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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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keifte die Drohne.
    Sma sah sie an. Skaffen-Amtiskaw ließ einen feinen Purpurton aufblitzen, Bestürzung zur Schau stellend. »Sma, dieser… Mann… hat die Sache letztes Mal vollkommen versaut; wir haben beim letzten Job fünf oder sechs Millionen eingebüßt, nur weil er nicht aus dem Winterpalast ausbrechen und die Dinge ins Reine bringen wollte. Ich könnte dir schreckliche Szenen zeigen, die sich dort abgespielt haben, sodass deine Haare auf der Stelle weiß würden. Jetzt ist er sehr nahe daran, hier eine weltweite Katastrophe auszulösen. Seit dieser Bursche das erlitten hat, was ihm auf Fohls widerfahren ist – seit er angefangen hat zu versuchen, nach seinem eigenen Rechtsempfinden ein braver Kerl zu sein –, ist er ein Verhängnis. Mir wird Angst und Bange bei dem Gedanken, welches Chaos er in Voerenhutz anrichten könnte, wenn wir ihn wirklich erwischen und es schaffen, ihn dorthin zu bringen. Der Mann ist ein Albtraum. Mach dir keine Gedanken darüber, welches Opfer der Einsatz bei Beychae bedeuten könnte; Zakalwe loszuwerden, ist für alle eine Wohltat.«
    Sma sah eindringlich in das Zentrum des Sensorbereichs der Drohne. »Erstens«, sagte sie, »sprich nicht über Menschenleben, als seien sie eine Nebensache.« Sie holte tief Luft. »Zweitens, erinnerst du dich an das Blutbad im Innenhof jenes Gasthofes?«, fragte sie ruhig. »Die Kerle, die durch die Wand gingen, und dein Dolchgeschoss, das außer Rand und Band geraten war?«
    »Erstens, es tut mir Leid, wenn ich deine Empfindsamkeit als Säuger verletzt habe. Zweitens, Sma, wirst du mir nie gestatten, diesen Vorfall zu vergessen?«
    »Erinnerst du dich, was ich dir androhte, wenn du jemals wieder so etwas versuchen würdest?«
    »Sma«, sagte die Drohne erschöpft, »wenn du damit ernsthaft andeuten willst, dass ich fähig wäre, Zakalwe zu töten, dann kann ich dir nur entgegnen: Mach dich nicht lächerlich.«
    »Nur zur Erinnerung.« Sie beobachtete das langsam laufende Bild auf dem Schirm. »Wir haben unsere Befehle.«
    »Es besteht ein Einvernehmen, was unser Vorgehen betrifft, Sma. Aber wir haben keine Befehle, erinnerst du dich?«
    Sma nickte. »Wir haben uns mit der Vorgehensweise einverstanden erklärt. Wir machen Mr. Zakalwe ausfindig und bringen ihn nach Voerenhutz. Wenn du in irgendeinem Stadium anderer Ansicht bist, kannst du jederzeit aus der Unternehmung aussteigen. Mir wird eine andere Offensivdrohne zur Verfügung gestellt.«
    Skaffen-Amtiskaw schwieg einen Moment lang und sagte dann: »Sma, das war wahrscheinlich das Verletzendste, was du je zu mir gesagt hast – und das will etwas heißen –, aber ich werde es mir nicht so sehr zu Herzen nehmen, denke ich, denn wir beide stehen zur Zeit unter starkem Stress. Lass meine Taten sprechen. Wie du sagst: Wir werden den Planetenscheißer ausfindig machen und auf Voerenhutz abwerfen. Wenn diese Reise allerdings noch lange andauert, entgleitet die Sache unserem Griff – oder unseren Feldern, was auch zutreffen könnte –, und Zakalwe wird auf der Xenophobe oder der AKE aufwachen und sich fragen, was geschehen ist. Wir können nichts anderes tun als abwarten und zusehen.«
    Die Drohne machte eine kurze Pause, dann fuhr sie fort: »Es sieht so aus, als wären wir unterwegs zu diesen äquatorialen Inseln«, erklärte er. »Die Hälfte davon gehört Zakalwe.«
    Sma nickte schweigend, während sie weiter das ferne Unterseeboot beobachtete, das durch den Ozean kroch. Nach einer Weile kratzte sie sich am Unterbauch und wandte sich an die Drohne. »Bist du sicher, dass du nichts aufgezeichnet hast von dieser… ähm… Art Orgie in der ersten Nacht auf der Xenophobe!«
    »Absolut.«
    Sie wandte den Blick mit gerunzelter Stirn wieder dem Bildschirm zu. »Hmm. Schade.«
     
    Das Unterseeboot verbrachte neun Stunden unter Wasser, dann tauchte es in der Nähe eines Atolls an die Oberfläche; ein Schlauchboot landete an der Küste. Sma und die Drohne beobachteten, wie die einsame Gestalt über den goldenen, von der Sonne beleuchteten Strand auf eine Gruppe flacher Gebäude zuschritt; ein exklusives Hotel für die herrschende Klasse des Landes, das er verlassen hatte.
    »Was macht Zakalwe?«, erkundigte sich Sma, nachdem er etwa zehn Minuten an Land war. Das Unterseeboot war sofort wieder getaucht, nachdem es sein Schlauchboot wieder an Bord hatte, und hatte Kurs zurück zu dem Hafen genommen, von dem es aufgebrochen war.
    »Er verabschiedet sich von einem Mädchen«, seufzte die Drohne.
    »Das

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