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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Staat entstehen sollte. Die islamischen Fanatiker wären erst zufrieden, wenn der letzte Jude tot war. Sobald sie dieses Ziel erreicht hatten, würden sie verlangen, dass an der Spitze des palästinensischen Staates ein geistliches Oberhaupt stehen müsse, das auf die strenge Einhaltung der islamischen Gesetze achtete. Verglichen mit den Wirrköpfen der Hamas wirkte sogar die radikale PLO zahm.
    Umsichtig hatte er Atwa geraten, die Hamas mit in die große Familie einzubeziehen, indem man sie mit Kapital versorgte. Sie hatten beschlossen, dass David seine Fähigkeiten nutzen sollte, um Geld zu beschaffen, und Atwa einen Teil davon der Hamas zukommen lassen würde, sodass sie ihr terroristisches Treiben und ihre Märtyrerbrigaden finanzieren konnte. Je mehr sich Davids Fähigkeit, Gelder heranzuschaffen, entwickelte, desto abhängiger wurde die Hamas von der Unterstützung durch die PLO. So groß war Davids Erfolg, dass es Atwa gelang, noch weitere Gruppen an den Trog zu locken, unter ihnen den Islamischen Dschihad, die Hisbollah und den Widerstandsausschuss des palästinensischen Volkes.
    Für all diese Gruppen versprach dieser Abend ein Höhepunkt zu werden. So erfolgreich war die Spendensammelaktion des vergangenen Monats gewesen, dass dank der Großzügigkeit Atwas und der PLO alle zusammenkamen, um die Beute unter sich aufzuteilen.
    Atwa nahm David einen der Geldkoffer aus der Hand und führte ihn zwischen den Sofas zu dem großen Fernsehbildschirm. Dort drehte er den Koffer um und klappte ihn auf, damit alle den Inhalt sehen konnten. Mit einem Nicken forderte er David auf, es ihm mit dem anderen Koffer nachzutun. »Zwei Millionen Dollar, meine Freunde.«
    Laute Zurufe und Lobpreisungen Allahs wurden ausgestoßen. Männer sprangen auf und umarmten einander. Als David sah, wie unbeschwert sich diese kaltblütigen Mordgesellen verhielten, musste er lächeln. Diese Dummköpfe! Dank der irakischen Vermittlung handelte es sich nicht nur um Falschgeld, ihnen stand auch noch eine größere Überraschung bevor.
    Beide Koffer wurden auf den Tisch gestellt. Atwa wandte sich einem seiner Vertrauensleute zu und gab ihm ein Blatt, auf dem verzeichnet war, wie das Geld aufgeteilt werden sollte. Dann umarmte er David erneut, von Rührung über den Augenblick ergriffen, tätschelte ihm die Wange wie einem Sohn und ließ ihn wissen, wie stolz er auf ihn sei.
    David spielte seine Rolle weiter und wies das Kompliment achselzuckend zurück. »Das war nichts Besonderes.«
    »Doch, und sag nicht das Gegenteil«, ermahnte ihn Atwa mit erhobenem Zeigefinger. Dann sah er sich um und fragte mit gerunzelten Brauen: »Wo ist Hassan?«
    Nach kurzem Zögern sagte David, die Gunst des Augenblicks nutzend: »Über ihn muss ich mit Ihnen reden.« Der Ausdruck von Besorgnis trat auf Atwas Züge.
    »Was ist geschehen?«
    David sah sich vorsichtig erst über die eine und dann über die andere Schulter um. »Nicht hier. Nicht vor den anderen.« Nachdem er den Blick noch einmal hatte durch den Raum schweifen lassen, bedeutete er Atwa, ihm zu folgen.
    Sie drängten sich durch die Menge, wobei David immer wieder stehen bleiben musste, weil ihn jemand umarmen oder ihm die Hand schütteln wollte. Während ihn die Männer mit Bekundungen der Zuneigung überschütteten, tat er so, als erwidere er ihre Empfindungen. Wegen des Bewusstseins, dass er im Begriff stand, sie in den Tod zu schicken, fiel ihm das schwer. Vor der Haustür blieb Atwa stehen. Der besorgte Ausdruck auf seinem Gesicht hatte sich deutlich vertieft.
    David wies auf den Mercedes des Schlächters. »Unter vier Augen.« Er ging um den Wagen herum und stieg links hinten ein. Atwa setzte sich neben ihn. Als beide Türen geschlossen waren, stieß David einen kaum wahrnehmbaren Seufzer der Erleichterung aus.

26
    Rapp war bereit, sich eine Weile an Moros Spiel zu beteiligen. Er hatte keinen Zweifel daran, dass der Mann bis zum letzten Augenblick alles abstreiten würde. »Sagen Sie, General, haben Sie etwas gegen Amerika?«
    Verwirrt sah Moro drein, während er überlegte, was Rapp mit dieser Frage bezwecken mochte. »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Das ist doch nicht schwer zu verstehen. Haben Sie eine positive Haltung zu Amerika – ja oder nein?«
    »Das kommt darauf an. Manches an Amerika gefällt mir, anderes nicht.«
    »Dagegen lässt sich nichts einwenden. Und was ist mit China?«
    Bei der Erwähnung des volkreichsten Staates der Erde verschwand jeder Anflug von Belustigung

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