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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Powell. »Das zumindest hätte Sie warnen müssen.«
    »Ich verstehe nicht, weshalb. Wir sind froh, daß Peter im entscheidenden Moment keinen Kontakt mit den Dobies hatte, sonst hätten wir höchstwahrscheinlich drei reglose Gestalten hier.«
    Powell fuhr sich mit der langen, blassen Hand über den Nacken und seufzte. »Mein lieber Havenlake, manchmal glaube ich, Ihre Sturheit ist nur gespielt. Wie können Sie so an den Tatsachen vorbeigehen?«
    »An welchen Tatsachen?« Havenlakes Gesicht hatte sich dunkel verfärbt.
    »Sie haben zugegeben, daß Moray außergewöhnliche Kräfte besitzt«, meinte Powell. »Woher wissen Sie, daß nicht er die Störungsquelle war, die die Dobies lähmte?«
    »Das ist Wahnsinn – weshalb sollte er so etwas tun?«
    »Das möchte ich eben entdecken«, sagte Powell. »Mich interessiert auch, was zwischen ihm und dieser Graham während der langen telepathischen Verbindung vorfiel.«
    »Das weiß ich zufällig«, sagte Havenlake. »Ohne seine Anweisungen zur Benutzung der telepathischen Kräfte hätte sie sich nicht gegen die wirren Gehirne schützen können, die sie im Krankenhaus umgaben. Sie wäre in dieser Nacht wahnsinnig geworden.«
    »Und so verschwand sie, noch bevor es Tag wurde«, sagte Powell. »Wie kann sie entführt worden sein, ohne mit ihm telepathischen Kontakt aufzunehmen? Wenn ihre Beziehung so eng war, dann hätte sie doch zuallererst ihn um Hilfe gebeten.«
    »Ich kann nur annehmen, daß sie dazu keine Gelegenheit hatte.«
    »Kommen Sie, Havenlake, Sie müssen schon überzeugendere Argumente bringen«, sagte Powell glatt. »Dieses Mädchen hatte höhere telepathische Fähigkeiten als jedes andere Wesen, mit dem bisher Versuche angestellt wurden. Das haben Sie selbst gesagt. Und sie konnte keinen einzigen Hilferuf aussenden?«
    »Ich kann es nur vermuten«, sagte Havenlake. »Wenn diese Leute es fertigbrachten, die Erinnerung an sie aus den Gehirnen des Krankenhauspersonals zu löschen –, was mögen sie dann ihr angetan haben? Und wie holten sie sie aus dem Krankenhaus? Es gibt so viele unbeantwortete Fragen.«
    »Dann schicken Sie doch nach Moray – Sie haben sich eben bemüht, ihn als Experten in dieser Sache hinzustellen. Vielleicht bringt er Licht in das Dunkel.«
    Schofield hatte diese Forderung erwartet, und sie versteifte sich.
    Havenlake klopfte die Pfeife auf dem Schreibtisch aus und kratzte mit einem Papiermesser im Pfeifenkopf herum. »Das ist im Moment nicht möglich. Er steht uns nicht zur Verfügung.«
    »Was, zum Teufel, heißt das – er steht uns nicht zur Verfügung?«
    Havenlake sah auf und warf Powell einen ruhigen Blick zu. »Ich glaube, Sie verkennen Peters Lage in dieser Angelegenheit. Das Auffinden Barbara Grahams war nicht irgendein Job. Als sie telepathisch Kontakt aufnahmen, waren seine Gefühle auf eine Art mit im Spiel, wie wir Nicht-Telepathen es nie begreifen werden. Ihr Verschwinden war ein großer Schlag für ihn.«
    »Um Himmels willen, Havenlake! War es denn für uns eine Freude?«
    »Es geschah zum erstenmal, daß Peter Moray vollkommene Verbindung zu einem erwachsenen, weiblichen Gehirn aufnahm«, sagte Havenlake. »Es war ein ungeheures Erlebnis für ihn – eines, das er nie vergessen wird.«
    »Als nächstes erzählen Sie mir, daß er sich in das verflixte Mädchen verliebte«, sagte Powell verärgert.
    »So banal es in Ihren Ohren klingen mag, ich bin überzeugt davon, daß genau das geschah«, erwiderte Havenlake. »Persönlich kann ich es mir recht gut vorstellen.«
    »Also, ich muß die ganze romantische Story aus dem Mund von Klein-Romeo hören«, sagte Powell. »Wenn Sie ihn holen, werden wir schneller fertig.«
    »Ich sagte Ihnen doch – er steht uns nicht zur Verfügung.«
    »Dann sorgen Sie dafür, daß er es tut, verdammt!« fauchte Powell. »Hören Sie, Havenlake, ich habe diese Ausflüchte allmählich satt.«
    »Ich gab ihm frei.«
    Powell zeigte deutlich seine Skepsis. »Sie ließen ihn gehen?«
    »Natürlich – wenn jemand Barbara Graham finden kann, dann nur er. Er hat die Fähigkeit dazu, und er hat ein starkes Motiv.«
    »Sie müssen doch eine Ahnung haben, wo er ist!«
    Havenlake schüttelte den Kopf. »Er konnte mir nicht sagen, wo er anfangen würde. Er mußte sich auf seine Intuition verlassen – und auf sein telepathisches Talent.«
    Powell war blaß. »Havenlake, haben Sie noch nie etwas von Sicherheitsmaßnahmen gehört?« fragte er. »Man hätte Moray hier in Portfield festhalten müssen. Sogar Ihnen

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