Das Laecheln Deines Moerders
Augenblicklich richteten sich ihre Nippel auf, und sie benetzte ihre Lippen mit der Zunge. Dass Steven jede ihre Bewegungen beobachtete, machte sie nur noch heißer. »Und wieso dieser plötzlicher Sinneswandel?«
Er neigte den Kopf und legte seine Lippen auf ihre, und obwohl sein Kuss sanft war, enthielt er das Versprechen auf mehr.
Mehr war gut.
Er löste die Lippen von ihrem Mund und legte die Stirn an ihre. Seine braunen Augen waren so nah, dass sie goldene Sprenkel um seine erweiterten Pupillen sehen konnte. »Du hast meinen kleinen Sohn zum Lachen gebracht«, sagte er. Das war eine schöne Antwort. So schön, dass es ihr den Atem raubte. »Sind die fünfzehn Minuten schon um?«, fragte sie heiser. »Wenn ja, würde ich vorschlagen, dass wir Davies sausen lassen und zu mir fahren.«
»Sie sind um«, flüsterte Steven.
Jenna rechnete rasch aus, wie lange sie bis zu ihr nach Hause brauchten. Viel zu lang! Aber wenigstens wurde sie dann endlich erlöst. Endlich würde diese schreckliche Sehnsucht gestillt werden, endlich –
Aber natürlich sollte es nicht sein. Jemand trat an ihre Nische. »Tut mir Leid, dass ich so spät bin«, sagte Detective Davies. »Hoffe, ich störe nicht gerade.« Steven kniff die Augen zu. »Mist«, murmelte er.
Jenna, die noch nicht ganz bei sich war, schaute zu Davies auf. Sie sah das Lächeln und den zufriedenen Blick und fragte sich, ob der Detective nicht verdammt genau wusste, dass er gestört hatte. Und wenn sie nicht alles täuschte, freute ihn das sogar.
Neil streckte die Beine unter dem Tisch aus, an dem Jenna mit Thatcher gesessen hatte. Es tat gut, nach all den Stunden in dieser elenden Keksdose, die der Verleih Mietwagen schimpfte, die Beine strecken zu können. Noch besser aber war es, ein paar Minuten Jenna Marshall für sich zu haben. Seit Tagen spukte sie ihm im Kopf herum. Seit Tagen war er von den Albträumen der Vergangenheit verschont geblieben. Drei Jahre lang hatte er jede Nacht von Dämonen und Geistern geträumt. Die letzten vier Nächte von ihr. Das bedeutete, dass er vier Nächte hintereinander Frieden gehabt hatte. Und dieser Frieden war so unglaublich erholsam, dass er kämpfen würde, um ihn zu erhalten.
Dass er um
sie
kämpfen würde, wenn sie ihm Frieden verschaffte. Natürlich hatte sie eine Wahl. Also musste er dafür sorgen, dass sie von ihm genügend kennen lernte, um die richtige Wahl zu treffen.
»Erzählen Sie mir doch mal etwas über sich, Jenna«, begann er, als sie zur Tür blickte, durch die Thatcher mit seinem Handy und dem Fax, das Davies von Barrow aus Seattle bekommen hatte, verschwunden war. Er hatte Thatcher verständigen
müssen;
der Mann war schließlich nicht völlig unfähig. Er hatte nur einen Blick darauf geworfen und sofort die Bedeutung des Schreibens erkannt. Was der Grund war, warum Thatcher mit seinem Handy zu seinem Wagen gegangen war und Bezirksstaatsanwältin Liz Johnson anrief.
»Da ist nicht viel zu erzählen, Detective Davies«, sagte sie mit einem Lächeln. Ein Lächeln, das ihn zum Teufel wünschte, dachte Neil und zwang sich, das Lächeln zu erwidern. Selbst ein Holzklotz hätte spüren können, in was für eine Stimmung er eben hineingeplatzt war.
»Nennen Sie mich bitte Neil. Wie geht es Casey?« Ihre Augen leuchteten auf, und ihm verschlug es einen Moment den Atem. Sie war ohnehin eine wunderschöne Frau, aber wenn ihre Miene sich erhellte … konnte man sie nicht mehr vergessen.
Verflucht sei Thatcher.
»Sie wird durchkommen«, sagte sie. »Danke für Ihr Interesse.«
»Gern geschehen. Tja, ich habe gehört, dass Sie Lehrerin sind. Was lehren Sie denn?«
»Chemie auf der High School und Allgemeine Naturwissenschaften.« Sie sah erneut zur Tür, was Neil zu ärgern begann.
»Er wird schon zurückkommen«, sagte er eingeschnappt. »Ich nehme an, Ihr Wagen hat bei dem Unfall Totalschaden erlitten?«
Ihre Miene drückte gleichzeitig Trauer und Wut aus. »Allerdings.«
»Nun ja, Ihre Versicherung übernimmt das doch bestimmt.« Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Es war ein Jaguar XK 150. Aus dem Jahr 1960.«
Neil schnitt eine Grimasse. »Autsch.«
Sie seufzte. »Der Wagen gehörte meinem Verlobten, der vor zwei Jahren gestorben ist.«
»Das tut mir Leid.«
Sie zog reuig die Schultern hoch. »Mir auch. Aber ich muss seiner Familie trotzdem sagen, dass ich den Wagen zu Schrott gefahren habe.«
»Aber das haben Sie doch gar nicht. Es war Sabotage.«
»Schon. Aber durchgeschnittene
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