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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Daumen auf dem Sendeknopf seines Funkgeräts, fragte er: »Wie ist die See in Lee unserer Insel hier?«
    Es dauerte eine Weile, bis die Antwort kam, weil der Kommandant bei einem der Schiffe, die dem seinen voraus waren, hatte rückfragen müssen. »Im Augenblick gibt es eine Dünung von drei Metern Höhe.«
    Coleman kannte die Antwort auf die nächste Frage, stellte sie aber trotzdem. »Wäre es schwierig, Mark-V- Boote zu Wasser zu bringen?«
    »Nein. Ich kann das Schiff in den Wind drehen, dann geht das ohne weiteres.«
    »Was meinst du?« Coleman sah zu Rapp hin. »Wenn alles glatt geht, können wir dem Kommandanten sagen, er soll die Schnellboote zu Wasser lassen. Wir brauchen mindestens eine Stunde, bis wir da sind. Das genügt, um die Boote auszusetzen, die uns dann an Bord nehmen können. Die haben so wenig Tiefgang, dass sie bis ans Ufer fahren können; wir steigen einfach ein und fahren zur Belleau Wood. «
    »Und falls wir auf Widerstand stoßen«, fügte Rapp hinzu, »oder Grund zu der Vermutung haben, dass die Tangos ihre Kameraden alarmiert haben, lassen wir den Hubschrauber kommen.«
    »Genau«, bekräftigte Coleman.
    Rapp sah zu Jackson hin. »Was meinen Sie?«
    »Guter Gedanke. Das gibt uns Flexibilität.«
    »In Ordnung.« Coleman war ebenfalls erleichtert. Er hob das abhörsichere Sendegerät an den Mund und sagte: »Wir stellen uns die Sache wie folgt vor…«
    Während Coleman mit dem Kommandanten der Belleau Wood über die Einzelheiten sprach, nutzte Rapp die Gelegenheit, Jackson eine persönliche Frage zu stellen, die sich nicht länger hinausschieben ließ, zumal es denkbar war, dass es unter bestimmten Umständen länger dauern konnte, bis sie eine Möglichkeit hatten, die Insel zu verlassen.
    Er sah dem Jüngeren offen in die Augen. »Haben Sie je an Kampfhandlungen teilgenommen?«
    Jackson zögerte kurz, als habe er auf die Frage gewartet, und sagte schließlich: »Nein.«
    »Das ist nicht weiter schlimm«, gab Rapp zurück.
    »Jeder muss irgendwann mal anfangen. Wie viele von Ihren Männern haben Kampfeinsätze hinter sich?« Jackson überlegte einen Moment. »Fünf von den dreiundzwanzig«, sagte er schließlich.
    Das war nicht unbedingt das, was Rapp hatte hören wollen. In Gedanken begann er, die Männer herumzuschieben wie Figuren auf einem Schachbrett. Hacketts Erfahrung war zu wertvoll, ihn konnte er nicht für den Feuerschutz abstellen. Seine zielsichere Hand wurde dort benötigt, wo es darauf ankam, und aus dem gleichen Grund wäre es auch schön, Coleman an seiner Seite zu wissen. Der einzige Haken an der Sache war, dass Coleman unbedingt in einer Position sein musste, die es ihm gestattete, den Überblick zu behalten.
    Coleman beendete das Gespräch mit Forester, und Rapp teilte ihm seine Besorgnis mit. Bevor dieser im Einzelnen darüber nachdachte, bat er Jackson, seine Männer zu einer letzten Lagebesprechung herbeizuholen.
    Jackson kehrte zurück, und einer nach dem anderen tauchten seine Männer im Unterholz auf. Als alle versammelt waren, begannen Coleman und Jackson, ihnen das Unternehmen in allen Einzelheiten darzulegen. Es wurden nur wenige Fragen gestellt. Jeder wusste, worauf es ankam. Verschiedene Eventualitäten wurden angesprochen, und zum letzten Mal wurde genau festgelegt, aufweiche Weise dafür zu sorgen war, dass die Geiseln nicht in die Schusslinie gerieten, was mit ihnen zu geschehen hatte und dass sie so bald wie möglich in Sicherheit gebracht werden sollten.
    Dann machte Coleman unmissverständlich klar, dass es sich um mehr als eine bloße Geiselbefreiung handelte. Er erklärte den Männern, dass sie möglichst viele Feinde ausschalten mussten, wenn sie lebend zum Schiff zurückkehren wollten. Sie waren zahlenmäßig unterlegen und konnten verwundeten Gegnern keine Hilfe leisten.
    Coleman beorderte eine Gruppe nach der anderen an ihre Ausgangsposition und wies den Männern, die Feuerschutz geben sollten, ihre Stellung zu. Als alles bereit war, gab er den Befehl zum Aufbruch. Rapp führte den Trupp an. Sie robbten aus ihrer hoch gelegenen Stellung zum rauschenden Bach hinunter. Bevor es angefangen hatte zu regnen, war es möglich gewesen, mit einem großen Schritt hinüberzusetzen, jetzt aber war es ein hüfttiefer reißender Fluss, den man mit großer Achtsamkeit durchqueren musste.
    Trotz der schweren Regentropfen, die auf die dicken Blätter fielen und viele Geräusche übertönten, bewegten sich die Männer mit größter Vorsicht. Der Boden war so glatt,

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