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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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gesessen.
    »Hier Peter – ich komme eben ins Hotel zurück.«
    »Was, zum Teufel, hast du inzwischen getrieben?«
    »Ich fuhr zum Krankenhaus, aber ich merkte, daß ich kaum hineinkommen würde. So setzte ich mich mit Barbara auf der telepathischen Ebene in Verbindung und half ihr, einen Schutzschirm zu errichten. Sie kann jetzt ruhig schlafen.«
    »Das hast du fertiggebracht?« Havenlakes Stimme überschlug sich vor Aufregung. Sein Ärger war vergessen. »Mein Gott, das ist ja großartig! Ich hatte keine Ahnung …«
    »Ich sagte es Ihnen doch, Havenlake. Ihr telepathisches Potential ist weit größer als alles, was wir bisher hatten, und ich kann mich vollkommen auf sie einstellen. Soweit ich sehen kann, gibt es keine Grenze zwischen uns beiden.«
    »Ist sie im Moment auch wirklich sicher?«
    »Zumindest kann sie ohne Störung schlafen. Aber wir müssen sie immer noch so bald wie möglich herausholen.«
    »Das ist klar. Ich ging das Risiko ein und rief den Minister in seinem Hotel an, als du aufgelegt hattest. Er schien nicht recht zu wissen, mit wem er es zu tun hatte, aber er versprach, Glendale anzurufen und eine Verschiebung der Behandlung bis auf weiteres anzuordnen.«
    »Das ist gut, aber wann holen wir sie heraus?«
    »Morgen vormittag. Ich fahre früh von hier los, und wir gehen sofort zu Glendale, sobald ich in Yearby bin. Wir haben den Minister auf unserer Seite, da wird er schon mit sich reden lassen.«
    »Hoffentlich«, meinte Peter. »Die Lage ist vielleicht schlimmer, als wir dachten.«
    »Wie meinst du das?«
    »Als ich mit Barbara Kontakt aufgenommen hatte, beobachtete uns jemand auf telepathischer Ebene.«
    »Noch ein Telepath?«
    »Ja – ich erkannte nur eine Art Echo, aber ich bin sicher, daß jemand da war. Wissen Sie auch, was das bedeutet, Havenlake? Eine Person, die ihre Anwesenheit so abschirmen kann, ist in der Lage, jeden Kontakt, den wir machen, mitzuhören. Wir können nur ahnen, welche Kräfte dahinterstecken.«
    »Powells Supertelepathen«, murmelte Havenlake, als würde er laut denken. »Nein? ich kann nicht glauben, daß Lebewesen mit solchen Kräften schlecht sein könnten.«
    »Schade, daß ich Ihr Vertrauen nicht teilen kann«, sagte Peter. »Vielleicht gerade deshalb, weil ich rudimentäre telepathische Fähigkeiten besitze, zweifle ich an Ihrem Glauben.«
    »Es muß so sein!« erwiderte Havenlake. »Wenn nicht, könnten unheimliche Dinge angerichtet werden.«
    »Wie die Lähmung der Dobie-Zwillinge?«
    »Nein – Peter, es muß eine andere Erklärung geben«, sagte Havenlake, aber seine Stimme klang nicht mehr so überzeugt wie vorher. »Wir sprechen morgen noch einmal darüber. Ich bin noch vor neun bei dir, wenn die Straßen nicht zu schlecht sind. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Peter legte auf. Er wußte, daß Havenlake und er eine schlaflose Nacht verbringen würden.
     
    *
     
    Die Morgensonne glitzerte auf dem frisch gefallenen Pulverschnee, als Havenlakes grüner Jaguar vor dem Roten Löwen hielt. Peter hatte aus dem Fenster der Empfangsdiele gesehen. Es überraschte ihn nicht, daß es erst kurz nach acht war. Und so warf er seinen Pelz über und eilte nach draußen.
    »Wohin?« knurrte Havenlake und legte den Gang ein. Das Innere des Jaguars roch nach Leder und Havenlakes aromatischem Tabak aus Südafrika.
    »Erste Straße links«, erklärte Peter. »Wissen Sie, ob der Minister bei Glendale durchkam?«
    »Ich verlasse mich darauf. Aber wir sind auf alle Fälle früh genug daran, um eine Behandlung zu verhindern.«
    Sie fuhren schweigend bis zur Krankenhausmauer. »Klar, daß du hier nicht eindringen konntest«, sagte Havenlake nach einem Blick auf die Glasscherben und den Stacheldraht.
    Ein unterwürfiger Angestellter winkte sie ins Innere, sobald Havenlake seinen Namen nannte. Der Schnee knirschte unter den Rädern, als sie vor den Eingang fuhren. Eine Gruppe grau gekleideter Patienten war bereits dabei, die Treppe zu räumen. Sie starrten die Neuankömmlinge mit der sturen Neugier Geisteskranker an.
    »Guten Morgen, meine Herren.« Ein Angestellter mit Schnurrbart, der den früheren Militär-Sanitäter nicht verleugnen konnte, salutierte zackig, als sie die Diele betraten.
    »Guten Morgen. Mein Name ist Havenlake – Doktor Havenlake. Ich würde gern Doktor Glendale sofort sprechen.«
    »Jawohl, Sir. Nur einen Augenblick. Ich suche Doktor Glendale.« Er verließ den Raum.
    Kurze Zeit später kam Glendales ältliche Sekretärin auf sie zu. Peter war erleichtert, daß

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