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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Sekunde, in der die Pistole nicht auf sie gerichtet war, um zu einem Fußtritt gegen ihn auszuholen. Er fing ihn ab, wirbelte die Frau herum, dann schlug er ihr mit der flachen Hand gegen den Hals. Sie krümmte sich zusammen. Die Blumen, die er ihr geschenkt hatte, rollten unter den Wagen.
    »Ubrel!«, kreischte Beychae und fiel neben der Frau nieder. »Zakalwe! Was hast du getan.«
    »Tsoldrin…«, setzte er an. Die Fahrertür schwang auf, und Mollen stürzte sich auf ihn. Sie taumelten über die Straße und fielen in den Rinnstein; die Pistole flog davon.
    Mollen presste ihn gegen die Bordsteinkante; mit der einen Hand hatte er ihn an den Revers gepackt, mit dem anderen Arm holte er aus, und der Stimmsynthesizer baumelte an einem Gurt, während die riesige, vernarbte Faust herabsauste.
    Er täuschte ein Ausweichen zur einen Seite vor, dann warf er sich in die andere Richtung. Als Mollens Faust auf den Bordstein knallte, sprang er auf.
    »Hallo«, sagte Mollens Stimmkästchen, als es auf den Straßenbelag prallte.
    Er bemühte sich um einen festen Stand und zielte mit dem Fuß nach Mollens Kopf, aber er war aus dem Gleichgewicht geraten. Mollen umklammerte seinen Fußknöchel mit der unverletzten Hand. Er entwand sich dem Griff, aber nur indem er sich umdrehte.
    »Erfreut, Sie kennen zu lernen«, sagte der Kasten, der wieder schaukelte, als sich Mollen erhob und den Kopf schüttelte.
    Er zielte erneut mit dem Fuß auf Mollens Kopf. »Welches ist Ihr Begehr?«, sagte die Maschine, während sich Mollen unter dem Tritt hindurchduckte und sich seinerseits nach vorn warf. Er zog den Kopf ein, rutschte über den Betonbelag der Straße, rollte sich ab und stand wieder auf.
    Mollen stand ihm gegenüber, sein Hals war blutig. Er schwankte; dann schien er sich an etwas zu erinnern, woraufhin er in seiner Tunika wühlte.
    »Ich stehe Ihnen zu Diensten«, sagte der Stimmkasten.
    Er warf sich nach vorn und hieb eine Faust gegen Mollens Kopf, während der große Mann sich umdrehte und eine kleine Pistole aus seiner Tunika hervorholte. Er war zu weit weg, um sie zu schnappen, deshalb drehte er sich schnell um die eigene Achse und trat mit einem Fuß aus, der die Pistole in der Faust des Mannes traf und seine Hand hochstieß. Der Grauhaarige taumelte nach hinten, verzog das Gesicht vor Schmerz und rieb sich das Handgelenk.
    »Ich heiße Mollen. Ich kann nicht sprechen.«
    Er hatte gehofft, dass der Fußtritt die Pistole aus Mollens Griff schleudern würde, doch es war nicht so. Dann wurde ihm bewusst, dass sich Beychae und die bewusstlose Shiol direkt hinter ihm befanden; er stand eine Sekunde lang nur da, während Mollen die Pistole auf ihn richtete. Er machte mit dem Körper ausweichende Bewegungen, sodass Mollen die Hand mit der Pistole hin und her schwenken musste.
    »Erfreut, Sie kennen zu lernen.«
    Er sprang Mollens Beine an und landete einen zufrieden stellenden Treffer.
    »Nein, danke.« Sie krachten in den Rinnstein. »Entschuldigen Sie…«
    Er holte mit der Faust aus und versuchte, erneut auf den Kopf des Manns einzudreschen.
    »Könnten Sie mir sagen, wo das ist?«
    Doch Mollen rollte sich herum. Sein Hieb ging daneben. Mollen verlagerte sein Gewicht und hätte ihm fast den Kopf zertrümmert. Er musste sich wegducken, wobei er mit dem Kopf gegen die Bordsteinkante schlug.
    »Ja, bitte.«
    Er spreizte die Finger, während es in seinem Kopf klingelte und Licht flackerte, und stieß sie in die Richtung, in der er Mollens Augen vermutete; er spürte, wie seine Fingerkuppen in etwas Feuchtes eindrangen. Mollen schrie auf.
    »Darauf kann ich nicht antworten.«
    Er sprang hoch und benutzte Hände und Füße, um auf Mollen einzuschlagen und ihn zu treten.
    »Danke.« Sein Fuß krachte gegen Mollens Kopf. »Würden Sie das bitte wiederholen?«
    Mollen rollte langsam in den Rinnstein und blieb reglos liegen. »Wie viel Uhr ist es? Wie viel Uhr ist es? Wie viel Uhr ist es?«
    Er stand zitternd auf dem Gehsteig.
    »Ich heiße Mollen. Kann ich Ihnen helfen? Sie haben hier keinen Zutritt. Dies ist privates Gelände. Wohin haben Sie vor zu gehen? Bleiben Sie stehen, oder ich schieße. Geld ist uninteressant. Wir haben mächtige Freunde. Könnten Sie mir den Weg zum nächsten Telefon weisen? Ich besorg’s dir kräftig, du Drecksau; na, spürst du was?«
    Er zertrat Mollens Stimmapparat mit dem Stiefel.
    »Miiist! Keine Anwenderkomponenten verfüg…«
    Ein weiterer Fußtritt brachte das Ding vollends zum Schweigen.
    Er hob den Blick

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