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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Mit Gewalt. Mike war es nicht gewesen. Steven wusste es ganz tief in seinem Herzen. Aber er wusste auch, dass er Lorraine und Samantha und ihren Familien gegenüber eine Verantwortung trug. Und so verrückt es sich anhörte, Mike würde dem zustimmen.
    »Ja«, flüsterte er, dann räusperte er sich. »Unternimm bitte nur nichts, bevor du nicht mit mir gesprochen hast.«

Mittwoch, 5. Oktober, 17.30 Uhr
    Helen stellte den Stieltopf auf den Tisch. Tunfisch-Pfanne. Ein Lieblingsgericht der Jungen und blitzschnell zuzubereiten. Sie verabscheute es zwar mehr als Leber, aber manchmal musste man eben Abstriche machen.
    »Jungs!«, brüllte sie hinauf. »Essen!«
    Schritte polterten auf der Treppe, und Matt tauchte auf. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Ich bin ausgehungert!«
    »Du bist immer ausgehungert, Matthew. Das ist nun wirklich nichts Neues.« Sie trat an den Durchgang. »Brad! Nicholas!«
    »Ich bin hier«, sagte Nicky und rutschte auf einen Stuhl. »Du brauchst nicht zu schreien.«
    »Tut mir Leid. Wo ist Brad?«
    »Schmollt wahrscheinlich in seinem Zimmer«, erwiderte Matt fröhlich. »Wo er doch lebenslang Hausarrest hat.«
    Helen sah ihn düster an. »Nicht lebenslang. Nur eine Woche.«
    Matt begann, sich eine Portion auf den Teller zu laden. »Ist doch fast dasselbe.«
    »Ja, du musst es natürlich wissen«, gab Helen trocken zurück. »Du, der du schon so viele Wochen deines jungen Lebens Hausarrest gehabt hast.«
    »Jap«, sagte Matt genauso fröhlich und vergrub seine Gabel im Tunfisch. »Aber diesmal nicht. Diesmal bin ich der gute Junge der Familie.«
    »Leg die Gabel hin und sag deinem Bruder, er soll essen kommen.«
    »Oh, bitte tu mir das nicht an, Tante Helen«, wimmerte Matt, und Helen konnte sich nicht mehr zurückhalten und lächelte.
    »Hau ab«, sagte sie und versetzte ihm einen Klaps mit dem Topflappen. »Los.«
    Brummelnd gehorchte Matt, und Helen wandte sich an Nicky. »Und, wie war dein Tag, Nicky?«
    Nicky zuckte die Achseln. »Ganz okay.«
    »Irgendwas Besonderes passiert?«
    »Nein.« Er schaute auf, dann erhellte sich sein Gesicht, und Helen spürte ein Ziehen in der Magengegend. »Jenna hat gesagt, dass sie mich und Cindy Lou am Wochenende in den Park mitnimmt und ihr ›Sitz‹ beibringt.«
    »Ja, weiß ich noch.« Sie würde Jenna anrufen und sie an ihr Versprechen erinnern. Ganz sicher würde sie nicht zulassen, dass Nicky enttäuscht wurde. »Wo sind denn deine Brüder jetzt?«, fragte sie dann lauter und schaute zum Durchgang hinüber.
    Wieder waren Schritte auf der Treppe zu hören, aber sie waren schwerer als zuvor. Dann kam Matt zurück, und Helen fiel sofort auf, dass er blass geworden war. »Das habe ich auf Brads Bett gefunden«, sagte er leise und reichte ihr einen Zettel.
    Helen überflog ihn, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Ach du lieber Gott. Euer Bruder ist weggelaufen.«

Mittwoch, 5. Oktober, 18.00 Uhr
    E s wurde heute viel zu früh dunkel. Nun, genau genommen wurde es nicht früher dunkel als gestern Abend, dachte Steven, aber gestern Abend waren sie auch nicht mit zwanzig Polizisten, vierzig Freiwilligen und einer Hundestaffel auf die Suche nach einem Mädchen gegangen, das vermutlich schon tot war.
    »Wir haben hier zweihundert Hektar Baumbestand innerhalb des Kreises, den Sie gezogen haben«, sagte der Sheriff des Ortes, ein großer, stämmiger Mann namens Rogers. Rogers deutete auf die Karte, die sie auf der Kühlerhaube von Stevens Wagen ausgebreitet hatten. »Wir werden drei Tage brauchen, um das Gebiet abzusuchen – sogar mit Hunden. Sind Sie sicher, dass Sie es nicht noch etwas enger fassen können?«
    »Wir könnten den Mörder anrufen, hübsch bitte, bitte sagen und fragen, ob er uns genauere Angaben machen kann«, sagte Harry sarkastisch. Sheriff Rogers sah ihn wütend an und öffnete den Mund, um eine sicherlich wenig höfliche Erwiderung zu machen, aber Steven ging dazwischen.
    »Harry«, mahnte er.
    Harry verzog das Gesicht. »Ja, tut mir Leid. Ich habe den ganzen Tag Perverslinge befragt und bin wahrscheinlich momentan keine gute Gesellschaft für anständige Leute.«
    Sheriff Rogers war ein wenig beschwichtigt. »Und dabei bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich zu den anständigen Leuten gehöre«, sagte er. »Wie auch immer, es wäre sicherlich hilfreich, wenn Sie einen Hubschrauber kriegen könnten. Von oben sieht man die Lichtungen besser, und wir nehmen doch an, dass er sie auf eine gebracht hat, oder?«
    »Zumindest hat er das

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