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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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vorhatten, das alles blieb ebenso im Dunkel wie die Rätsel des Fieberwahns. Widerstand war zwecklos, und Morris und Markley überließen sich der voranstürmenden Meute in der Hoffnung, eine Gelegenheit zur Flucht lasse sich beizeiten finden.
    Die Entführung schien endlose Stunden zu währen. Noch immer schwankte die Schwerkraft, doch häufig blieb sie über längere Strecken hinweg konstant. Die Sonne sank nicht länger abwärts, sondern stieg nun wieder zum Zenit empor. Manchmal wurde es für kurze Zeit finster, als werde das Licht von irgendeinem seltsamen Wechsel atmosphärischer Eigenschaften abgehalten. Windstöße stoben und erstarben. Unvermittelt schienen inmitten der Ödnis Felsen und ganze Hügel zu zerbröckeln. Aber unbeeinträchtigt von diesen chaotischen Verhältnissen flutete die monströse Meute mit ihren Gefangenen voran.
    Offenkundig waren die beiden Erdenleute einer ganzen Sippe dieser widernatürlichen Kreaturen anheimgefallen, die von einer Zone ihrer regellosen Welt in die nächste übertraten. Dies zumindest schien die Erklärung, die sich in Ermangelung gesicherter Erkenntnisse anbot.
    Markley und Morris bemerkten, wie der Boden sich neigte. Über die Köpfe der Monster hinausblickend, erkannten sie, dass sie ein seichtes, abwärts verlaufendes Tal erreichten. Nicht allzu weit entfernt ragten zerklüftete Berge über ihnen auf. Womöglich handelte es sich um dieselben Berge, die sie vom Rand der Senke aus entdeckt hatten.
    Das seichte Tal mündete in einen flachen, kraterähnlichen Talkessel. Hier hielt die Horde in ihrem Vorwärtssturm inne und begann, sich auf wunderliche Weise zu verteilen. Markley und Morris, nunmehr in die Lage versetzt, sich voranzubewegen, erkannten, dass die Kreaturen an den Wänden des runden Talkessels ringförmig Aufstellung bezogen. Dadurch entstand auf dem Grund des Tals ein Freiraum.
    Kapitel IV: Der Krater der Zersetzung
    Mitten auf der freien Fläche vollzog sich ein einzigartiges Phänomen. Ein Strahl aus feinem, farblosem Staub erhob sich vom felsig-erdigen Boden und stieg rund einen Meter weit auf. Erst langsam, dann immer schneller gewann die Fontäne an Breite und Höhe und verformte sich zu einer runden Säule. Ihre Spitze verquoll zu einer unscharfen Wolke, die sich über den Köpfen der versammelten Horde ausbreitete und gen Himmel schwebte. Ein Prozess molekularer Zersetzung schien damit verbunden zu sein.
    Das Schauspiel faszinierte Markley und Morris. Vor ihnen nahm die lautlose, kreisförmige Auflösung des Bodens ihren Fortgang. Dabei schwoll die Säule zu gewaltiger Größe an und türmte sich über dem Krater. Anscheinend waren die Monster ebenso gebannt, denn keines von ihnen regte sich oder durchbrach den Ring, den es gemeinsam mit den übrigen Geschöpfen bildete.
    Während die atomare Säule noch immer anwuchs, begann die Meute schließlich voranzuströmen. Der Ring zog sich zusammen, bis die vorderen Reihen durch den Druck von hinten dicht an dicht in die Fontäne hineingetrieben wurden. Man konnte zusehen, wie sich die Rümpfe und Glieder der Wesen, sobald sie in den Wirbel eindrangen, gleich verpuffenden Bovisten verflüchtigten. Auf diese Weise nährten sie die säulenförmige Wolke des Zerfalls bei ihrem Aufstieg zum Himmel.
    »Begehen diese Viecher etwa Massenselbstmord und ziehen uns mit in den Tod?« Markleys Stimme war ein heiseres, von Grauen getränktes Flüstern. Eingekeilt zwischen den vorandrängenden Geschöpfen wurden er und Morris langsam auf die Fontäne zugeschoben. Nur noch zwei Reihen der Monsterwesen trennten sie von der verzehrenden Säule. Und noch während Markley sprach, begannen die Leiber in der vorderen Reihe, sich aufzulösen.
    Die Männer von der Erde stemmten sich verzweifelt gegen die geballten Körper, die von hinten nachdrängten. Doch die lebende Mauer blieb geschlossen und unnachgiebig, als sei ihr einziges Ziel die Selbstaufopferung, und trieb die beiden Zentimeter für Zentimeter voran.
    Über ihnen wurde die Sonne von der auswuchernden Wolke verdeckt. Rotbraunes Zwielicht überzog den Himmel. Dann verdunkelte es sich so unerwartet zu cimmerischer Finsternis, als handele es sich um einen meteorologischen Taschenspielertrick. Ein wahnwitziges, urgewaltiges Heulen zerriss die Luft, ein blinder Wirbelsturm erfüllte den Krater, als bliese er von oben hernieder. Blitze züngelten vom Boden himmelwärts und hüllten die grauenvolle Rotte biologischer Anomalien in blaues und violettes Feuer.
    Der Druck, der

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