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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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schüttelte den Kopf, lehnte sich auf der Couch zurück und blickte hinaus in die Dunkelheit. »Das geht dich nichts an.«
    »Ich erzähle dir, warum ich mitgekommen bin, wenn du mir erzählst, warum du es getan hast.« Erens grinste und ließ die Worte kindisch klingen, verschwörerisch.
    »Lass mich in Ruhe, Erens.«
    »Meine Geschichte ist hochinteressant, du wärest fasziniert.«
    »Bestimmt«, seufzte er.
    »Aber ich werde sie dir nicht erzählen, wenn du mir nicht zuerst deine erzählst. Du verpasst eine ganze Menge, hmm.«
    »Nun, damit muss ich nun mal leben«, entgegnete er. Er dämpfte die Beleuchtung im Karussell so weit, dass das Hellste darin Erens Gesicht war, das bei jedem Zug an der Pfeife in deren Widerschein rot glühte. Er schüttelte den Kopf, als Erens ihm die Droge anbot.
    »Du musst etwas lockerer werden, mein Freund«, erklärte Erens ihm und ließ sich in den anderen Sitz zurückfallen. »Mach dich high, teile deine Probleme mit.«
    »Welche Probleme?«
    Er sah, wie Erens in der Dunkelheit den Kopf schüttelte. »Es gibt niemanden auf diesem Schiff, der keine Probleme hat, mein Freund. Es gibt niemanden hier draußen, der nicht vor irgendetwas wegläuft.«
    »Ach, haben wir uns jetzt zum Schiffspsychiater gemausert?«
    »He, komm jetzt! Niemand kehrt je wieder zurück, nicht wahr? Keiner von uns allen wird je wieder nach Hause kommen. Die Hälfte der Leute, die wir gekannt haben, ist wahrscheinlich inzwischen gestorben, und die, die es bis jetzt noch nicht sind, werden tot sein, bevor wir an unserem Ziel ankommen. Wenn wir also die Leute, die wir gekannt haben, niemals wiedersehen und niemals in unsere Heimat zurückkehren werden, dann muss es etwas verdammt Wichtiges und verdammt Schlimmes sein, verdammt Schlechtes, um einen Typen zu so etwas zu bewegen. Wir alle müssen vor etwas weglaufen, ob es nun etwas ist, das wir getan haben oder das uns angetan worden ist.«
    »Manchen Leuten gefällt vielleicht einfach das Reisen.«
    »Das ist Quatsch; so sehr gefällt niemandem das Reisen.«
    Er zuckte die Achseln. »Wie auch immer.«
    »Ach, Darac, verdammt, diskutiere doch mit mir!«
    »Ich halte nichts vom Diskutieren«, sagte er und blickte hinaus in die Dunkelheit (und sah ein hoch aufragendes Schiff, ein gewaltiges Schiff, umhüllt von den Schichten und Lagen seiner Bewaffnung und Panzerung, sich dunkel gegen das Licht der Abenddämmerung abhebend, aber nicht tot.)
    »Nein?«, sagte Erens, echt überrascht. »Scheiße, und ich dachte, ich wäre hier der Zyniker.«
    »Das ist kein Zynismus«, sagte er lustlos. »Ich glaube, die Leute überschätzen den Wert des Diskutierens, weil sie sich selbst so gern reden hören.«
    »Ach so, vielen Dank.«
    »Es beruhigt, nehme ich an.« Er beobachtete die kreisenden Sterne, wie lächerlich langsame Geschosse, deren Flugbahn in der Nacht sichtbar wurde; aufsteigend, am höchsten Punkt umkehrend, fallend… (Und es fiel ihm ein, dass vielleicht auch die Sterne eines Tages explodieren würden.) »Die meisten Leute sind nicht bereit, von ihrer Meinung abzugehen«, sagte er, »und ich glaube, sie wissen im Innern, dass die anderen Leute genauso sind, und ich denke, einer der Gründe, warum die Menschen beim Diskutieren wütend werden, ist der, dass sie genau das erkennen, während sie ihre Entschuldigungen vorbringen.«
    »Entschuldigungen, sagst du? Na, wenn das kein Zynismus ist, was dann?«, schnaubte Erens.
    »Ja, Entschuldigungen«, wiederholte er in einem Ton, in dem Erens eine Spur von Verbitterung hören mochte. »Ich habe den starken Verdacht, dass die Leute im Allgemeinen an das glauben, was sie instinktiv für richtig halten; die Entschuldigungen, die Rechtfertigungen, die Dinge, über die man streiten könnte, all das kommt erst später. Das ist der unbedeutendste Anteil des Glaubens. Deshalb kann man eine Diskussion gewinnen, beweisen, dass die andere Person Unrecht hat, und trotzdem glaubt diese Person weiterhin das, was sie von Anfang an geglaubt hat.« Er sah Erens an. »Du hast an der falschen Stelle angegriffen.«
    »Was schlagen Sie also vor, Professor, was man tun soll, wenn man sich nicht auf dieses müßige… Argumentieren einlassen will?«
    »Sich einig darin sein, dass man sich nicht einig ist«, sagte er. »Oder sich prügeln.«
    »Sich prügeln?«
    Er zuckte die Achseln. »Was gibt es sonst noch?«
    »Verhandeln?«
    »Verhandeln ist ein Weg, um zu einem Schluss zu kommen; es ist diese Art von Schluss, von dem ich spreche.«
    »Was

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