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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Ärztin gesagt hat. Wir dürfen sie sowieso noch nicht sehen. Fahr nach Hause und ruh dich ein bisschen aus. Dann kannst du morgen gestärkt wiederkommen.«
    »Er hat Recht, Jenna«, sagte Steven.
    Sie seufzte tief. »Ausnahmsweise. Na gut. Ich warte auf dich, Steven.«
     
    Sie ist aus der Nähe genauso schön, wie sie durch das Fernglas gewirkt hat,
dachte Neil. Genauso schön wie in seinen Träumen. Und nun, da er sie aus der Nähe gesehen und ihre samtige Stimme gehört hatte, würde er Jenna Marshall, wie er genau wusste, nie wieder aus seinem Kopf verbannen können. »Wer ist sie?«, fragte Neil ohne Einleitung, als Thatcher und er zehn Minuten später vom Parkplatz fuhren. Seit die Frau Thatcher versprochen hatte, auf ihn zu warten, trug er einen selbstzufriedenen Ausdruck zur Schau, und Neils Wunsch, ihm diese Selbstzufriedenheit aus dem Gesicht zu schlagen, war so stark, das es ihn selbst schockierte.
    Thatcher warf ihm einen Blick zu, und das Lächeln verschwand. »Die Lehrerin meines Sohnes.« Thatcher war kein Idiot, überlegte Neil. Er erkannte, wenn ein anderer auf Jagd war.
    »Einfach nur die Lehrerin Ihres Sohnes?«
    Thatcher spannte die Kiefermuskeln an. »Das und …«
    Wenn es Thatcher nicht von den Lippen kam, schien diese Frau wohl doch noch nicht zu ihm zu gehören. »Eine Freundin, Ihre Freundin, Ihre Beziehung, Ihre Verlobte?«, fragte er sardonisch.
    Ein Muskel zuckte. »Ja, was eins und zwei angeht, noch nicht drei und vier.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich verlasse mich drauf«, erwiderte Steven mit aufgesetzter
    Freundlichkeit. Aber Neil war wenig beeindruckt.
    Sie waren schon einige Meilen gefahren, als Thatcher wieder sprach. Seine Stimme war heiser. »Der Unfall war kein Unfall.«
    Neil wandte sich in seinem Sitz ihm zu. »Was soll das heißen?«
    »Jenna hat letzte Woche einen Schüler wegen schlechter Noten aus dem Footballteam ausschließen lassen. Der Spieler und seine Freunde haben ihr die ganze vergangene Woche das Leben schwer gemacht, indem sie ihre Reifen aufschlitzten und den Klassenraum mutwillig beschädigten. Der Anruf vorhin stammte von der Polizeiwache in Raleigh. Man hat ihre Bremsleitungen durchtrennt.«
    In Neil machte sich ein ganz neuer Zorn breit. »Das heißt, dass eigentlich Jenna das Ziel des Anschlags war. Ihre Freundin hatte bloß das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.«
    »Genau.« Thatchers Stimme bebte. »Ich werde es ihr nachher sagen, wenn ich sie abhole. Oh, und Sie dürfen dreimal raten, wer der Footballspieler ist.«
    Neil kam ruckartig in seinem Sitz hoch. »Ist nicht wahr.«
    »Ist doch wahr. Unser lieber Rudy Lutz persönlich.«
    Neils Herzschlag beschleunigte sich. So nah. Sie waren so nah dran. »Können Sie beweisen, dass der Vandalismus auf sein Konto geht?«
    »Bisher nicht. Wir können ihn zur Befragung vorladen, aber wie haben nichts gegen ihn in der Hand, um ihn festzuhalten. Schon gar nichts, womit wir ihn einbuchten können. Die teuren Anwälte seines Vaters würden uns höchstens in den Hintern treten.«
    »Aber wenn wir ihn verhaften könnten –«
    »Könnten wir seine DNS mit der des Haars, das wir auf der Lichtung gefunden haben, überprüfen.« Thatcher nickte. »Ja, daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Wie geht’s jetzt weiter?« Neil vibrierte beinahe vor Energie, er war bis in die Haarspitzen gespannt. Am liebsten wäre er sofort in Aktion getreten.
    »Wir müssen versuchen, Rudy eindeutiger mit dem Ärger in der Schule oder Jennas Wagen in Verbindung zu bringen. Sie halten sich bitte im Moment zurück, Davies. Lassen Sie die Ortspolizei ihren Job tun. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.«
    Neil biss sich auf die Wange. »Keine Sorge, ich halte mich zurück.«
Was Parker betrifft,
dachte er,
aber nicht in Bezug auf Jenna Marshall.

Donnerstag, 6. Oktober, 23.30 Uhr
    »Du weißt etwas, das du mir nicht sagst. Was?«, fragte Jenna, als sie vor ihrem Haus anhielten. »Du bist zu still. Zu nachdenklich. Zu irgendwas. Ich weiß nicht. Sag mir, was los ist.«
    Steven wappnete sich innerlich. »Die Bremsleitungen sind durchgeschnitten worden, Jenna. Caseys Unfall war keiner.«
    Ihr Gesicht verlor alle Farbe. »Nein«, flüsterte sie. »So weit würden sie nicht gehen.« Er erwiderte nichts, sondern nahm ihre Hand und ließ sie die seine drücken, bis ihm die Finger taub wurden. Sie lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, und im Schein der Neonlaternen sahen ihre Lippen künstlich lila aus. »Vorhin im

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