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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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fühlten sich außerordentlich gelabt von der Flüssigkeit aus den Krügen, die kein Wasser war, sondern einem roséfarbenen, aromatischen Wein ähnelte. Die Esswaren, die reinste Ambrosia, schmeckten besser als die Speisen, die sie während der Reise im Raumflugzeug genossen hatten. In dem überreizten und stark erregten Zustand, in dem sie sich infolge ihrer Erlebnisse befanden, rechnete keiner damit, schlafen zu können. Die ungewohnte Luft, die geringere Schwerkraft, die unbekannten Strahlungseinflüsse des fremden Bodens erschienen ebenso wie die ungewöhnliche Reise und die wundersamen Entdeckungen und Offenbarungen des Tages überaus aufwühlend und bewirkten, dass Geist und Körper spürbar aus dem Gleichgewicht gerieten.
    Dennoch fielen Gaillard und seine Gefährten, kaum da sie sich hingelegt hatten, in einen tiefen und traumlosen Schlummer. Möglicherweise hatten die flüssigen und festen Erfrischungen, die sie zu sich genommen hatten, mit dazu beigetragen. Oder es lag ein einschläfernder, hypnotischer Wirkstoff in der Luft, den die riesigen Blätter absonderten oder den das Gehirn des Pflanzengottes verströmte.
    Den Anhängern der Gegenpartei erging es in dieser Hinsicht weniger gut. Ihr Schlaf verlief seicht und unruhig, und immer wieder fuhren sie daraus empor. Die meisten von ihnen hatten nur sehr spärlich von den im Raumschiff angebotenen Nahrungsmitteln gekostet. Besonders Stilton verschmähte es, überhaupt etwas zu trinken und zu essen. Zudem trug ihre feindselige Einstellung gegenüber dem Pflanzengott fraglos dazu bei, sie stärker gegenüber der hypnotischen Macht zu feien, die er eventuell ausübte. Auf jeden Fall wurden ihnen nicht die Annehmlichkeiten zuteil, derer die anderen sich erfreuten.
    Kurz vor Sonnenaufgang, als der Mars noch immer ins Zwielicht der Dämmerung gehüllt war, doch auch vom schwachen Schein der beiden kleinen Monde – Phobos und Deimos – beglänzt wurde, erhob Stilton sich von der weichen Liege, auf der er sich die ganze Nacht hindurch unruhig hin- und hergeworfen hatte. Ohne sich von der früheren schmerzhaften Lektion abschrecken zu lassen, begann er abermals damit, an den Bedienelementen des Raumschiffs herumzuprobieren.
    Zu seiner Überraschung entdeckte er, dass die eigentümlich geformten Regler seinen Fingern keinen Widerstand mehr entgegensetzten. Er vermochte, sie beliebig zu bewegen und zu verstellen. Und schon bald fand er heraus, nach welchem Prinzip sie funktionierten, und sah sich in der Lage, das Raumflugzeug zu starten und zu steuern.
    Herbeigelockt von seinem Triumphschrei umdrängten ihn seine Gefährten. Alle waren jetzt hellwach und euphorisch, hegten sie doch die ungestüme Hoffnung, dem Mars und der Herrschaft des Pflanzenungeheuers entrinnen zu können. Von dieser Hoffnung angespornt, und voller Furcht, der Marsherrscher könne seine übersinnliche Kontrolle über die Steuerung zurückgewinnen, stiegen sie ungehindert von der düsteren Lichtung zum Firmament des Mars empor und nahmen Kurs auf das grün leuchtende Erdgestirn, das sie inmitten der fremden Himmelskonstellationen ausgemacht hatten.
    Als die Flüchtenden einen letzten Blick zurückwarfen, sahen sie die riesenhaften Augen des Marsherrschers. Im Dunkeln glichen sie klaren, bläulich glimmenden Teichen, und ihr unheimlicher Blick schien die Flüchtenden zu verfolgen. Diese erbebten vor Angst, zurückgerufen und abermals ergriffen zu werden. Doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund war es ihnen vergönnt, ihren Kurs Richtung Erde beizubehalten.
    Dennoch wurde es eine ziemlich katastrophenreiche Reise. Stiltons unbeholfene Lenkung des Schiffes ersetzte das halb gottgleiche Wissen und Geschick der Marskreatur nur höchst ungenügend. Mehr als einmal stieß das Gefährt mit Meteoroiden zusammen. Zum Glück besaß keiner davon genügend Masse, um die Raumschiffhülle zu durchschlagen. Und als sie viele Stunden später die Erde erreichten, verschätzte Stilton sich bei der Abstiegsgeschwindigkeit. Das Fluggerät sackte schrecklich schnell ab und entging der Zerstörung nur, weil es in den Nordatlantik klatschte. Der Aufprall machte das Gefährt fluguntauglich, und die meisten seiner Insassen wurden schwer verwundet und verloren das Bewusstsein.
    Tagelang trieben sie richtungslos auf hoher See dahin. Dann wurde der kupferrot schimmernde Rumpf von einem auf Nordkurs kreuzenden Passagierschiff gesichtet und in den Hafen von Lissabon geschleppt. Hier gingen die Wissenschaftler von Bord und

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