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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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die Augen ein Stück weit, ehe er sie wieder halb zufallen ließ. Anscheinend kämpfte er gerade gegen die abklingende Wirkung des Mittels an, das man ihm gespritzt hatte.
    Travis trat dicht zu ihm heran und flüsterte: «Herr Präsident.»
    Garner zuckte zusammen und wandte sich der Stimme zu, die da mit ihm gesprochen hatte. Blickte mitten durch Travis hindurch in den Flur etwa anderthalb Meter hinter ihm.
    «Wer ist da?», flüsterte Garner.
    Travis trat um Garner herum, um ihm direkt ins Ohr flüstern zu können.
    «Travis Chase», sagte er.

    In wenigen kurzen Sätzen hatte er alles erklärt. Garner war bereits über das meiste im Bilde, bis auf die Einzelheiten der letzten paar Stunden. Als Travis am Ende anlangte und ihm berichtete, was Paige, Bethany und Dyer zugestoßen war, schloss Garner sichtlich erschüttert die Augen und sagte längere Zeit nichts.
    «Es tut mir furchtbar leid», flüsterte er schließlich. «Alles, was passiert ist.»
    «Holt wird es erst recht leidtun», erwiderte Travis, ohne das weiter auszuführen.
    Er stand jetzt ungefähr an derselben Stelle wie in seinem Traum. Es fühlte sich absolut unwirklich an, den Raum aus diesem Blickwinkel wahrzunehmen.
    «Wen hatten sie außer Ihnen noch hier?», fragte er. «Wen haben sie noch verhört?»
    Garner schien über die Frage verdutzt. «Niemanden», sagte er.
    «Es muss noch jemand hier gewesen sein», beharrte Travis und schilderte eilig den Traum, den er gehabt hatte. Dabei behielt er Garner aufmerksam im Auge, um zu sehen, ob ihm irgendetwas davon bekannt vorkam. Aber der Mann schüttelte bloß den Kopf, ebenso verwirrt von der Geschichte wie Travis selbst, als es ihm gelungen war, die grüne Tür zu öffnen.
    «Wir haben uns überlegt, ob das vielleicht mit Hilfe irgendeiner Entität bewerkstelligt worden sein könnte», sagte Travis. «Etwas, womit jemand seine Sinneseindrücke, das, was er sieht und hört, an jemand anderen übermitteln könnte. Und sei es nur für wenige Sekunden.»
    «Von einer solchen Entität habe ich noch nie gehört», erwiderte Garner. «Außer mir hat sich in all der Zeit niemand hier befunden. Das hätte ich mitbekommen.»
    Travis starrte kurz ratlos ins Leere. Er konnte sich nicht entsinnen, jemals zuvor vor einem solchen Rätsel gestanden zu haben. Der Traum konnte unmöglich bloß ein Traum gewesen sein. Er hatte ihm diesen Raum vor Augen geführt, in allen Einzelheiten, obwohl er selbst niemals je hiergewesen war. Und auch die Türkombination war richtig gewesen. Wie war das mit Garners Beteuerung in Einklang zu bringen, hier die ganze Zeit allein gewesen zu sein?
    «Sie sollten hier abhauen», flüsterte Garner. «Sie haben den Anzug; mehr benötigen Sie nicht, um sich 2016 Zutritt zu Border Town zu verschaffen. Und nur darauf kommt es an.»
    «Ich lasse Sie hier nicht zurück, das wissen Sie», sagte Travis.
    «Das ist das Risiko nicht wert», widersprach Garner mit Nachdruck. «Auf mich kommt es nicht an. Auf Sie dagegen schon.»
    «Gehören die Piloten zu Holt? Stecken sie mit ihm unter einer Decke?»
    Garner schüttelte den Kopf. «Holt hat ihnen streng untersagt, das Oberdeck zu verlassen. Sie sind erst an Bord gekommen, als man mich schon hierhergebracht hatte.»
    «Sehe ich das richtig», sagte Travis, «für Sie wäre es doch günstiger, das Flugzeug wieder unter Ihre Kontrolle zu bringen, wenn es sich in der Luft befindet, oder? Weil Sie dann eher Herr der Lage wären, genau diktieren könnten, wo es landen soll und von wem Sie dort in Empfang genommen werden wollen. Sie könnten vom Flugzeug aus live per Video im Fernsehen auf Sendung gehen und alles erklären, was es zu erklären gibt. Alles würde ganz nach Ihren Bedingungen laufen. Was wohl besser wäre, als wenn die ganze Intrige auffliegen würde, solange Sie sich hier unten auf dem Flugfeld befinden.»
    «Sehr viel besser, das ist richtig», bestätigte Garner.
    «In Ordnung», sagte Travis. «Warten wir also vorläufig ab. Sollen diese Leute sich erst in Rum Lake umsehen und dann wieder an Bord kommen. Und sobald wir abheben, bringe ich sie alle um, einen nach dem andern.»

42
    Travis verließ das Arbeitszimmer von da an nicht mehr, um in Garners Nähe zu bleiben und jederzeit einschreiten zu können, falls das Leben des Mannes irgendwie in Gefahr geriet.
    Die meiste Zeit über behielt er den Flur im Auge, so könnte er sich sofort in eine Ecke des Zimmers zurückziehen, sobald dort jemand auftauchte.
    Zwischendurch, als er sicher sein

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