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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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bemerkte, mit denen die anderen drei in die Kabine zielten. Ein ängstlicher Ausdruck huschte ihm übers Gesicht.
    Aber nur kurz, dann blickte er völlig ausdruckslos drein.
    Er hatte Garner entdeckt.
    Nach einer längeren Schrecksekunde schluckte der Mann sichtlich und sagte: «Sir.»

    Garner begleitete den Piloten wieder nach oben, um sich mit dem Rest der Besatzung zu besprechen. Zwanzig Sekunden, nachdem sie verschwunden waren, verstummten endlich alle Alarmsignale.
    Travis, Paige und Bethany ließen sich erleichtert in drei Sessel sinken, alle nebeneinander. Travis lehnte den Kopf ans Sitzpolster und schloss die Augen.
    «Haben sie dich verhört?», fragte Paige.
    Er nickte.
    «Bist du in Ordnung?», fragte sie.
    Er schlug die Augen auf und sah sie an. Musterte ihr Gesicht in allen Einzelheiten, die Haarsträhnen, die ihr in die Stirn hingen und ihre Wangen umrahmten, das unmerkliche, rhythmische Pochen in ihrem Hals, während sie atmete.
    «Ja», sagte er.

    Garner kehrte nach fünf Minuten zu ihnen zurück. Draußen war das Dämmerlicht inzwischen in ein fast nächtliches Schwarz übergegangen, und die Landschaft unter ihnen leuchtete hier und da in sanftem Blau und Orange – die Straßenzüge hellerleuchteter Ortschaften und vereinzelte Parkplätze.
    Garner setzte sich in die Sitzreihe direkt neben sie, auf der anderen Seite des Gangs. Er stieß langsam die Luft aus und starrte eine Zeitlang schweigend vor sich hin. Er wirkte unendlich erschöpft, kein Wunder nach den Strapazen, die er hinter sich hatte. Dann wandte er sich Travis zu. «Erzählen Sie mir zunächst alles, was Dyer Ihnen erzählt hat, damit ich weiß, wo ich anfangen muss.» Er deutete mit einer Kopfbewegung auf Paige und Bethany. «Die beiden müssen ja auch erst auf den neuesten Stand gebracht werden.»
    Paige sah erst Garner und dann Travis an, sichtlich verwirrt. «Wer ist Dyer?», fragte sie.

    Travis schilderte ihnen alles. Als er nach etwa zwanzig Minuten geendet hatte, wirkten Paige und Bethany ziemlich erschüttert, hatten aber so weit alles verstanden.
    «Dyer hat Ihnen alles erzählt», sagte Garner. «Zumindest alles, was ich ihm erzählt habe.»
    «Die zweite Hälfte von Ruben Wards Botschaft», sagte Travis.
    Garner nickte. «All das – beide Hälften der Botschaft – sollten Sie eigentlich erst viel später erfahren. Wenn es sich irgendwie hätte einrichten lassen, wollte ich damit bis wenige Tage vor dem Stichtag warten, an dem Sie die Pforte durchschreiten sollen. Sie schon früher einzuweihen, schien einfach nicht zweckmäßig, im Gegenteil. Es ist mit zu vielen Unsicherheitsfaktoren verbunden, jemand Neues in den Kreis der Mitwisser aufzunehmen. Selbst in Ihrem Fall.» Er verstummte kurz. «Aber die Katze ist ja wohl schon längst aus dem Sack, schätze ich mal.»
    Garner legte eine längere Denkpause ein. Blickte schweigend auf seine Hände, die er vor sich auf dem Schoß gefaltet hielt, ehe er endlich weiterredete.
    «Ich gehe mal davon aus, dass Sie drei alle ungefähr im Bilde sind, was es physikalisch mit der Pforte auf sich hat. Sie kennen die Theorien oder eher Vermutungen, wie ein Wurmloch funktioniert. Vielleicht haben Sie Stephen Hawking gelesen und wissen daher, dass Raum und Zeit eigentlich gar keine getrennten Einheiten sind. Ein Wurmloch kann beides durchqueren.»
    Travis nickte, ebenso Paige und Bethany.
    Garner hob den Blick und sah sie an.
    «Auf der anderen Seite der Pforte befindet sich ein Raumschiff», sagte er. «Es umkreist den Doppelstern 61 Cygni, etwas mehr als zwölfhundert Jahre in unserer Zukunft. Das Raumschiff wurde in der ersten Hälfte der 2250er Jahre von General Dynamics in Coffeyville, Kansas, entworfen und teilmontiert und dann im Lauf der nächsten zwanzig Jahre im niedrigen Erdorbit fertiggestellt. Am 17. Juli 2276 wurde es auf den Namen EAS Deep Sky getauft. Es hat eine Besatzung von achthundertneununddreißig Personen an Bord, darunter einen befehlshabenden Offizier namens Richard Garner und einen Kommandeur namens Travis Chase.»

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    Travis wartete. Er wusste, dass Garner weder log noch sich einen Scherz erlaubte.
    «Grob geschätzt», sagte Garner. «Wann, glauben Sie, hat der letzte Veteran des amerikanischen Bürgerkriegs das Zeitliche gesegnet? Stellen Sie bitte keine langen Kopfrechnungen an, äußern Sie einfach eine Vermutung, frei von der Leber weg.»
    «Irgendwann um 1930 herum», sagte Travis.
    Paige nickte. «Würde ich auch schätzen.»
    «Ja, so um den Dreh»,

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