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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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dass der Geländegürtel, in dessen Bereich die verkehrte Schwerkraft herrschte, nunmehr hinter ihnen lag.
    Sie folgten der Talkante bis zu einer Stelle, an der die Steilwand nicht ganz so schroff abfiel, und gelangten überraschend in eine Zone, deren Schwerkraft ihnen stärker vorkam als an jedem anderen Ort, den sie bislang betreten hatten. Von einem Schritt auf den nächsten schien sich ihr Körpergewicht zu verdreifachen. Eine zermalmende Last drückte sie abrupt nieder, und sie vermochten die Füße nur unter größter Anstrengung zu heben.
    Während sie gegen die unheimliche Anziehungskraft des eigenartigen Untergrunds ankämpften, vernahmen sie hinter sich ein Getrappel und Geraschel schwer beschreiblicher Art. Höchst überrascht wandten sie schwerfällig den Kopf, um die Ursache zu ermitteln.
    Wie aus dem Nichts hatte sich unmittelbar hinter ihnen eine Rotte unsagbar grässlicher Kreaturen am kahlen Rand des Plateaus versammelt. Die beiden Männer sahen sich Dutzenden, ja Hunderten der seltsamsten Ausgeburten gegenüber. Ganz gleich, ob es sich bei ihnen um bloße Tiere oder um die Entsprechung zu menschlichen Wesen handelte, muteten sie doch äußerlich nicht weniger launenhaft und ungleichartig an als die eigentümlichen Pflanzen, die auf dem Talgrund gediehen.
    Offenbar wies ihre Entwicklung anders als bei den auf Erden heimischen Arten keine allgemeingültige Regel und kein gemeinsames Gestaltungsprinzip auf. Einige der Wesen waren volle vier Meter hoch oder sogar noch größer. Andere hinwieder wirkten zwergenhaft und plump. Die Ausbildung ihrer Körper, Glieder und Sinnesorgane schien ebenso uneinheitlich. Eines der Geschöpfe glich einem gewaltigen Kugelfisch, der auf Stelzen geht. Die nächste Kreatur hingegen war eine beinlose, kullernde Kugel, um deren Mitte ein Gürtel fransenartiger Fühler verlief, die es ihr gestatteten, sich an Vorsprüngen festzuklammern und vorwärtszuziehen.
    Eine weitere Gestalt wiederum erinnerte an einen flügellosen Vogel, der einen großen Falkenschnabel und einen spitz zulaufenden Schlangenleib mit Eidechsenbeinen besaß, auf denen er halb aufrecht voranhuschte. Einige der Geschöpfe besaßen Zwillings- oder Drillingsleiber, manche waren mehrköpfig wie eine Hydra oder mit einer Vielzahl von Augen, Mäulern, Ohren und sonstigen Körperteilen ausgestattet.
    Wahrhaftige Ausgeburten des Zufalls waren diese Wesen, beliebige Hervorbringungen einer keinem Gesetz gehorchenden biologischen Schöpfungsmacht. Die Horde fantastisch-wunderlicher Albtraumwesen drang auf Morris und Markley ein, wobei sie ein babylonisches Durcheinander unartikulierter Töne, eine chaotische Kakofonie aus Schnatter-, Zisch-, Gacker-, Heul-, Brüll- und Bell-Lauten, verursachte. Ob die Wesen ihnen Feindseligkeit oder nur Neugier entgegenbrachten, blieb für die Männer von der Erde unklar. Beide sahen sich von einem lähmenden Grauen gepackt, wie es einem kein noch so schlimmer Albtraum beschert.
    Das von der Gravitation hervorgerufene Gefühl bleierner Schwere, das jede Bewegung zäh und mühsam werden ließ, verstärkte die albtraumhafte Empfindung der beiden Männer noch. Unter großer Anstrengung zogen sie ihre Pistolen, hoben die Waffen halb in Richtung der herandrängenden Meute und drückten ab. Das Knallen der Schüsse klang schwach und gedämpft; die Kugeln bewegten sich so langsam, dass das Auge ihrem Flug folgen konnte, und prallten so wirkungslos von den getroffenen Monstern ab, als hätten die Schützen Kieselsteine geworfen.
    Einer ausbrechenden und voranpreschenden Viehherde gleich, fiel die Rotte biologischer Gruselgestalten über Morris und Markley her. Während die beiden Männer sowohl mit der Schwerkraft als auch mit den widerlichen Leibern und Gliedern rangen, die sie überfluteten, wurden sie von der wimmelnden Masse unaufhaltsam fortgerissen. Die Pistolen wurden ihnen aus der Hand geschlagen.
    Sie blickten in scheußliche Gesichter und sahen gesichtslose Scheußlichkeiten, die gleich einer Sturzflut der Verdammten aus irgendeinem niederen Höllenkreis um sie herumwogten. Gelegentlich erhaschten sie einen flüchtigen Blick auf die veränderliche Gegend, durch die sie geschleppt wurden – eine Landschaft voll unförmiger Felsen, mit Teichen und Bächen aus Pulversand und zufälligen Gewächsen, die allesamt so unerwartet in Erscheinung traten wie aberwitzige Luftspiegelungen.
    Woher die Monster kamen, welche Absichten sie hatten, wohin sie eilten, was sie mit den Erdenmännern

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