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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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anscheinend verschmähten, kreisten stattdessen Morris ein.
    Noch während er sich ihnen zuwandte, fielen sie über ihn her. Einer der Angreifer, ein schädelloses Etwas mit seilartigen Armen und einer runzligen, an ein Maul gemahnenden Öffnung in der Mitte des kürbisförmigen Rumpfs, versuchte, ihn mit seinen grässlich langen Gliedmaßen zu sich hinabzuziehen. Ein anderer, der dem Greifen aus einem Wappenschild ähnelte, jedoch ohne Flügel und Gefieder, begann mit seinem gewaltigen spitzen Schnabel auf Morris’ Schutzanzug einzuhacken. Der dritte, am ehesten mit einer schauderhaft großen Kröte zu vergleichen, hüpfte um seine Füße herum und beknabberte seine Knöchel mit zahnlosem Maul.
    Von Ekel gepackt, setzte Morris sich gegen das obszöne Trio zur Wehr. Wieder und wieder stieß er die krötenartige Kreatur mit dem Fuß von sich, doch drängte sie mit abscheulicher Hartnäckigkeit immer wieder heran. Es gelang ihm nicht, sich aus den seilartigen Extremitäten des schädellosen Ungeheuers zu befreien, die ihn in elastischer Umstrickung gepackt hielten. Doch Morris’ größte Angst war, dass der Greif mit seinem scharfen Schnabel die lederne Schutzkleidung aufschlitzen könnte. Mit beiden Fäusten schlug er auf den riesigen vogelförmigen Leib ein und trieb das Vieh mehrfach zurück; doch wie toll geworden vor Wut oder Hunger griff es ständig aufs Neue an. Morris’ Beine und sein Rumpf schmerzten bereits an unzähligen Stellen von den Hieben des grausamen Schnabels.
    Im Laufe des Kampfs erhaschte er ungewollte Blicke auf das grässliche Gelage, das die Gefährten seiner Widersacher weiter hinten abhielten. Es glich der Fütterung von Harpyien in einem der Höllenkreise, und Morris konnte sich nur zu gut vorstellen, welches Schicksal ihm schon bald bevorstand. Er beobachtete, wie einige der Schmauser von ihrer halb verschlungenen Beute abließen und sich in seine Richtung wandten, als wollten sie sich den drei Angreifern beigesellen.
    Während Morris sein Leben verteidigte, drang von oben ein rhythmisches Rauschen an sein Ohr. Das Geräusch kam immer näher und verstummte dann. In einer Wendung des tobenden Kampfes bemerkte er, dass zwei riesenhafte Geschöpfe zwischen den Monstern auftauchten. Sie standen ein wenig abseits, als beobachteten sie das grauenhafte Gelage mit kühlem Interesse.
    Obwohl er vollauf damit beschäftigt war, seine furchtbaren Feinde abzuwehren, fiel Morris etwas Seltsames auf. Die Neuankömmlinge schienen als Einzige unter all den Lebensformen, die er und Markley in dieser unberechenbaren Welt angetroffen hatten, annähernd einem gewöhnlichen Typus körperlicher Entwicklung zu entsprechen. Beide standen aufrecht, und ihre Gestalt wies entfernt menschenähnliche Form auf. Zumindest, wenn man von den gewaltigen Schwingen absah, die gerippt und ledrig wie bei vorzeitlichen Flugechsen und halb zusammengefaltet auf ihren Rücken ruhten. Sie waren von dunkler, pechbrauner Farbe, die Schwingen beinahe ebenholzschwarz, während die Köpfe und Gesichter etwas heller anmuteten. Die Neuankömmlinge verfügten über eine kräftige Statur, fast vier Meter groß, und besaßen adlerartige, schräge, haarlose Schädel, die auf eine beachtliche Hirnleistung hindeuteten. Nichts ließ auf das Vorhandensein von Ohren schließen, doch in ihren Gesichtern leuchteten zwei weit auseinanderstehende goldgelbe Augen oberhalb von sphinxartigen Mündern und Nüstern. Sie ließen Morris unwillkürlich an satanische Engel denken. Doch ihrem Aussehen haftete nichts Böses an, vielmehr wirkten sie völlig ruhig, unnahbar und leidenschaftslos.
    Diese Eindrücke empfing Morris, ohne sie zunächst bewusst einzuordnen oder zu deuten. Indessen ging der grässliche Kampf mit den Monstern ohne Unterbrechung weiter. In diesem Moment kam eines der riesigen geflügelten Wesen mit mächtigen Schritten heran, als wollte es dem ungleichen Kampf zwischen dem Mann von der Erde und seinen Widersachern beiwohnen. Morris fühlte den Blick der großen gelben Augen, welche, ihrerseits unerforschlich, ihn zu durchdringen und die tiefsten Geheimnisse seines Geistes zu ergründen schienen.
    Das Wesen trat noch näher heran und hob in einer ruhigen, jedoch gebieterischen Geste eine riesenhafte Hand. Wie aus Angst oder Ehrfurcht vor einer höheren Gewalt stellten die widerwärtigen Angreifer ihre Bemühungen ein, Morris zu Boden zu zerren, und trollten sich, um ihren Hunger an einem herrenlosen Kadaver zu stillen, der neben der Grube

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