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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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sah Chamlis verwirrt an. Yay auch. »Ach so.« Gurgeh lächelte. Er zuckte die Achseln. »Warum nicht? Sehen wir mal, auf was für Ideen Leute kommen, die mehr verstehen als wir. Was habe ich zu verlieren?« Er lachte.
    »Ich freue mich, dich glücklich zu sehen.« Yay küsste ihn leicht. Gefolgt von Chamlis trat sie in den Aufzug, und als die Tür sich schloss, zwinkerte sie Gurgeh zu. »Grüße Ren von mir«, sagte sie grinsend.
    Gurgeh starrte eine Weile die geschlossene Tür an, dann lächelte er kopfschüttelnd vor sich hin. Er kehrte in den Gesellschaftsraum zurück, wo zwei ferngesteuerte Hausroboter aufräumten. Anscheinend war alles wieder da, wo es sein sollte. Gurgeh trat an das Spielbrett zwischen den beiden Couchen und rückte eine der Aufmarsch- Figuren in die Mitte ihres Start-Sechsecks. Dann sah er sich die Couch an, auf die Yay sich gesetzt hatte, nachdem sie von ihrem Lauf zurückgekommen war. Dort hob sich ein verblassender feuchter Fleck dunkel von dem dunklen Material ab.
    Zögernd streckte Gurgeh die Hand aus, berührte ihn, roch an seinen Fingern, musste über sich selbst lachen. Er nahm einen Schirm und ging nach draußen, um den Schaden zu begutachten, den der Rasen durch das Luftfahrzeug erlitten hatte, und kehrte ins Haus zurück, wo ihm ein Licht in dem gedrungenen Hauptturm verriet, dass Ren auf ihn wartete.
     
    Der Aufzug fiel zweihundert Meter durch den Berg, dann durch den gewachsenen Fels darunter. Er verlangsamte, passierte eine Drehschleuse, senkte sich sacht durch den Meter ultradichten Basismaterials und hielt unterhalb der Orbitalplatte in einer Transitgalerie an. Dort warteten zwei Unterseite-Wagen. Die Außenschirme zeigten den Sonnenschein, der auf die Plattenbasis fiel. Yay und Chamlis stiegen in einen Wagen, sagten ihm, wohin sie wollten, und setzten sich. Das Gefährt löste sich aus seiner Befestigung, drehte sich und schoss davon.
    »Kontakt?«, sagte Yay zu Chamlis. Der Boden des kleinen Wagens deckte die Sonne ab, und hinter den Seitenschirmen leuchteten scharf die Sterne. Der Wagen fegte an den Reihen lebenswichtiger, aber im Allgemeinen unentzifferbarer obskurer Ausrüstungen vorbei, die unter jeder Platte hingen. »Habe ich soeben den Namen des großen gütigen Buhmannes vernommen?«
    »Ich schlug Gurgeh vor, Kontakt zu kontaktieren«, antwortete Chamlis. Er schwebte zu einem Schirm. Der Schirm löste sich, wobei er weiter den Blick nach draußen zeigte, und schob sich an der Wagenwand nach oben, bis der Bereich, den er eingenommen hatte, offen lag. Wo der Schirm ein Fenster imitiert hatte, war jetzt ein wirkliches Fenster, eine Scheibe aus transparentem Kristall, auf deren anderer Seite sich das harte Vakuum und der Rest des Universums befanden. Chamlis sah zu den Sternen hinaus. »Ich dachte mir, man könne dort ein paar Ideen haben – etwas, um ihn zu beschäftigen.«
    »Ich habe geglaubt, du hütest dich vor Kontakt.«
    »Das tue ich auch, im Allgemeinen. Aber ich kenne einige der Gehirne; ich habe immer noch meine Verbindungen… Ich traue ihnen schon zu, dass sie helfen könnten.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Yay. »Wir alle nehmen das schrecklich ernst; er wird darüber hinwegkommen. Er hat doch Freunde. Ihm wird nichts allzu Fürchterliches zustoßen, solange seine Kumpel in der Nähe sind.«
    »Hmm«, machte der Roboter. Der Wagen hielt an einer der Aufzugröhren des Dorfes, in dem Chamlis Amalk-ney wohnte. »Werden wir Sie in Tronze sehen?«, erkundigte er sich.
    »Nein, ich habe an diesem Abend eine Standortkonferenz«, antwortete Yay. »Und dann ist da ein junger Mann, den ich neulich beim Kriegsspiel kennen gelernt habe… Ich habe Vorsorge getroffen, dass ich heute Abend zufällig mit ihm zusammentreffe.« Sie grinste.
    »Ich verstehe«, sagte Chamlis. »Sie verfallen in den räuberischen Modus, wie? Nun, viel Vergnügen bei dem zufälligen Zusammentreffen.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, sagte Yay lachend. Sie und der Roboter sagten sich auf Wiedersehen. Dann verließ Chamlis den Wagen durch die Schleuse. Sein altes, ein wenig verbeultes Gehäuse glänzte kurz in dem von unten kommenden Sonnenlicht auf. Er stieg die Aufzugröhre hoch, ohne auf eine Kabine zu warten. Dieser geriatrische Übermut entlockte Yay ein Lächeln und ein Kopfschütteln. Der Wagen fuhr wieder an.
     
    Ren schlief weiter, halb von einem Laken zugedeckt. Ihr schwarzes Haar floss über das Kopfende des Bettes. Gurgeh saß an seinem gelegentlich benutzten Schreibtisch vor den

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