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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ich ja gar nicht seine … und Osmond nicht mein …«, stammelte sie und wagte kaum, den Gedanken zu Ende zu führen. Nein, das durfte einfach nicht wahr sein! »Osmond ist mein Vater. Er hat mich aufgezogen, und das mit dem Schmieden, das hab ich von ihm!« Ellen stampfte wütend mit dem Fuß auf.
    »Auch wenn er nicht dein Vater ist, warst du vom ersten Moment an sein Ein und Alles.« Nachdenklich sah sie Ellen an. »Dein Kopf war so winzig in seiner kräftigen Hand.« Aelfgiva lächelte. Dann gab sie sich einen Ruck. »Auf jeden Fall kannst du nicht mehr nach Hause. Sir Miles wird sicher schon seine Männer nach dir ausgeschickt haben. Du musst schnellstens fort.«
    »Ich will aber nicht weg!«
    Aelfgiva nahm sie in den Arm und wiegte sie wie ein kleines Kind. »Dass ich dich auch noch verlieren muss«, murmelte sie kopfschüttelnd und stand auf. Zielstrebig machte sie sich an zwei aufeinandergestapelten Truhen zu schaffen, die in der hintersten Ecke des Wohnraumes standen, und begann, geschäftig in der oberen zu wühlen. Aber erst in der unteren wurde sie fündig. »Ah, da ist es ja!« Aelfgiva hielt ein sorgfältig verschnürtes Bündel hoch. Sie legte es auf den Tisch, öffnete den Knoten und faltete es auseinander. Hemd und Bruche aus Leinen waren ein bisschen vergilbt. Der Kittel aus dunkelbrauner Wolle und das Paar erdfarbener Beinlinge sahen fast neu aus. »Er hat die Sachen kaum getragen. Ich hatte sie gerade erst für ihn gemacht, als er …« Aelfgiva brach ab.
    »Sind die von Adam?«
    Aelfgiva nickte. »Ich wusste, sie würden noch einmal von Nutzen sein. Er war gerade dreizehn damals.« Aelfgiva drehte sich schnell wieder um.
    Ellen vermutete, dass sie versuchte, ihre Tränen zu verbergen. In dem Jahr vor Ellens Geburt hatten hohes Fieber und schwere Durchfälle die Bevölkerung von Orford heimgesucht. Beinahe jede Familie hatte Opfer zu beklagen gehabt, und sogar Aelfgivahatte trotz ihres Kräuterwissens ihren Mann und ihr einziges Kind verloren.
    »Weißt du was? Ich habe eine Idee …« Aelfgiva holte eine Schere hervor. »Hast du nicht oft gesagt, Jungen haben es besser?«
    Ellen nickte zaghaft.
    »Na also, dann wirst du jetzt einer!«
    Der Gedanke hatte durchaus seinen Reiz, aber … Ellen sah die alte Frau ungläubig an. »Wie soll das denn gehen?«
    »Na ja, einen richtigen Jungen können wir natürlich nicht aus dir machen, aber wenn wir deine Haare kürzen und du Adams Sachen anziehst, werden dich alle für einen halten.«
    Das klang einleuchtend.
    Aelfgiva schnitt Ellens langen Zopf ab und kürzte die Haare bis fast auf Ohrenhöhe. »Und wegen der Farbe …«, murmelte sie, überlegte kurz und holte dann eine scharf riechende, dunkle Flüssigkeit hervor. Sie stellte sie aus Walnussschalen her und verwendete sie zum Färben von Stoff. Die Tinktur machte das Haar dunkelbraun, brannte aber auf der Kopfhaut und hinterließ Flecken auf Ellens Kinderkittel, die wie Blut aussahen.
    »Jetzt zieh dich um, mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass du noch nicht fort bist«, drängte Aelfgiva.
    Ellen fand es merkwürdig, Adams Kleidung anzuziehen, es war, als würde sie in eine fremde Haut schlüpfen. Die Sachen waren allesamt ein wenig zu groß, was den Vorteil hatte, dass sie ihr noch eine ganze Weile passen würden.
    Aelfgiva klaubte Ellens Kittel auf. Dann lächelte sie. »Ich glaube, mir ist gerade etwas Gutes eingefallen! Heute Abend lege ich deine Sachen in der Nähe der Sümpfe aus. Ich zerreiße sie und verteile Blut von einem Vogel oder einem kleinen Marder darauf, mal sehen, was ich fangen kann. Wenn Sir Miles’ Männer die Kleider finden, werden sie denken, dass du von Sumpfgeistern gefressen wurdest, und aufhören, nach dir zu suchen.«
    Ellen schauderte bei dem Gedanken an die Geschichten, die man sich von den Ungeheuern erzählte, und wurde blass.
    Aelfgiva strich ihr beruhigend über die Wange. »Hab keine Angst, es wird alles gut.« Die Alte musterte Ellen genau, ging zur Feuerstelle, nahm ein bisschen Asche vom Rand und verteilte einen Hauch von Schmutz über Ellens Stirn und Wangen. »So ist es besser. Noch ein bisschen Staub von draußen auf die Haare, und niemand wird dich erkennen, da geh ich jede Wette ein. Lass dich aber trotzdem nicht in der Nähe der Schmiede sehen.« Sie nahm Ellen bei den Schultern, drehte sie hin und her und nickte zufrieden.
    »Glaubst du wirklich, er wird mir jemanden nachschicken?«
    »Der Lordkanzler ist ein Mann der Kirche und würde sicher nicht

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