Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
Vom Netzwerk:
wenigen Sekunden, was er da vor sich hatte.
    Verhörnotizen nämlich.
    Auf diesen Blättern waren sämtliche Auskünfte notiert, die man aus Garner und seinem Mitgefangenen herausgeholt hatte, schon seit dem späten Vorabend vermutlich und unter wiederholtem Einsatz von Drogen.
    Travis brauchte etwa eine Minute, um den gesamten Text zu überfliegen.
    Diese Typen hatten fast alles herausgefunden – zumindest alles, was die zweite Hälfte von Ruben Wards Botschaft betraf. Die Anweisungen. Sie wussten jetzt, dass die neun ursprünglichen Adressaten der Botschaft aufgrund dieser Anweisungen zu finanzieller und politischer Macht gelangt waren. Dass sie angewiesen worden waren, mit Hilfe dieser Macht Kenntnisse – und Einfluss – über die Pforte sowie die Organisation zu erlangen, die letzten Endes die Kontrolle darüber ausübte. Die letzte Notiz lautete:
Jemand ist dazu vorherbestimmt, die Pforte im Jahr 2016 zu durchschreiten. Name???
    Nach beendeter Lektüre blickte Travis auf und bemerkte, dass Holt und der ältere Mann beide konzentriert über dieser letzten Zeile brüteten.
    Der weißhaarige Mann mit dem ebenso weißen Schnauzbart stieß vernehmlich die Luft aus und trat von dem Tisch weg. «Seit fünf Stunden arbeiten wir jetzt an diesem letzten Punkt und kommen kein Stück voran. Er wird uns den Namen nicht verraten. Dieser Name ist der Dreh- und Angelpunkt, er weiß, wie bedeutsam er ist.»
    «Schreiben wir die Sache noch nicht ab», sagte Holt.
    «Ich habe mehr Vernehmungen mit Phen-D durchgeführt als jeder andere, und ich verspreche Ihnen –»
    «Porter –»
    «Ich verspreche Ihnen, er wird uns den Namen nicht preisgeben. Am gravierendsten wirkt sich hier der lange Zeitraum aus. Dieses sehr spezielle Geheimnis hütet er jetzt seit vierunddreißig Jahren. Vergessen Sie’s.»
    Holt wollte zu einer Antwort ansetzen, aber ein Geräusch kam dazwischen. Der Klingelton eines Handys, weiter vorne in der Kabine. Durch die offene Tür und den Flur hinab konnte Travis sehen, wie einer der Männer auf den Fensterplätzen sein Telefon herausholte. Er meldete sich, hörte längere Zeit zu, sagte ein paar Worte und beendete das Telefonat dann. Er steckte das Telefon wieder ein, stand auf, kam herüber und schaute zur Tür herein.
    «Ihre Einsatzkräfte haben in dem ausgebrannten Humvee die Überreste einer Brieftasche und einen Ausweisschnipsel gefunden, mit einer Sozialversicherungsnummer darauf. Das Opfer war ein Agent des Secret Service namens Rudy Dyer.» Er blickte Holt an. «Kennen Sie ihn, Sir?»
    Holt nickte bedächtig, während er nachdachte. «Ja, den Namen habe ich schon mal gehört. Garner stand in engem Kontakt mit ihm, wenn ich mich recht entsinne.»
    Diese Information stand kurz im Raum. Dann schienen alle drei Männer gleichzeitig zu erfassen, was sie zu bedeuten hatte.
    Der ältere Mann – Porter – fasste es als Erster in Worte: «Wenn Dyer in diese Sache verwickelt war, dann, weil Garner es so wollte. Mit anderen Worten, Dyer war also eine Art Plan B. Für Notfälle?»
    «So ungefähr», bestätigte der Anzugträger, der den Anruf erhalten hatte.
    «In dem Fall müsste er ebenso viel wissen wie Garner», sinnierte Porter. «Er müsste zumindest wissen, wer 2016 die Pforte durchschreiten wird – wie sollte er seine Funktion sonst ausüben?»
    Er blickte versonnen drein. Trommelte einige Sekunden lang mit den Fingerspitzen auf der Rückenlehne eines der Ledersessel herum.
    Dann wandte er sich um und marschierte direkt auf Travis zu. Diese Bewegung kam so unerwartet, dass es Travis nur mit knapper Not gelang, ihm auszuweichen. Porter trat genau an die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, und nahm den Anzapfer von der Ablage. Er hielt ihn den anderen auf der offenen Hand entgegen und deutete auf den toten Moyer.
    «Glauben Sie ihm?», fragte Porter. «Glauben Sie, dass dieses Ding tatsächlich so funktioniert, wie er es beschrieben hat?»
    «Es ist Portaltechnologie», entgegnete Holt mit einem Achselzucken. «Mit denen verglichen, die das konstruiert haben, sind wir bloß Affen, die mit Dreck werfen.» Nach kurzem Schweigen bekräftigte er: «Ja, ich glaube ihm.»
    «Dann sollten wir das Ding benutzen», sagte Porter. «Einer von uns kann in seinem Kopf ein paar Stunden zurückreisen und einen Trupp auf diesen Parkplatz beordern, ehe der Humvee dort eintrifft. Auf die Weise können wir Dyer lebend in unsere Gewalt bekommen und verhören.»
    Holt begriff offenbar, worauf er

Weitere Kostenlose Bücher