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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Zacher
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»Zuerst sagen Sie mir, was dieses lächerlich inszenierte Schauspiel hier soll. Und zwar sofort.«
    Er geht langsam auf sie zu. Sie bleibt wie erstarrt stehen. Als er direkt vor ihr ist, rammt er ihr die Faust mit voller Wucht in den Bauch. Ein dumpfer Ton kommt aus ihrem Mund, dann klappt sie zusammen. Er schleppt sie zum Operationstisch, hievt sie darauf und fesselt ihre Arme mit Handschellen ans Stahlgestell. Völlig apathisch lässt sie alles geschehen. Die selbstbewusste, forsche Ärztin scheint wie gelähmt. Er hebt die Kerzen vom Boden auf und tritt neben sie.
    »Schön, dass Sie gekommen sind.«
    Ihr Gesichtsausdruck verrät ihm, dass sie langsam begreift, was das alles zu bedeuten hat.
    »Schön, dass wir endlich mal ungestört reden können. An einem Ort, an dem das Arztgeheimnis niemanden interessiert.« Seine Worte klingen absurd inmitten des ehemaligen Operationssaals. »Also, fangen Sie an.«
    »Womit? Was wollen Sie überhaupt von mir?« Sie hat ihre Souveränität noch immer nicht zurückerlangt.
    Er stellt die Kerzen ans Kopfende des OP -Tisches. Dann nimmt er das Teppichmesser aus der Jackentasche, fährt die Klinge aus und schneidet ihre Bluse auf. Anschließend packt er ihre Hose an der Taille und zieht sie in einem Ruck bis zu den Knöcheln. Sie wehrt sich nicht. Büstenhalter und Slip sind in derselben Farbe. Auch das Muster und der Stoff sind identisch.
    »Schön.« Er lächelt. »Erzählen Sie.«
    »Was … was soll ich denn …?«
    Er schlägt ihr mit der Hand ins Gesicht. Ihr Kopf fliegt zur Seite. Sie schreit auf. Blut läuft ihr aus der Nase.
    »Erzählen Sie.«
    »Ich weiß doch nicht, was …«
    Er schlägt ein weiteres Mal zu. Noch härter. Die untere Hälfte ihres Gesichts ist jetzt voller Blut. Einige Spritzer färben den Büstenhalter rot.
    »Bitte, bitte, hören Sie auf.« Sie atmet schwer. Die Stimme klingt wie die eines kranken Kindes.
    »Erst wenn Sie anfangen.«
    Sie erkennt die Ausweglosigkeit, hustet. Blut rinnt aus ihrem Mund. Sie holt tief Luft. »Sie war …« Sie stockt, fängt noch einmal an. »Sie war schwer traumatisiert.« Sie holt erneut tief Luft. »In ihrer Kindheit müssen Dinge vorgefallen sein, die sie lange verdrängt hat und die dann wieder an die Oberfläche gekommen sind.«
    »Was für Dinge?«
    »Es muss mit ihrem Vater … ich meine, mit dem Stiefvater zu tun haben. Womöglich auch mit der Mutter.«
    »Was für Dinge?«
    »Wahrscheinlich wurde sie missbraucht, zumindest sexuell belästigt. Vermutlich von ihrem Stiefvater. Hajo nannte sie ihn bei der Therapie. Dabei fühlte sie sich selbst schuldig, weil ihre Mutter sie verstoßen hatte. Sie war sehr eifersüchtig, und als ihr Mann sich für die Tochter interessierte, schien sie mit ihr zu brechen. Das muss eine sehr schwierige Zeit für sie gewesen sein.«
    »Sie meinen, deshalb hat sie sich umgebracht?«
    »Nein, nein, nicht nur. Sicher haben da auch andere … ich weiß es nicht.«
    »Sagten Sie nicht, Sie sind überzeugt davon, dass sie es schafft?«
    »Man kann nie sicher sein …«
    »Und warum haben Sie sie dann aus der Klinik entlassen?«
    »Wir mussten ihr eine Chance geben.«
    »Ach so. Jetzt ist sie auch noch selbst schuld, weil sie die Chance nicht genutzt hat, was?«
    »Nein, nein, ihre Prognose war sehr gut. Sie schien sich wieder im Griff zu haben und …«
    »Sie wollten Sie loswerden. Raus aus der Klinik, um sie in Ihrer Praxis therapieren zu können. Das bringt mehr ein, stimmt’s? Das Cabriolet muss bezahlt werden, die Villa im Grunewald …«
    »Nein, nein, so können Sie das nicht …«
    »Oh doch! Sie haben sie gegen mich aufgehetzt!«
    »Nein, nein, ich habe ihr nur empfohlen, Trennungsstriche zu ziehen. Sich abzugrenzen, sich zu lösen von Abhängigkeiten. Sie sollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen.«
    »Und dabei war ich überflüssig, was?«
    »Überflüssig vielleicht nicht, aber bei dem, was sie erlebt hat …«
    »Ich habe sie nicht missbraucht!«
    »Ja, schon, aber für sie war jeder Mann …«
    Er schlägt ihr erneut ins Gesicht. Sie schreit.
    »Halt’s Maul!« Er nimmt das Klebeband aus der Tasche und umwickelt damit ihren Kopf. »Es reicht! Halt endlich dein verlogenes Maul!«
    Dann fängt er an, an ihr herumzuschneiden. Er ritzt mit dem Teppichmesser in ihre Schenkel. Sie schreit erneut. Der Schrei dringt nur dumpf unter dem Klebeband hervor. Dann fügt er ihr tiefe Schnitte am Bauch, an der Brust und am Hals zu. Sie blutet stark. Er stülpt sich die Einweghandschuhe

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