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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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ihre Schusslinie schon festgelegt und das Lager in drei Sektoren eingeteilt. Falls da jemand auftauchen sollte, kümmern sie sich darum, bevor du überhaupt gemerkt hast, dass es Schwierigkeiten geben könnte.«
    Mit dem MG meinte Coleman das leichte Maschinengewehr M294. Mit den bis zu siebenhundert Schuss pro Minute, die es abgeben konnte, ließ sich durch einen ausgebildeten Schützen ein eindrucksvolles Sperrfeuer bewerkstelligen.
    Rapp nickte. »Von solchen Sachen verstehst du mehr als ich.«
    Coleman lachte, dass seine Zähne aufblitzten, und sagte: »Ja, du bist natürlich ganz harmlos. Lass mich raten, wo du dich so lange aufhalten wirst.«
    Rapp gestattete sich den Anflug eines Lächelns. Coleman kannte ihn gut. »Wir sollten deinen Plan noch einmal Stück für Stück durchgehen.«
    »Kommt gar nicht in Frage. Erst wenn du mir sagst, was du selbst vorhast.«
    »Das weißt du genau. Irgendjemand muss da hin und sich gründlich umsehen, bevor wir uns das Zelt vornehmen.«
    »Bist du nicht inzwischen verheiratet?«, fragte Coleman vorwitzig.
    Rapp ging nicht darauf ein, zumal Coleman die Antwort kannte. »Dann wollen wir uns weiter mit dem Plan beschäftigen und die letzten Feinheiten festlegen, bevor das Unwetter noch schlimmer wird.«

39
    Rapp gefiel nicht, was er hörte. Ihm war es immer wichtig, Risiken möglichst gering zu halten. Zwar ging er Gefahren keinesfalls aus dem Weg, doch bemühte er sich bei seinen Unternehmungen stets, die Erfolgsaussichten so günstig wie möglich zu gestalten. Die größte Sorge bereiteten ihm Dinge, auf die er keinen Einfluss hatte, wie zum Beispiel das Wetter. Gerade war vom Kommandanten der Belleau Wood die Mitteilung gekommen, dass sich die Wetterlage verschlechterte. Da die Windböen inzwischen Geschwindigkeiten von über hundert Kilometern pro Stunde erreichten, waren alle Flugbewegungen ausgesetzt, bis das Geschwader die andere Seite der Insel erreicht hatte.
    Dennoch, versicherte er Rapp, würden sie und die Geiseln auf jeden Fall herausgeholt, denn die Piloten wüssten auch bei solchen Bedingungen, was sie zu tun hatten. Es könne nur sein, dass der Flug ein wenig unangenehm würde. All das trug in keiner Weise dazu bei, Rapps Sorgen zu zerstreuen. Große Worte und Draufgängertum waren eine Sache, die Wirklichkeit aber eine völlig andere. Waren die Forester unterstellten Hubschrauberpiloten wirklich imstande, sie unter diesen Umständen heil herauszuholen? Nach den Worten des Kommandanten waren sie das, aber bestand nicht auch die Möglichkeit eines Absturzes? Unbedingt. Hubschrauberflüge im Dunkeln waren sogar bei günstiger Witterung heikel, wenn aber noch stürmischer Wind, Regen und hügeliges Gelände hinzukamen, waren alle Zutaten für eine Katastrophe beisammen.
    Gegen Foresters Behauptung von der Fähigkeit seiner Piloten setzte der CIA-Spezialist für Terrorbekämpfung ihm bekannte statistische Angaben: In den vergangenen zwanzig Jahren waren mehr Angehörige von Spezialeinheiten der Vereinigten Staaten bei Hubschrauberunfällen umgekommen als bei allen anderen Pannen und Unglücksfällen zusammen.
    Rapp, Coleman und Jackson hatten unter einem dicht belaubten mächtigen Baum Zuflucht gesucht, der ihnen einen gewissen Schutz gewährte. Rapp legte die Hand auf sein Lippenmikrofon und sah zu Coleman hinüber.
    »Was die Sache mit dem Hubschrauber angeht, hab ich kein gutes Gefühl«, raunte er. Der Ausdruck auf Colemans Gesicht zeigte ihm, dass dieser seine Sorge teilte.
    »Ich bin auch nicht scharf darauf. Aber welche andere Möglichkeit haben wir? Willst du abwarten, bis das Unwetter vorbei ist, und das Lager erst kurz vor Morgengrauen stürmen?«
    Auch diese Vorstellung sagte Rapp nicht sonderlich zu. »Nein, gewartet wird nicht. Jetzt ist der richtige Augenblick.«
    »Wir haben eine ganze Menge Sprengstoff mitgebracht«, sagte Jackson. »Wir könnten versuchen, die Landefläche noch mehr zu vergrößern.«
    »Das könnte sinnvoll sein«, räumte Rapp ein. »Aber mir behagt der Gedanke nicht, bei dem Wetter mit einem Hubschrauber rausgeholt zu werden.«
    »Und wenn wir zurück ans Meer gehen?«, schlug Coleman vor.
    »Das kann nur klappen, wenn uns niemand verfolgt.« Jackson wies über die Schulter zum Lager der Abu Sayyaf. »Sollten die es schaffen, einen Funkspruch abzusetzen, dass man sie angegriffen hat, könnte man uns den Weg abschneiden. Außerdem würden wir dann trotzdem einen Hubschrauber brauchen.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Coleman. Den

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