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Das Kriegsbuch

Das Kriegsbuch

Titel: Das Kriegsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Sallis (Hrsg)
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mal ein paar Steine in den Kinderwagen im Schuppen.
     
    Sprosse 29: Vollständige Evakuierung – rund 95 %
    Soso, die ganze Familie ist fort, auch das Baby. Nur Barnes und der Junge sind
     
    noch da. Am besten schaffst du deine Mutter auch schnell zu den Switherings.
     
    Sprosse 30: Gegenseitige Vergeltungsaktionen
    Wenn sie unser
    Verandafenster zerschmeißen, lassen wir uns halt an ihrem Wintergarten aus.
     

EBENE VI: ZENTRALKRIEG
     
    Sprosse 31: Förmliche Erklärung des allgemeinen Krieges!
    Hören Sie,
    Barnes. Wir beschmeißen jetzt alles, was
    Sie da drüben haben – Fenster, Blumen,
    einfach alles. Feuereinstellung ohne formellen
    Rückzieher ist jetzt nicht mehr drin.
     
    Sprosse 32: Langsame Kriegführung gegen materielle Werte
    Wir richten uns auf ein starkes Feuer ein, Johnny.
    Wir sollten versuchen, nacheinander ihre
    Steinvorräte zu vernichten. Klau dir Backsteine,
    bepflaster die Blumen und zerschmeiß alles Glas,
     
    das sie haben.
     
    Sprosse 33: Gelenkte Reduzierung der militärischen Leistungsfähigkeit
    Wir müssen den Wurfarm des Jungen mit einem
    Pflasterstein treffen. Aber nur den Arm.
    Ich will ihn nicht umbringen oder verkrüppeln.
     
    Sprosse 34: Gelenkter Entwaffnungsschlag
    In Ordnung, Sohn,
    wir brechen dem Jungen mit einem Backstein die Bei ne. Wenn das nicht klappt, werden wir wohl auf seinen Kopf zielen müssen.
     
    Sprosse 35: Gegenschlag mit Aussparung
    Es gibt keine andere
    Möglichkeit. Wir müssen uns die beiden bei den Jones vornehmen. Wenn dabei die Frau und das Baby was abbekommen, kann man nichts machen.
     

EBENE VII: ZIELANGRIFFE AUF STÄDTE
     
    Sprosse 36: Kriegführung gegen die Städte
    Es ist also zum Schlimmsten gekommen.
    Maggie gegen meine Margery. Die
    Kinder gegen die Kinder.
     
    Sprosse 37: Vernichtungsangriff auf Zivilobjekte
    Rücksichtnahme können wir uns nicht mehr leisten. Ich setze jetzt alle meine Ziegel, Werkzeuge und
    Backsteine ein – die ganze Ladung.
     
    Sprosse 38: Krampfartiger, wahnwitziger Krieg
    Gut, Barnes. Das wär’s dann.
     
    Hol den Hammer, mein Sohn: wir brauchen jetzt
    unsere Wände. Ist mir egal, wenn der ganze Block dabei draufgeht. Ich kriege diesen Verrückten, und wenn es das letzte ist, was ich – Himmel, o Himmel.

DAS HAUS NEBEN DEM APFELBAUM
 
von S. S. Johnson
     
     
    Der Regen ließ das Bauernhaus im kleinen Tal nur verschwommen sichtbar werden. Nach Westen erhoben sich die Vergessenen Berge, und im Osten lagen flache Hügel. Pappeln umstanden das Haus, und auf dem Hof wuchs ein Holzapfelbaum, der kurz vor der Blüte stand.
    Das Haus war aus Stämmen errichtet, die teilweise noch ihre Rinde hatten. An der Wand neben dem Eingang lehnte ein Anbau aus grob zugeschnittenen Brettern. Die Ritzen zwischen den Stämmen waren mit Zement verschmiert gewesen, der an den meisten Stellen jedoch bereits herausgefallen und durch Lehm vom Hof ersetzt worden war. Vor der zersprungenen Betonveranda wühlte ein mageres Schwein im Schlamm.
    Eine Frau hob den Vorhang zur Seite und starrte durch das glaslose Fenster in den langsamen Regen hinaus. Sie konnte die Sau unter dem Fenster grunzen hören, ohne das Tier zu sehen.
    Saura wünschte sich unbestimmt das Ende des Regens herbei. Wenn er noch eine Woche anhielt, blieb den Pflanzen kaum Zeit zum Wachsen. Und ein kurzer Frühling bedeutete eine kleine Ernte, und eine kleine Ernte brachte mehr Jäger. Sie stopfte das Stück Plane wieder am Fensterrahmen fest und wandte sich um. Wenn allerdings mehr Leute vorbeikamen, standen auch ihre Chancen besser, für Verie einen Mann zu finden. Sie runzelte die Stirn.
    »Sieht’s nach Hellerwerden aus?« fragte Weed.
    »Scheint sich ein bißchen aufzuklaren.«
    »Vielleicht hört’s morgen auf zu regnen.«
    Saura sah ihn an. »Wir haben bald kein Holz mehr«, sagte sie. Das mausfarbene, kurze Haar lag ihr dicht am Kopf und umrahmte ihr gerötetes Gesicht. Sie trug eine Bluse und einen Rock aus schwerer Wolle.
    Sie starrte Weed an, der auf der Bank am Tisch saß, und verfolgte das Thema nicht weiter, damit er nicht ärgerlich wurde. Schließlich sagte er: »Könnte auch schlimmer werden morgen.« Er stemmte sich hoch und ging an ihr vorbei. An der Tür nahm er einen steifen Ledermantel vom Haken und wand sich hinein. Er nahm seine Axt aus dem Holzkasten, zog die Tür auf und trat hinaus.
    Saura trat an den Tisch und setzte sich gegenüber Weeds Platz. Sie nahm eine Kartoffel von dem Stapel am Boden und begann sie mit einem Messer zu schä

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