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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wo ist er?«
    Davies nahm das Bild ebenso behutsam und respektvoll aus Stevens Hand. »Direkt vor Ihrer Nase.«
    »Ich kenne keinen William Parker.« Steven wandte sich an Chambers. »Aber ich nehme an, Sie haben bereits nachgeforscht.«
    Chambers nickte. »Natürlich. Es gibt zehn William Parkers im Bezirk Raleigh-Durham. Etwas mehr über ihn zu wissen wäre ausgesprochen hilfreich.«
    Davies stieß ein leises, freudloses Lachen aus. »Oh, Sie kennen ihn, aber nicht als William Rudolf Parker.« Er griff in die Brusttasche des Hemdes, das er unter dem Pullover trug, und holte ein weiteres Foto hervor, diesmal einen Schnappschuss. »Hier ist er.« Er warf das Foto auf den Tisch, wo es oben auf den vier Bildern verstümmelter Körper landete.
    Stevens Herz setzte aus, als er das Gesicht erkannte.
    »Heilige Mutter Gottes«, hauchte Chambers. »Die pervertierte Version vom Kind im Bonbonladen!«
    »Wer ist das?«, fragte Liz stirnrunzelnd.
    Davies sah Steven aufmerksam an. »Sie kennen ihn, nicht wahr?«
    Stevens Herz nahm ruckartig den Betrieb wieder auf und begann zu jagen. Mit zitternder Hand nahm er das Bild. Das Gesicht auf dem Schnappschuss war jünger, doch er erkannte die dunklen Augen und den mürrischen Mund, der schon damals zu einem selbstgefälligen Lächeln verzogen war. Er blickte zu Davies auf und schluckte. »Ja, ich kenne ihn. Und Sie haben Recht – ich kenne ihn nicht als William Parker.« Er sah Liz an. »Das ist Rudy Lutz. Er ist Quarterback an der High School meines Sohnes.«
Und derjenige, der für all die Gemeinheiten, die sich gegen Jenna richten, verantwortlich ist,
fügte er im Stillen hinzu, als ihm ein Anflug von Angst plötzlich die Kehle zuschnürte.
    Liz ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Scheiße«, sagte sie.

Donnerstag, 6. Oktober, 11.00 Uhr
    Nach etwa einer Stunde kannten sie die bewegte Vergangenheit des Rudy Lutz alias William Rudolf Parker. Die Beweise, die die Polizei von Seattle gesammelt hatte, wogen schwer. Davies schwor, dass keine Fehler gemacht worden waren. Und dennoch ging etwas schief.
    »Sein erstes Opfer war also seine Freundin«, sagte Liz nachdenklich.
    »So weit zum Thema unvergessliche Jugendliebe«, bemerkte Chambers. Voller Abscheu musterte er das Bild. Das Mädchen war gewürgt und sexuell missbraucht worden, anschließend hatte der Täter auf sie eingestochen. Mehrmals. »Krankes Schwein. Und er war damals erst fünfzehn?«
    »Er steht halt auf ältere Frauen«, erwiderte Davies trocken. »Und anscheinend standen sie auch auf ihn. Jedes Mädchen, das er getötet hat, verließ seinetwegen das Haus und traf ihn irgendwo draußen. Es gab also nie ein Anzeichen von gewaltsamem Vorgehen.«
    Liz schob die Akte von sich. »Wie haben Sie ihn damals gefasst, Neil?«
    Davies’ stoppelige Wangen färbten sich dunkler. »Nachdem wir das letzte Opfer gefunden hatten, meldete sich ein Junge, der uns erzählte, er habe Parker eine Woche vorher in der Umkleide damit angeben hören, dass er sie flachgelegt hatte.«
    »Gina Capetti«, sagte Liz leise.
    Davies’ Lippen verzogen sich, und wieder sah Steven Schmerz in den Augen des Mannes. »Wir hatten bei Laura Resnick, seinem ersten Opfer, Sperma gefunden. Wir holten Parker also aufs Revier. Er hatte ein Alibi, aber es war nicht wasserdicht. Wir fanden Zeugen, die Parker mit Gina Capetti gesehen hatten und zur Aussage bereit waren. Der Richter bestimmte, dass Parker eine Blutprobe abgeben musste. Die DNS passte zum Sperma aus Lauras Körper. Wir verhafteten ihn, aber weil er erst fünfzehn war, kam er vors Familiengericht.«
    Steven zog die Brauen zusammen. »Vier grausame, geplante Morde, und er kommt vors Familiengericht?«
    Davies hob die Schultern. »Er hatte einen sehr … nachsichtigen Richter.«
    »Okay, er musste also vor Gericht – und was passierte dann?«, fragte Lieutenant Chambers.
    »Alles schien so weit klar, dann beantragte die Verteidigung, dass der Beweis mit dem Sperma nicht zugelassen werden durfte.«
    »Weil?«, fragte Liz.
    Davies’ Mund wurde zu einer dünnen Linie. »Es hieß, die Probe sei nicht sachgemäß gelagert worden. Man hätte sie manipulieren können.«
    Keiner fragte, wer den Beweis angezweifelt hatte oder wie es hatte geschehen können, denn im Grunde zählte das nicht mehr.
    »Und ohne dieses Beweisstück hatten Sie gar nichts«, folgerte Liz.
    »Da wir ihn nun nicht mehr mit Laura Resnick, dem ersten Opfer, in Verbindung bringen konnten, fiel der Fall in sich zusammen wie ein

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