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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wären zusammen.«
    Die Härchen in Stevens Nacken richteten sich auf. »Was ist passiert?«
    »Jemand hat die Bremsleitung durchtrennt.«
    Steven fühlte sich, als sei er vom Blitz getroffen worden. »Ist sie verletzt?«
    »Nein, sie nicht, aber eine Freundin. Sie hat ihr übers Wochenende den Wagen geliehen. In einer Kurve ist der Wagen ausgebrochen und eine Böschung hinuntergekracht. Ihr Zustand ist kritisch.«
    Steven musste sich zum Denken zwingen. Zum Reden. Fahren.
    Denken. Sie war okay. Jenna war okay. Am Leben. »Wo ist ihre Freundin jetzt?«
    »Im Wake Medical Center«, sagte Pullman. »Dr. Marshall ist auch dort. Ich habe ihr noch nichts von den Bremsen gesagt. Ich dachte, das sollte ich vielleicht Ihnen überlassen.«
    »Danke, Al. Ich mach das.« Er wandte sich an Davies. »Notfall. Ich fahre Sie zum Motel, wenn ich im Krankenhaus fertig bin.«

Donnerstag, 6. Oktober, 21.10 Uhr
    L ucas lehnte sich auf der gepolsterten Bank im Warteraum der chirurgischen Abteilung zurück. »Ich fühle mich absolut hilflos«, murmelte er. »Wann wollen ihre Eltern hier eintreffen?«
    Jenna warf einen Blick zu Caseys Freund, Ned, der mit vollkommen leerer Miene vor dem Fernseher in der Ecke stand. »Die Maschine landet gegen elf, hat Ned gesagt. Ich habe ihm angeboten, sie abzuholen, aber er wollte es unbedingt selbst machen.«
    Jenna musterte den Mann, den sie bisher für unreif und gefühllos gehalten hatte. Und vielleicht war er das ja auch wirklich gewesen. Doch an diesem Abend hatte er bewiesen, was wirklich in ihm steckte. Er hatte die Situation im Griff gehabt – wenigstens sofern das möglich war –, alle notwendigen Formulare ausgefüllt und all das getan, was Casey helfen konnte und würde. Doch im Augenblick war sein Gesicht ausdruckslos.
    »Vermutlich hat er sich in den Bildschirmschonermodus versetzt«, murmelte Jenna. Ihre Gedanken wanderten in der Zeit zurück zu den langen Nächten, die sie in Krankenhäusern gewartet hatte, weil Adam auf der Intensivstation lag. Manchmal konnte der Verstand nur das Nötigste verarbeiten; darüber hinaus schaltete er aus Selbstschutz ab. »Ich kann es ihm nachfühlen.«
    Lucas nahm ihre Hand und schob seine Finger in ihre. »Ich weiß, Liebes.«
    Die bittere Erkenntnis traf sie mit einer solchen Wucht, dass sie um Atem rang und zu zittern begann. Mit brennenden Augen legte sie ihren Kopf auf seine Schulter. »Vielleicht stirbt sie, Lucas.«
    Lucas schlang einen Arm um ihre Schultern. »Sch. Denk nicht daran, Jen.«
    »Ich kann aber nicht anders«, flüsterte sie.
Sie ist alles, was ich noch habe.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn ich sie auch noch verliere.«
    Lucas erwiderte nichts, zog sie nur fest an sich und legte seine Wange auf ihren Scheitel.
    Eine Frau in grünem OP -Kittel erschien in der Tür. »Die Angehörigen von Casey Ryan? Ich bin Dr. Neuss.«
    Jenna und Lucas sprangen auf. Ned wandte sich langsam vom Fernseher ab, und Jenna sah den Ausdruck seiner Augen, den sie sofort identifizierte.
Er liebt sie wirklich. Und er glaubt, dass sie sterben wird.
    Lucas trat einen Schritt vor. »Wir sind gute Freunde. Ihre Familie ist noch unterwegs.«
    Ned taumelte ein paar Schritte vor. Er sah aus, als müsste er sich übergeben. »Ist sie …?«
    Die Frau lächelte freundlich. »Sie lebt.«
    Erleichtert ließ Jenna sich schwer gegen Lucas’ Gestalt fallen. »Gott sei Dank.«
    Die Stimme der Ärztin wurde geschäftsmäßiger. »Sie hat die Notoperationen überstanden, aber nicht besonders gut. Sie hat viel Blut verloren. Außerdem ist sie mit dem Schädel beim Aufprall gegen das Lenkrad geprallt.« Sie blickte von Jenna zu Ned. »Ist der Airbag nicht aufgegangen?«
    Jennas Magen hob sich. »Es war ein Oldtimer«, hörte sie sich flüstern. »Er hatte keinen Airbag.«
O Gott,
durchfuhr sie die irrationale, aber umso schmerzhaftere Erkenntnis.
Es ist meine Schuld.
    Dr. Neuss zuckte die Schultern. »Nun, möglicherweise hätte ein Airbag einiges verhüten könne, aber man weiß es nicht. Der Wagen ist eine Böschung hinuntergestürzt, und sie hat sich dabei Verletzungen zugezogen, die auch ein Airbag nicht hätte verhindern können. Wir mussten sie während der OP intubieren. Das heißt, dass sie im Augenblick nicht eigenständig atmet.« Die Stimme der Ärztin wurde wieder weicher. »Sie ist eine echte Kämpferin, Ihre Freundin. Wir mussten sie zweimal wiederbeleben, aber sie hat gekämpft wie …«
    »Eine Löwenmama«, flüsterte Jenna. Die Tränen

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