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Das Kreuz der Kinder

Das Kreuz der Kinder

Titel: Das Kreuz der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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Mahdia.
Karim (9), sein Sohn, Karim Ibn Kazar Al-Mansur . Moslah , der Majordomus des Emirs von Mahdia, der
    Baouab .
Samir , blinder Märchenerzähler, der Haqawati. Mustafa , stummer Schreiber von Liebesbriefen, der
    Shaar.
Ma’moa , sudanesische Amme.
Aisha, Aisha, Tochter von Ma’moa.
Abdal der Hafside , Sklavenhändler mit Sitz in Tunis
und Landsitz in El-Djem.
    Marius von Beweyler , Minorit aus der Eifel im Dienst
des Hafsiden, der Bou Kitab (Vater der Bücher).
Hedi Ben Salem , Oberhofkämmerer des Sultans von
Marrakesch, der Ouazir al-Khazna.
Ahmed Nasrallah , Obereunuch von Tunis, der Kabir
at-Tawashi .
›Hadj‹ Zahi Ibrahim , Schriftgelehrter in Tunis,
jüngerer Bruder des Mufti von Tunis.

Historische und sonstige Figuren (1212)
    Papst Innozenz III.
Philipp II. Augustus , König von Frankreich.
Bianca v. Kastilien , seine Frau.
Peter II., König von Aragon, Lehnsherr in Okzitanien. Friedrich II. (18), König von Sizilien und Deutschland
    (› der Staufer ‹).
Constanze von Aragon (28), seine Frau.
Murad , der Erzieher des Staufers in Palermo, der
    Mu’allim .
Soufian al-Iskanderi , Arzt am Hofe von Palermo. Taufiq Almandini , Arzt am Hofe von Palermo. Lotfi , arabischer Hofjuwelier in Palermo.
Armand de Treizeguet , unbestimmten Alters,
mysteriöser Ritter, später als Gesandter Friedrichs II. beim
Sultan von Kairo, der Chevalier.
    Gilbert de Rochefort (37), Inquisitor; Agent des
päpstlichen Geheimdienstes. Die Familie stammt aus der
Champagne, der Monsignore.
    Marie de Rochefort (27), eine Hofdame der Königin
von Frankreich und Schwester des Gilbert de Rochefort. Timdal, Page der Marie de Rochefort, der Mohr. Fakhr ed-Din , Neffe des Großwesirs von Kairo. Ezer Melchsedek , jüdischer Kaufmann und Gelehrter,
Vertrauter des Großwesirs.

KAPITEL I
DIE ROSE VON CAILHAC
    Er schnellt aus der Hocke hoch. Sie haben ihn seiner
Beinkleider beraubt, doch er achtet nicht auf seine Blöße,
reißt seine Handgelenke aus der Umklammerung ihrer
Fäuste, schleudert seine Wächter hinter sich – und ehe sie
ihre Dolche zücken können, ist er über die Reling
gehechtet, ins schimmernde Blau des Meeres, das hier
gegen die steil aufragenden Felsen der Küste mit wilder
Gischt brandet. In der schummrigen Tiefe ist es still. Im
Sprung hat er tief durchgeatmet, so daß er sicher sein
kann, eine der Grotten zu erreichen, in denen das Licht der
Sonne Luft und Freiheit verheißt. Unter Wasser greift er
behutsam hinter sich, zwischen die eigenen Arschbacken,
und bringt das Kleinod zum Vorschein, um dessen
Rettung es ihm geht. Sofort taucht sie auf, aus den dunklen
Abgründen der See. Er kennt das Gesicht, obgleich er es
nur einmal in seinem Leben erblickt hat. Ihre Augen sind
spöttisch lächelnd auf ihn – der keine Hosen trägt –
gerichtet, sie streckt ihre Hand aus, verlangt den Ring von
ihm. Ihr kann er ihn nicht verweigern; doch so sehr er sich
auch müht, es gelingt ihm nicht, sie zu erreichen, auch nur
ihre Finger zu berühren – sie sinkt in die Tiefe. Lockend,
verheißend fordert sie ihn auf, ihr zu folgen, in die
Finsternis, wohin kein Sonnenstrahl mehr dringt. Sein
bleischwerer Körper verweigert sich, drängt nach oben, als
habe ein guter Djinn ihn in einen leichten Korken
verwandelt. Der pressende Druck auf seinen Kopf löst
sich, ihm wird immer heller vor den Augen – der Ring
entgleitet seinen Fingern – seiner Erinnerung -
    »Rik, lieber Freund, was soll ich meinem Sohn sagen?«
Der warme Tonfall geleitete ihn behutsam zurück in die
Gegenwart, das Traumbild verblich. »Immer öfter dringt
er in mich – mit Fragen nach seiner Mutter«, fuhr die
Stimme besorgt fort.
Der Angesprochene lächelte gequält. Es war nicht das
erste Mal, daß diese Schale der Bitternis an ihn
weitergereicht wurde. Dabei riß solches Begehren auch bei
ihm eine Wunde wieder auf, mit der zu leben er sich
    gewöhnt hatte – auch wenn sie sich nicht schließen wollte.
Rik van de Bovenkamp schaute den Mann neben sich
nicht an, sondern starrte in das flammende Abendrot. Das
Glühen der gewaltigen Scheibe drohte, ihm das
Augenlicht zu blenden. Er ließ seinen Blick abschweifen
in die wild getönten Wolkenbänke zur Linken, weg von
dem ins Dämmerlicht getauchten Land hinaus auf das
Meer. Die sich rasch über den Horizont senkende, samtene
Dunkelheit gab ihm die Ruhe wieder. Aber mit ihr stieg
jenes Sehnen nach einer Ferne auf, das nur in der Nacht
sich einschlich, ihn über Meer und Berge in

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