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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Zacher
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das die Erklärung.
    »Wir haben ein paar Schuhabdrücke neben der Parkbank auf der Erde gefunden«, sagt Gotthoff, ohne auf Kleebergs Kommentar einzugehen. »Gestern Nacht hat es geregnet. Ob die Abdrücke von der Täterin stammen, ist ungewiss. Ach so, ja, und das Handy fehlt.«
    »Vielleicht hat sie keins«, versuche ich mich an einer Erklärung.
    Kleeberg grinst dümmlich.
    »Buchhändlerinnen leben in einer anderen Welt. Die brauchen keine Handys«, sage ich.
    Kleebergs Grinsen verschwindet. Er scheint ernsthaft darüber nachzudenken.
    »War ’n Witz.«
    Mechthild Gotthoff schmunzelt. »Außerdem haben wir neben der Parkbank eine Zigarettenkippe gefunden.« Sie hält einen durchsichtigen Beutel hoch.
    »Ich bin sicher, die DNA ist identisch mit der auf der Kippe der Asiatin aus dem Hotelzimmer«, ergänzt Kleeberg.
    »Wenn die Frau jetzt noch ihre Visitenkarte hinterlegt hätte«, werfe ich ein, »könnten Sie gleich anschließend bei ihr vorbeifahren.«
    Kleeberg weiß nicht, ob er lachen oder wütend auf mich sein soll.
    »Sie hat ihre Visitenkarte hinterlegt«, sagt er, »nur können wir nicht lesen, was draufsteht. Noch nicht.«
    Irgendetwas stört mich an dem ganzen Arrangement. Irgendetwas stimmt hier nicht. Es ist nur ein Gefühl, aber ich bin sicher, dass das alles nicht zusammenpasst. Vielleicht ist es aber auch nur der Eindruck, dass es sich zu perfekt ineinanderfügt. Oder sind es die weiß ausgegossenen Schuhabdrücke im Erdreich, die auf den ersten Blick zu groß für eine zierliche Asiatin scheinen? Dabei fällt mir ein, dass ich schon einmal hier war. Hier, in diesem Park. Eigentlich war ich erst ein einziges Mal hier.
    Meine Erinnerung kehrt immer deutlicher zurück, je länger ich neben der ermordeten Frau stehe. Es muss fast zwei Jahre her sein, kurz bevor man mich aus dem Polizeidienst entlassen hatte. Ich war zu einem Fest im Nola’s geladen, der Gaststätte mitten im Park, keine zwanzig Meter von diesem Tatort entfernt. Es war die Premierenparty eines Films, den ich aus polizeilicher Sicht und während der Dienstzeit beratend unterstützt hatte. In dem Film ging es um den effizienten Zugriff von Einsatzkräften bei Drogendelikten. Die Schauspieler waren völlig ahnungslos, sodass aus dem geplanten halben Tag gleich drei wurden.
    Je länger ich am Tatort stehe, umso mehr Details von damals fallen mir ein. Ich erinnere mich, von einer Frau mitten in der Nacht auf der Party abgeschleppt worden zu sein. Die Frau gehörte zur Produktionsfirma und hatte mich während der Zeit am Set betreut. Ich weiß nur noch, dass sie ziemlich gut aussah, blond war und extrem schlank. Wir knutschten und vögelten, nicht weit von dieser Parkbank entfernt, am Zaun zum Kinderspielplatz. Der Gedanke daran erregt mich.
    »Ich lasse Ihnen einen Bericht zukommen.« Kleebergs Stimme schreckt mich auf.
    »Was ist?«, fragt seine Assistentin.
    »Nichts.«

ER
    Es ist einfach für ihn, sie dahin zu bestellen, wo er sie haben will. Ihr anfängliches Misstrauen kann mit ihrer Neugierde nicht konkurrieren. Sie lacht, als er sagt, er rufe im Auftrag von Kittys Seele an. Als er behauptet, er solle ihr von Kittys Seele eine Nachricht übermitteln, vergeht ihr das Lachen.
    »Und welche?«, fragt sie und er hört die Mischung aus Angst und Faszination in ihrer Stimme.
    »Nicht am Telefon«, sagt er. »Das ist nicht die angemessene Art für solche Mitteilungen. Verstehen Sie?«
    Sie schweigt einen Moment. Dann ist sie bereit, sich mit ihm zu treffen.
    »Im Weinbergspark auf der Parkbank hinter dem Brunnen kurz nach Mitternacht«, sagt er.
    »So spät? Können Sie nicht früher?«
    Er lacht leise. »Ich schon, aber Kittys Seele nicht.«
    Sie kommt mit dem Fahrrad. Er kann sie schon von weitem sehen. Sie schiebt das Rad neben sich her, bleibt vor der Parkbank stehen, blickt sich mehrmals um und ruft leise: »Hallo? Wo sind Sie?«
    »Setz dich«, sagt er und tritt hinter dem Gebüsch hervor.
    Sie erschrickt, lacht dann angestrengt. »Haben Sie mir einen Schreck eingejagt!«
    Sie erkennt ihn nicht. Wie auch, er ist ihr bisher noch nie aufgefallen. Obgleich sie sich schon mal begegnet sind. Sie hat ihn schon mal gesehen. Er hat ihr nachspioniert. Mehrere Wochen lang. Er hatte sich extra für sie freigenommen. Fünf Tage, nur für sie. Er kennt ihren Alltag, ihre Gewohnheiten, ihre Interessen. Ihre Freunde. Er saß stundenlang im Kulturkaufhaus Dussmann in der Sachbuchabteilung auf den roten Ledersofas und beobachtete sie. Sie schien

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