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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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Weltpresse erhalten werde.
    Stilton und die übrigen Dogmatiker der Gruppe wandten sich heftig, ja wutschnaubend dagegen und wiesen es von sich, das Angebot der Marskreatur auch nur einen Augenblick lang in Betracht zu ziehen. Jeder Vertrag und jede Vereinbarung dieser Art, beharrten sie, sei in keiner Weise erwünscht und in höchstem Maße ungebührlich. Es käme für die Nationen der Erde überhaupt nicht infrage, in derart fragwürdige Verstrickungen einzuwilligen oder Handelsbeziehungen mit einem Gebilde wie dem Pflanzenungeheuer einzugehen, welchem kein rechtmäßiger biologischer Status zukomme. Es sei unvorstellbar, dass in bewährten Bahnen denkende, geistig zurechnungsfähige Wissenschaftler eine derart anrüchige Sache unterstützten. Zudem glaubten sie, dass der ganzen Angelegenheit ein Beigeschmack von Täuschung und Betrug anhafte. Und überhaupt bewege sie sich viel zu weit abseits des Gewohnten, um gebilligt oder anders als ablehnend beurteilt zu werden.
    Die beiden Fraktionen entzweiten sich endgültig, als Stilton im Verlauf eines hitzigen Wortwechsels Gaillard und die übrigen Verfechter einer Einigung mit dem Marswesen als Verräter an der Menschheit und als intellektuelle Bolschewisten brandmarkte, deren Anschauungen die Redlichkeit menschlichen Denkens untergrüben. Gresham und Polson, von Berufs wegen konservativ, vertraten Recht und Ordnung auch auf dem Gebiet des Denkens. Daher schied sich die Gruppe zu etwa gleichen Teilen in jene, die das Angebot des Marswesens annehmen wollten, und in deren Kontrahenten, die es mehr oder weniger argwöhnisch und entrüstet von sich wiesen.
    Während dieser heftigen Auseinandersetzung war die Sonne hinter den hohen Wällen aus Laubwerk versunken, und frostige Kühle, wie auf einem halb öden Planeten mit dünnerer Luft erwartbar, hauchte bereits die zartrosa Dämmerung an. Die Wissenschaftler begannen zu frieren, und das körperliche Unbehagen, das sie zunehmend verspürten, lenkte ihre Gedanken vom Diskussionsthema ab.
    Da vernahmen sie die Stimme des absonderlichen Männleins im Zwielicht:
    »Ich kann euch verschiedene Unterkünfte für diese Nacht wie auch für die gesamte Dauer eures Aufenthalts auf dem Mars bieten. Das Raumschiff ist beleuchtet und warm und mit allem ausgestattet, dessen ihr bedürft. Außerdem liefere ich euch einen weiteren Beweis meiner Gastlichkeit. Werft einen Blick unter mein Laub, knapp zu eurer Rechten, wo ich gerade eine Unterkunft herrichte, die nicht weniger geräumig und bequem ist als das Raumfahrzeug – eine Unterkunft, die dazu beiträgt, euch einen Begriff von der Vielfalt meiner Macht und meiner Möglichkeiten zu vermitteln.«
    Die Männer von der Erde sahen, dass das Raumschiff hell erleuchtet war und seine violetten Fenster in einem fantastischen amethystfarbenen Glanz erstrahlten. Dann bemerkten sie unter dem nahe gelegenen Blattwerk einen noch seltsameren Schein, der mit einem radioaktiven oder lumineszenten Glühen von den großen Blättern selbst auszugehen schien.
    Sogar dort, wo sie standen, spürten sie eine wohltuende Wärme, welche die Kälte, die die Luft erfüllte, abzumildern schien. Und als sie näher an den Ausgangspunkt dieses Phänomens herantraten, erkannten sie, dass das dichte Blattwerk sich zu einem geräumigen Alkoven emporgewölbt hatte. Der Boden unter diesem Laubdach war von einem gewebeartigen Material in gedämpften Farben bedeckt, das sich dick und nachgiebig anfühlte, einer bequemen Matratze gleich. Krüge mit Trinkbarem und Teller voller Speisen standen auf niedrigen Tischen bereit. Und die Luft in dem Alkoven wirkte so mild wie die einer Frühlingsnacht in subtropischen Gefilden.
    Gaillard und die übrigen Mitglieder der Pro-Mars-Fraktion empfanden tiefe Ehrfurcht und Staunen und waren geneigt, das Obdach dieser wundersamen Herberge unverzüglich in Anspruch zu nehmen. Die Gegenfraktion jedoch verschmähte solcherart Kost und Logis, denn sie erachteten beides als Teufelswerk. Die Kälte machte ihnen sehr zu schaffen. Mit klappernden Zähnen und schlotternden Gliedern stapften sie eine Zeit lang unter freiem Himmel auf und ab. Doch schließlich trieb die Kälte sie dazu, Unterschlupf im gastfreundlichen Hafen des Raumflugzeugs zu suchen, was sie aufgrund einer sonderbar verqueren Logik als das geringere von zwei Übeln erachteten.
    Die anderen bedienten sich an dem scheinbar von Geisterhand angerichteten Buffet und ließen sich danach auf dem matratzenartigen Untergrund nieder. Sie

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