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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Leid, Neil. Ich habe ein paar schlechte Tage hinter mir. Wie wir alle wahrscheinlich.«
    Er schüttelte den Kopf und lehnte sich gegen das Geländer. »Das ist eine glatte Untertreibung.« Er schwieg einen Moment, dann: »Haben Sie Ihrer Familie von dem Wagen erzählt?«
    Jenna nickte. »Ich habe ihnen letztendlich die Wahrheit sagen müssen. Sie waren nicht ganz so erschüttert, wie ich gedacht hätte.«
    Neil wagte ein Grinsen. »Machen sich mehr Sorgen um Sie, was?«
    Jenna nickte wieder, diesmal mit einem kleinen Lächeln. »Man stelle sich vor!«
    »Nun, war das nicht eigentlich klar?«
    »Hm.« Als er nichts weiter sagte, wurde das Schweigen drückend. »Sagen Sie, Neil – Sie haben mir nie erzählt, woher Sie eigentlich kommen.«
    Ein Mundwinkel verzog sich, und Jenna fiel zum ersten Mal auf, dass er ein sehr attraktiver Mann war. Nicht so attraktiv wie Steven, wie sie fand, aber doch von der Sorte, die Frauen ins Schwärmen bringen konnte. »Aus Wales«, sagte er.
    »Was allerdings über sechzig Jahre her ist.«
    Er sah sie beeindruckt an. »Sie haben ein gutes Gedächtnis.«
    »Hm, also woher, Detective?«
    »Aus Seattle.«
    Überrascht sah sie ihn an. »Tatsächlich? Und was führt Sie von Seattle in unser kleines, behäbiges Pineville in South Carolina?«
    »Ich dachte, ich könnte etwas Wertvolles zu dem Fall beitragen, den Steven bearbeitet«, sagte er, und sie glaubte, einen Hauch von Selbstmitleid herauszuhören.
    »Aber offensichtlich war das nicht der Fall. Setzen Sie sich, Neil, und erzählen Sie mir eine Geschichte.«
    Einen langen Augenblick musterte er sie prüfend. Schließlich sagte er: »Ich dachte, ich wüsste, wer die Mädchen umgebracht hat.«
    »Aha. Ich folgere daraus, dass Sie mit dem vermeintlichen Killer in der Vergangenheit zu tun hatten? Sagen wir, in Seattle vielleicht?«
    »Ich hätte studieren sollen«, murmelte er reuig. »Dann wäre ich vermutlich ein ganzes Stück klüger.« Er wandte den Blick ab und richtete ihn auf die Dunkelheit auf dem Parkplatz. »Und Alev und Kelly wären zu Hause in Sicherheit«, fügte er voller Bitterkeit hinzu.
    Jenna brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. »Steven hat Ihnen geglaubt und Ihre Spur weiterverfolgt, richtig? Und jetzt haben Sie gemerkt, dass Sie sich geirrt haben, und können die ganze bisherige Arbeit ins Klo spülen.«
    »Wieder richtig.«
    »Und was jetzt?«
    Er wandte sich wieder ihr zu, und sie erkannte in seinem Blick, dass er erledigt war. Vollkommen erledigt. »Ich weiß es nicht.«
    »Werden Sie nach Seattle zurückkehren?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Da gibt es nicht gerade viel, auf das ich mich freuen kann.«
    »Ich nehme also an, dass Sie nicht verheiratet sind.«
    »Nicht mehr. Ich war.« Neil musterte seine Hände. »Der Fall hat mich nicht mehr losgelassen.«
    »Ein Serienmörder, der in Seattle Mädchen entführte?«
    Er nickte. »Ja.«
    »Sie haben ihn damals nicht kriegen können. Was ist passiert?«
    Einen Augenblick lang glaubte sie, dass er nicht antworten würde, doch dann zuckte er mit den Schultern. »Die Beweise, die ich hatte, wurden nicht zugelassen. Angeblich kontaminiert.«
    »Wie O.J.s Handschuh?«, fragte sie mit einem ironischen Lächeln, und er erwiderte das Lächeln widerstrebend.
    »Genau so. Ich habe den Beweis absolut korrekt gehandhabt, ich schwöre es. Genau nach Vorschrift. Wie ich es schon hundert Mal zuvor gemacht hatte. Aber irgendwas passierte. Die Aufzeichnung belegte, dass ich in der Nacht im Labor war, in der wichtige Samenproben verschwanden – und später wieder auftauchten.«
    »Man hat Sie beschuldigt, die Beweise manipuliert zu haben?«
    Er nickte düster. »Ja. Und obwohl ich ein hieb- und stichfestes Alibi hatte, ließ der verdammte Richter einen Killer gehen.«
    »Und weil Sie sich die Schuld daran geben, ihn damals nicht erwischt zu haben, sind Sie den ganzen weiten Weg hierher gekommen, um ihn jetzt endlich dingfest zu machen. Nur dass Sie sich anscheinend geirrt und die ganze Sache vielleicht sogar noch schlimmer gemacht haben. Stimmt es ungefähr so?«
    Er nickte. »Treffer und versenkt.«
    »Sie strafen sich also für etwas, das Sie hätten tun müssen oder nicht hätten tun dürfen.«
    »Exakt.«
    Jenna schüttelte den Kopf. »So ein Schrott.«
    Er fuhr zusammen und sah sie finster an. »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen, schauen Sie nach vorne. Sie haben’s damals vermasselt, okay. Aber jetzt reißen Sie sich zusammen und setzen Sie

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