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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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ihre eigene Identität einschloss, ergriff erneut von ihnen Besitz und wurde immer stärker, während sie weitergingen und das feindliche Flugzeug erneut ausfindig zu machen versuchten. Die ständig wechselnden Schwerkraftzonen gestalteten ihr Vorankommen unstet und unberechenbar, und die Landschaft zerfloss und verschob sich um sie herum wie Mosaike eines Kaleidoskops. Verirrten Trugbildern gleich schienen sie inmitten von Chaos und Anarchie einer unbegreiflichen Region kosmischen Wahnsinns einem ebenso trugbildhaften Feind nachzujagen.
    Im nächsten Moment schoss wie aus dem Nichts eine Gruppe widernatürlich anmutender Baumstämme mit monströsem Laubwerk vor ihnen in die Höhe und verstellte den Weg. Sie gingen um die Vegetation herum, die vergleichsweise unveränderlich schien, und erblickten plötzlich die Japaner, die, angetan mit Druckanzügen und Helmen, auf dem gegenüberliegenden Ufer des in scheinbarer Nähe fließenden Bachs standen.
    Ob Sakamoto und seine Kumpane ihrerseits die Amerikaner bemerkt hatten, blieb unklar. Jedenfalls blickten sie grob in Morris’ und Markleys Richtung. Diese warteten nicht, bis feststand, ob der Feind sie entdeckt hatte, sondern zogen ihre automatischen Waffen und brachten sie rasch in Anschlag. Dabei nahm jeder von ihnen denjenigen Gegner aufs Korn, der am wenigsten weit von ihm entfernt stand.
    Dass tatsächlich ein zweifacher lauter Knall folgte, als sie den Abzugsfinger krümmten, kam ein wenig überraschend für die beiden Männer angesichts all der verblüffenden, jede Ordnung und Logik über den Haufen werfenden Phänomene, deren Zeuge sie geworden waren. Allerdings schienen die Japaner nicht zu bemerken, dass auf sie geschossen wurde, und bei ihrer scheinbaren Nähe und ihrem derzeitigen Standort handelte es sich zweifellos um eine Täuschung.
    Markley und Morris erkannten dies und stellten das Feuer ein. Stattdessen spurteten sie vorwärts in der Hoffnung, näher an die trügerischen Gestalten heranzukommen. Doch die Japaner verschwanden. Das gesamte Tal schien sich abrupt im Halbkreis zu drehen und neu anzuordnen: Unvermittelt befanden die beiden Amerikaner sich am Fuß jenes kahlen Felshangs, dem, als sie ihn erstmals aus der Ferne erblickt hatten, ein zweiter Wasserlauf entsprungen und abwärtsgeströmt war, bis er sich mit dem windungsreichen Bach vereinte.
    Doch von ihrem jetzigen nahen Standort erkannten sie nur ein einziges Flüsschen, das durch den Grund des Tals strömte, bis es vom Felshang aufgehalten wurde und in einer Folge himmelwärts hechtender Stromschnellen und Wasserfälle schäumend am Hang hinauffloss!
    Kapitel III: Die Ausgeburten des Zufalls
    Den beiden Männern fehlten sogar zum Fluchen die Worte, als sie stumm auf dieses Bild starrten, das alles auf den Kopf stellte, was sie bisher als ehernes Gesetz der Natur betrachtet hatten. Über eine längere Strecke beidseits des Flüsschens war das Steilufer wie durch Erdrutsche oder einen langwierigen Abtragungsvorgang ausgehöhlt und glatt geschliffen worden. Während die Männer dastanden und auf den Hang blickten, löste sich ein großer Kiesel – ein Klumpen aus verschiedenen Erdschichten oder ein Stück Grus – vom Boden, kullerte rasch aufwärts und geriet ebenso wie der Wasserfall hinter der gezackten Kuppe des rutschigen Gefälles außer Sicht.
    Angetrieben von Verwunderung und unbedachter Neugier, machte Morris einen Schritt auf den Fuß des Hanges zu, der etwa vier Meter entfernt lag. Es war, als steige er über einen Abgrund hinweg. Der Boden schien unter ihm wegzukippen und der Berghang schlug um, als neigte die Erde sich, bis er steil nach unten wies. Er zeigte noch immer in Richtung des Himmels, der sich jetzt an seiner Stelle in der Tiefe spannte.
    Unfähig, es zu verhindern, schlitterte Morris seitwärts ins rauschende Wasser und wurde von den Stromschnellen und Wasserkaskaden erbarmungslos abwärtsgerissen. Halb betäubt und atemlos spürte er, dass er über den Weltenrand hinweg auf einen bodenlosen Abgrund zuschoss, in dessen Tiefe die abgestürzte Sonne hing.
    Markley, der das bizarre Geschehen mitverfolgte, lief ebenfalls auf den Abhang zu, beseelt von dem vagen, instinktiven Bestreben, seinen Gefährten aus den emporrauschenden Fluten zu erretten. Doch bereits nach dem ersten Schritt, den er tat, wurde auch er von der umgekehrten Schwerkraft erfasst. Schlitternd, kugelnd und purzelnd wie auf einer steilen Rutschbahn und außerstande, Halt zu finden, glitt er über den

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