Das Laecheln Deines Moerders
auf die Tür, die ihm vor der Nase zugeschlagen wurde. Dann trottete er langsam die Treppe hinunter zu seinem Wagen, von wo aus er ihr Fenster sehen konnte. Und dort stand sie und blickte auf ihn herab.
Sie blickte einfach nur auf ihn herab, so wie er zu ihr hinaufsah, und ihre Miene war ernst und enttäuscht. Sie hatte ihm keine Szene gemacht oder Teller geworfen, wie Melissa es getan hätte. Und plötzlich hörte er Mikes Stimme in seinem Kopf: »Nicht alle Frauen sind wie Melissa.« Steven wusste das natürlich. Er wusste ganz genau, dass Jenna nicht wie Melissa war. Er hatte es von Anfang an gewusst. Und doch erlaubte er sich bei der ersten Gelegenheit, gleich das Schlimmste anzunehmen. Er hatte sie verletzt, bevor sie ihn verletzen konnte.
Und das hatte er verdammt gründlich gemacht.
Er beobachtete, wie sie in die Küche ging und mit einem großen Behälter mit Eiscreme zurückkam – genau wie in jener Nacht, als sie wegen der Sache mit Casey Trost gesucht hatte. Als er ihr gesagt hatte, dass er sich in sie verlieben konnte. Weil sie wunderschön und nett und liebevoll war. Weil sie der Traum eines jeden Mannes war.
Sein Traum.
Also schaff deinen Hintern wieder da rauf und entschuldige dich,
befahl er sich. Und er gehorchte.
»Jenna, mach die Tür auf«, bat er, als sie auf sein Klopfen nicht reagierte. »Bitte.« Er legte die Stirn an die Tür. Hinter ihm erklang ein gewaltiger Seufzer, und als er sich umdrehte, entdeckte er Mrs. Kasselbaum in Morgenmantel und mit Lockenwicklern. Sie musterte ihn, als ob sie ihm am liebsten einen Klaps auf den Allerwertesten gegeben hätte.
»Muss ich eigentlich für euch Jungvolk alles in die Hand nehmen?«, fragte sie in einem Tonfall, der irgendwo zwischen verzweifelt und verärgert lag. »Ich habe Ihnen vor nicht einmal zehn Minuten die Schlüssel gegeben. Haben Sie sie etwa schon verloren?«
Steven wühlte begeistert in seiner Hosentasche und piekte sich mit der Drahtklammer in den Daumen. »Nein, Ma’am.« Er holte sie hervor und zeigte sie ihr. »Da sind sie.«
Sie verdrehte die Augen. »Und da ist die Tür. Soll ich Ihnen eine Karte zeichnen? Schlüssel, Tür. Ich schwöre Ihnen, junger Mann, wenn meine Sicherheit wirklich in Ihren Händen liegt, dann kaufe ich mir eine Pistole.«
Stevens Lippen zuckten. »Nein, Ma’am, bitte tun Sie das nicht. Tut mir Leid, dass wir Sie geweckt haben.«
»Nun, sehen Sie zu, dass das nicht zur Gewohnheit wird«, fuhr sie ihn an und kehrte in ihre Wohnung zurück.
Jennas Kopf fuhr hoch, als Steven die Wohnung betrat. Sie war wütend. Sie war wütend, weil sie sich ihm gegenüber geöffnet hatte, weil sie ihm die Macht gegeben hatte, sie zu verletzen, und weil Mrs. Kasselbaum Schlüssel zu ihrer Wohnung hatte. Und dass er einfach so hereinkam, als ob er hier wohnen würde, machte sie noch wütender. »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Ich will, dass du gehst.«
»Ich hab’s mir anders überlegt.«
»Ich aber nicht.« Jean-Luc, der ihre Stimmung spürte, legte sich auf ihre Füße, und sie spürte ein leises Knurren durch seinen Körper vibrieren.
»Es tut mir Leid.«
»Ja, weiß ich«, sagte sie bitter. »Ich denke, diesen Punkt hat
ten wir schon.«
Er trat einen weiteren Schritt näher, und sie konnte sein Aftershave wahrnehmen. Er roch so gut. »Ich bin ein Idiot«, sagte er. Er sah so gut aus. So verdammt gut. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und ihre Haut begann zu prickeln.
Meine Güte, musst du denn immer sofort reagieren, wenn er in deine Nähe kommt?
Sie richtete den Blick auf das Eis vor sich und kämpfte gegen den Wunsch an, seine Eifersuchtsszene zu vergessen und sich ihm in die Arme zu werfen … einfach da weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten, bevor Davies alles verdorben hatte. Nein, berichtigte sie sich selbst. Bevor Steven ihr gezeigt hatte, wie wenig er von ihr hielt. »Schön, dass du das erkennst. Das wusste ich schon, als wir uns das erste Mal begegnet sind.«
»Du hattest Recht.« Er kam noch näher und legte eine Hand über ihre, sodass der Löffel in den Eisbehälter fiel und ein elektrischer Strom durch ihren ganzen Körper fuhr. »Und du hast immer noch Recht. Ich bin ein eifersüchtiger Vollidiot. Es tut mir Leid.«
Sie blickte zu ihm auf und wusste, dass sie froh sein konnte, wenn sie sich gerade noch so lange zurückhalten konnte, bis er ihr eine vernünftige Erklärung geboten hatte. Sie war ihm ausgeliefert. »Und warum bist du so ein eifersüchtiger
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