas und gutes mexikanisches Essen bekam. Rapp bedauerte, dass er keinen Cocktail trinken konnte, da er gleich nach dem Essen zurück nach Langley musste. Sie waren der Antwort auf die Frage, wer der Kontaktmann des saudischen Prinzen sein mochte, in den letzten acht Stunden keinen Schritt näher gekommen.
    Kennedy hatte eingewilligt, die Spezialisten der Terrorbekämpfung vom FBI mit hinzuzuziehen, wollte aber Frankreich und Israel lieber nicht auf die Sache ansprechen. Bourne hatte das Foto des Unbekannten mit der Datenbank von Interpol abgeglichen. Um den Leuten dort vorzugaukeln, dass es sich um eine Routineangelegenheit handelte, hatte sie es unter ein halbes Dutzend anderer Gesuchter gemischt. Gegen alle Erwartungen kam nichts dabei heraus. Der Druck, den das Weiße Haus auf die CTC ausübte, war den Ermittlungen nicht förderlich. Rapp war entschlossen, nach Frankreich zu fliegen, falls sie bis zum nächsten Vormittag nicht weitergekommen waren. Er hatte eine Vorstellung davon, wie er das Rätsel lösen konnte, und setzte seine größte Hoffnung auf Prinz Omars persönlichen Diener, den kriecherischen Devon LeClair. Die Briten hatten ihm einen kurzen Lebenslauf des Mannes zukommen lassen, aus dem hervorging, dass er höchstwahrscheinlich Einzelheiten über das ruchlose Treiben des Prinzen wusste. Rapp war bereit, darauf zu wetten, dass er den Mann binnen fünf Minuten zum Reden bringen konnte. Einstweilen hatte er Dumond beauftragt, sich einmal genauer mit dem Franzosen zu beschäftigen.
    Er bog nach links in die 37. Straße und bremste, weil einige Schüler die Fahrbahn betont langsam überquerten, dann beschleunigte er bergauf. Knapp eine Minute später bog er nach Süden in die Wisconsin Avenue ein und parkte in der ersten Lücke, die er fand. Als er beim Aussteigen das falsche Bein belastete, zuckte er zusammen. Er warf rasch einen

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