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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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zur Mittagsstunde am selben Ort. Unter der unendlich geschickten und mühelosen Fernlenkung des Pflanzenwesens setzte es ohne Zwischenfall leicht wie ein Vogel auf. Und sobald die Nachricht von seiner Ankunft sich verbreitet hatte, wurde es von einer großen Menschenmenge umlagert, gleichermaßen von Feindseligkeit wie von Neugier getrieben.
    Aufgrund der Denunziation durch die Betonköpfe um Stilton waren die Gelehrten und die drei Reporter unter Führerschaft Gaillards schon vor ihrer Ankunft weltweit verfemt. Man hatte damit gerechnet, dass sie dank der Machenschaften des Pflanzenherrschers früher oder später wieder auftauchten, und sämtliche Regierungen hatten eine Sonderverfügung erlassen, die es den Ausgestoßenen unter Androhung der Inhaftnahme untersagte, auf irdischem Boden zu landen.
    In Unkenntnis dessen und auch ohne zu ahnen, wie weit verbreitet und ausgeprägt die Voreingenommenheit gegen sie war, öffneten die Ankömmlinge die Hauptluke des Gefährts und machten sich zum Ausstieg bereit.
    Gaillard, der voranging, hielt auf der obersten Stufe der Metallstiege inne. Etwas schien ihn zurückzuhalten, als er auf die wogenden Gesichter des Volkshaufens hinabsah, der sich mit unfassbarer Schnelligkeit versammelt hatte. In vielen dieser Gesichter erblickte er Feindseligkeit, Furcht, Argwohn. In anderen hinwieder gewahrte er eine gaffende, glotzende Neugier, wie sie angesichts der Monstrositäten irgendeines Wanderzirkus bezeigt werden mag. Eine Abteilung Polizisten drängte sich mit dienstbeflissener Grobheit schubsend und schiebend durch das Gedränge nach vorn. Zugleich ertönten hie und da vereinzelte Hohn- und Hassrufe, die sich rasch vervielfachten und zu einem einzigen rüden Gebrüll verschmolzen, das den Insassen des Raumflugzeugs entgegenbrandete.
    »Verfluchte Marsüberläufer! Nieder mit dem Verräterpack! Hängt die – – – Lumpen auf!«
    Eine überreife Tomate, prall und saftig, flog auf Gaillard zu und zerplatzte auf den Stufen zu seinen Füßen. Zisch- und Heullaute und schrille Pfiffe trugen zum lärmenden Tollhaus bei, doch über all dies hinweg vernahmen Gaillard und seine Kameraden eine ruhige Stimme, die aus dem Raumschiff erklang. Es handelte sich um die Stimme des Marswesens, welche die unermesslichen Weiten des Weltraums überbrückte:
    »Vorsicht! Verschiebt euren Ausstieg. Überlasst euch meiner Führung, und alles wird ein gutes Ende nehmen.«
    Gaillard trat zurück, als er diese warnende Stimme hörte, und die klappenförmige Öffnung schloss sich rasch hinter den eingezogenen Stufen, während im selben Moment die Polizisten, die zur Verhaftung der Raumschiffbesatzung angerückt waren, die vordersten Reihen des Volksauflaufs durchbrachen.
    Während Gaillard und seine Getreuen durch die Fenster ihres Fluggeräts auf die hassverzerrten Gesichter hinausblickten, wurden sie einer verblüffenden Machtdemonstration der Marskreatur ansichtig. Eine violette Feuerwand senkte sich aus himmlischer Höhe auf die Erde herab und schien sich zwischen das Raumschiff und die Menge zu schieben. Wie von einer mächtigen Woge erfasst, wurden die Polizisten – atemlos und zerzaust, jedoch im Ganzen unverletzt – zurückgeworfen. Diese Feuerwand, deren Farbe wie bei einem Polarlicht von Blau zu Grün, zu Gelb, zu Scharlachrot wechselte, umspielte das Raumschiff viele Stunden lang und hinderte jeden daran, sich ihm zu nähern.
    Angstvoll und verschreckt zog die Menge sich auf einen respektvollen Abstand zurück und sah schweigend zu. Die Polizei hingegen wartete vergeblich auf eine Gelegenheit, ihres Amtes zu walten. Irgendwann färbte sich die Flamme weiß und nebelhaft, und wie auf einer Wolkenleinwand zeichnete sich auf ihrer Oberfläche eine bizarre, Fata-Morgana-artige Szene ab, die für die Insassen des Raumschiffs genauso gut zu sehen war wie für die versammelte Menschenmenge. Erstere erkannten in dieser Szene jenen Teil des Mars wieder, an dem das zentrale Gehirn des Pflanzenherrschers verwurzelt war. Und die Menge keuchte vor Erstaunen, als sie dem Blick der gewaltigen Teleskopaugen begegnete und die endlosen Ranken und unabschätzbaren Massen von immergrünem Laubwerk erblickte.
    Es folgten weitere Szenen und Vorführungen, die sämtlich darauf abzielten, den versammelten Menschen die wundertätigen Kräfte und wundersamen Fähigkeiten des weit entfernten Marswesens zu verdeutlichen.
    Bilder, die das frühere Leben des Marsherrschers ebenso veranschaulichten wie die verschiedenen

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