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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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wünschst, ist Kontakt – ganz zu schweigen von BU – die Stelle, an die du dich wenden solltest.«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich bei Kontakt zu bewerben«, wehrte Gurgeh ab. »Mit einem Haufen von Hauruck-Weltverbesserern in einem Kontakt-Schiff eingesperrt zu sein und nach Barbaren zu suchen, die man belehren könnte, ist nicht meine Vorstellung von Vergnügen oder Erfüllung.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine, dass Kontakt über die besten elektronischen Gehirne, die meisten Informationen verfügt. Vielleicht kann man dir dort ein paar Ideen liefern. Jedes Mal, das ich mit den Leuten zu tun hatte, haben sie gute Arbeit geleistet. Sie stellen eine letzte Zuflucht dar, verstehst du.«
    »Warum?«
    »Weil sie listig sind. Hinterlistig. Sie sind ebenfalls Wetter und daran gewöhnt zu gewinnen.«
    »Hmm.« Gurgeh strich seinen dunklen Bart. »Ich wüsste gar nicht, wie ich an sie herankommen sollte.«
    »Kein Problem«, sagte Chamlis. »Ich habe meine eigenen Verbindungen; ich könnte…«
    Eine Tür knallte zu. »Heilige Scheiße, ist es kalt da draußen!« Yay platzte in den Raum und schüttelte sich. Sie umschlang ihre Brust mit den Armen. Ihre dünnen Shorts klebten an ihren Schenkeln, sie zitterte am ganzen Körper. Gurgeh stand von seiner Couch auf.
    »Kommen Sie hierher ans Feuer«, sagte Chamlis zu dem Mädchen. Yay stand bibbernd und triefend am Fenster. »Steh nicht herum«, wandte sich Chamlis an Gurgeh. »Hol ein Handtuch!«
    Gurgeh maß die Maschine mit einem kritischen Blick. Dann verließ er den Raum.
    Bis er zurückkam, hatte Chamlis das Mädchen überredet, sich vor das Feuer zu knien. Ein gekrümmtes Feld über ihrem Nacken hielt ihren Kopf der Wärme zugewandt, während ein anderes Feld ihr Haar bürstete. Wassertröpfchen fielen von ihren durchweichten Locken auf den Kaminsockel und zischten auf den heißen Steinen.
    Chamlis nahm Gurgeh das Handtuch weg, und der Mann sah zu, wie die Maschine es über den Körper der jungen Frau bewegte. Er schüttelte den Kopf und setzte sich seufzend wieder auf die Couch.
    »Deine Füße sind schmutzig«, sagte er zu dem Mädchen.
    »Ah, aber es war schön zu laufen.« Yay lachte unter dem Handtuch hervor.
    Unter viel Gepuste und Gepfeife und ›Brr-brr‹ wurde Yay abgetrocknet. Sie schlang das Handtuch um sich und setzte sich mit hochgezogenen Füßen auf die Couch. »Ich bin halb verhungert«, verkündete sie plötzlich. »Ist es dir recht, wenn ich mir etwas zu essen…?«
    »Lass mich das machen«, erbot sich Gurgeh. Er ging durch die Tür in der Ecke und kam noch einmal kurz zurück, um Yays Wildlederhose über den gleichen Sessel zu drapieren, auf dem sie ihre Weste gelassen hatte.
    »Worüber habt ihr gesprochen?«, erkundigte sich Yay bei Chamlis.
    »Über Gurgehs Unzufriedenheit.«
    »Hat es etwas genützt?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand der Roboter.
    Yay griff nach ihren Kleidern und zog sich schnell an. Eine Weile saß sie vor dem Kamin und blickte ins Feuer, während das Tageslicht verblasste und das Licht im Raum anging.
    Gurgeh kam mit einem Tablett, das voll beladen war mit Süßigkeiten und Getränken.
     
    Nachdem Yay und Gurgeh gegessen hatten, setzten sich alle drei zu einem komplizierten Kartenspiel von der Art, die Gurgeh am liebsten mochte, einem, zu dem Bluff und ein kleines bisschen Glück gehörten. Mittendrin landeten Freunde von Yay und Gurgeh mit ihrem Luftfahrzeug auf dem Rasen vor dem Haus – Gurgeh wäre es lieber gewesen, sie hätten das nicht getan. Vergnügt lärmend und lachend kamen sie herein; Chamlis zog sich in eine Ecke am Fenster zurück.
    Gurgeh spielte den guten Gastgeber und sorgte dafür, dass seine Gäste fortlaufend mit Erfrischungen versorgt wurden. Er brachte auch Yay ein frisches Glas. Sie hörte zusammen mit einer Gruppe von anderen zwei Leuten zu, die sich über das Bildungswesen stritten.
    »Wirst du gehen, wenn die sich verziehen, Yay?« Gurgeh lehnte sich mit dem Rücken an den Wandbehang hinter ihm und senkte die Stimme ein bisschen, sodass Yay gezwungen war, sich von der Diskussion abzuwenden und ihm das Gesicht zuzukehren.
    »Vielleicht«, antwortete sie langsam. Ihr Gesicht glühte im Feuerschein. »Du willst mich wieder darum bitten zu bleiben, nicht wahr?« Sie betrachtete die Flüssigkeit, die sie in ihrem Glas kreisen ließ.
    »Oh«, Gurgeh schüttelte den Kopf und blickte zur Decke hoch, »das bezweifele ich. Es wird mir langweilig, die gleichen alten Züge und Gegenzüge

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