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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nachdenklich, und das war immer gefährlich. »Was ist?«
    Casey lächelte, was Jenna einen Schauder über den Rücken jagte. »Ich weiß nicht. Polizist. Witwer. Brad ist ein hübscher Junge, sein Vater könnte also durchaus ein paar gute Gene haben …« Sie hob die Schultern. »Da stecken Möglichkeiten drin.«
    Jenna schüttelte den Kopf und spürte den vertrauten Druck hinter den Augen. Eines von Caseys erklärten Zielen war es, für Jenna einen Partner fürs Leben zu finden. Jenna ging auf Casey zu und richtete sich neben ihr zu voller Größe auf. »Du wirst nicht zufällig auftauchen, Casey«, warnte sie. »Versprich mir, dass du keinen Blödsinn machst.«
    Casey schaute trotzig zu ihr hoch. »Du bist größer heute.«
    Jenna verengte die Augen zu Schlitzen. »Weil ich diese blöden Schuhe trage, zu denen du mich überredet hast – weißt du noch? Sie würden ja ach so gut zu dem Kostüm passen! Mag schon sein, aber mir tun vor allem meine Füße weh, und das kann ich heute gar nicht gebrauchen. Du gibst mir jetzt dein Wort, Casey. Keinen Kontakt mit Mr. Thatcher. Und das schließt Mittel wie Telefon, Telegraf, Telefax, Rohrpost und Rauchzeichen mit ein.«
    Casey verzog schmollend den Mund. »Na gut. Versprochen. Verdammt.«
    Jenna wandte sich um. »Gut.« Sie sammelte ihre Unterlagen ein, schob sie in die Aktentasche und warf einen Blick über die Schulter. Casey wirkte schon wieder nachdenklich. Als sie Jennas Blick bemerkte, erhellte sich ihr Gesicht. »Das hätte ich fast vergessen. Ich bin morgen mit Ned verabredet, und er hat einen netten Freund. Ich könnte –«
    »Nein.« Jenna schüttelte sich. Ned benahm sich meistens pubertär, um es freundlich auszudrücken, aber seine Freunde waren schlimmer.
    Casey blickte düster. »Und warum nicht?«
    »Ich bin morgen bei Allison zum Essen eingeladen.«
    Casey machte ein grummelndes Geräusch. »Sag ihr ab. Neds Freund ist wirklich süß.«
    »Ich kann ihr nicht einfach absagen. Sie wäre bestimmt verletzt.«
    »Ach, die hat ein unglaublich dickes Fell«, gab Casey zurück. »Du könntest sie nicht mal mit einer Elefantenbüchse verletzen.«
    Jenna lachte leise. »Sie ist viel empfindsamer, als sie wirkt.« Dann fiel ihr ein, aus welchem Grund sie zu Allison ging, und sie wurde ernst. »Ich kann wirklich nicht absagen. Nächste Woche ist der achte Oktober.«
    Casey legte ihre Hand auf Jennas Arm und drückte ihn leicht. »Ich weiß, welchen Monat wir haben«, sagte sie sanft. »Deswegen will ich ja nicht, dass du allein zu Hause bleibst. Es ist schon zwei Jahre her, dass …«
    Jenna entzog ihr den Arm. Plötzlich verspürte sie Ärger. »Dass Adam gestorben ist. Du darfst das ruhig aussprechen. Gestorben! Wie du soeben bemerkt hast, ist es zwei Jahre her.
Ich
bin darüber hinweg. Ich wünschte nur, euch anderen ginge es auch so.«
    »Ich glaube nicht, dass du darüber hinweg bist, aber gegen deine Verleugnungsstrategie habe ich wahrscheinlich keine Chance.«
    Jenna schob ihre Schreibtischschublade heftiger zu, als es nötig gewesen wäre. »Ich verleugne gar nichts«, zischte sie. »Adam ist tot. Ich war dabei, ich habe seine Hand gehalten, als er gestorben ist, und es war am 8. Oktober vor zwei Jahren. Du siehst, keine Spur von Verleugnung.«
    Caseys Lippen bildeten eine gerade Linie. »Wie wäre es mit Selbstverleugnung? Du bist erst dreißig. Du solltest wieder zu leben beginnen.«
    Jenna atmete beherrscht ein. Zählte bis zehn. Casey meinte es nur gut. Natürlich meinten all die, die sie ständig zu verkuppeln versuchten, es nur gut. »Ich habe ein sehr erfülltes Leben, Casey«, sagte sie schließlich ruhig. »Ich brauche keinen permanenten Strom an potenziellen Ehemännern, um zufrieden zu sein.«
    »Nein, das brauchst du wahrhaftig nicht«, stimmte Casey zu. »Ein einziger würde völlig ausreichen.«
    Jenna lachte, aber es klang nicht fröhlich. »Und du willst wahrscheinlich genau den für mich finden, was?«
    Casey sah sie nur an, aber der Blick durchdrang Jennas sorgsam errichteten Schutzwall mühelos. »Also – wie wäre es: Sonntagabend? Oder Montag? Dienstag?«
    Jenna seufzte. »Du gibst nie auf, oder?«
    Casey lächelte triumphierend. »Nö.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Zum Italiener. Ein neuer Laden am Capitol. Sonntag um sieben?«
    Jenna brauchte nicht in ihren Kalender zu sehen, um zu wissen, dass sie nichts vorhatte; Sonntagabend lag sie gewöhnlich um neun mit einem guten Krimi und ihren zwei Hunden im Bett. Aber warum nicht?

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