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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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und sah vier große Gestalten, die sie in Richtung Footballfeld zerrten.
    Allerdings hatten die Angreifer nicht mit Jennas heftiger Gegenwehr gerechnet. Mit gezielten Tritten schickte sie zwei von ihnen zu Boden, wo sie stöhnend liegen blieben, doch die anderen beiden stießen sie gegen die Ziegelmauer. Ihr Schmerzensschrei drang direkt bis in seine Eingeweide.
    »Stopp! Polizei!«, brüllte er und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Er hätte schwören können, dass er nun fünf Jungen sah, wo eben nur vier gewesen waren. Da keiner auf seinen Ruf reagierte und niemand von ihr abließ, richtete er den Lauf seiner Waffe zum Himmel und feuerte einen Warnschuss ab. »Polizei!«
    Es gab ein Handgemenge, er hörte unterdrücktes Fluchen, dann schlugen die beiden noch einmal auf Jennas Gesicht ein, bevor sie die Flucht ergriffen. Neil vergewisserte sich hastig, dass sie noch atmete, dann nahm er die Verfolgung auf. Schnelle Jungs, dachte er. Wahrscheinlich
Wide Receiver,
die Passempfänger beim Football. Nur solche Spieler konnten so schnell rennen wie diese beiden. Wie Hasen schlugen sie nun Haken, setzten schließlich über den Zaun und waren fort. Neil drosselte heftig atmend sein Tempo. Er hatte nicht einmal einen Blick auf ihre Gesichter werfen können. Dreckskerle.
    Aber vielleicht war es ja Jenna gelungen. Er sprintete zurück zur Mauer, an der sie im Sitzen lehnte, und entdeckte eine weitere Gestalt, die sich über sie beugte. Also waren es doch fünf gewesen. »Geh zurück, Junge, dann wird dir nichts geschehen.«
    Der Junge erstarrte, dann wich er langsam zurück und richtete sich auf.
    »Hände ausstrecken, damit ich sie sehen kann.«
    Die Arme des Jungen standen steif von seinem Körper ab.
    »Schon gut, Neil.« Sie hielt sich eine Hand über den Mund, doch er sah, dass Blut darunter hervorsickerte.
    »Verdammt, Sie bluten ja.« Er streifte seine Jacke ab und knöpfte mit einer Hand sein Hemd auf, während er mit der anderen immer noch die Waffe auf den Jungen richtete. Dann zog er das Hemd aus und warf es ihr zu. »Hier. Nehmen Sie das, um die Blutung zu stillen. Es ist sauber. So gut wie, jedenfalls.«
    Sie presste sich das Hemd gegen die Lippen. »Neil, nehmen Sie die Waffe runter. Josh wollte mir helfen.«
    Josh. Neil ließ die Hand mit der Waffe an seine Seite sinken, hielt jedoch den Finger am Abzug. »Dreh dich um, Junge.« Die große Gestalt tat, wie ihm geheißen, und Neil blickte in das Gesicht, das er drei Jahre nicht gesehen hatte. Josh Lutz. Josh Parker. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Vornamen des anderen Sohnes zu ändern. Wahrscheinlich hatten die Parkers gedacht, dass ein Skandal einem Jungen von Joshs begrenzten Kapazitäten keinen besonders großen Schaden zufügen konnte. Es würde keine College-Scouts geben, die diesen Jungen Football spielen sehen wollten. Keine glänzende Zukunft, die es zu schützen galt. Josh stand da und sah ihn an, und sein Gesichtsausdruck wirkte genauso begriffsstutzig und ausdruckslos wie schon Jahre zuvor. »Okay, Junge. Tritt einen Schritt zurück und sag mir, was du hier gemacht hast.«
    Falls Josh ihn wiedererkannte, so ließ er es sich nicht anmerken. Einer der beiden Jungen, die am Boden lagen, krümmte sich zusammen und stöhnte. Neil trat einen Schritt zurück, um sie genauer anzusehen. »Ihr zwei da auf dem Boden. Dreht euch auf den Bauch und legt die Hände neben den Kopf.« Als sie keine Anstalten machten zu gehorchen, stieß er einen mit der Schuhspitze an. »Los, macht schon, oder ich erlaube eurer Lehrerin, noch einmal zuzutreten.« Augenblicklich rollten sich beide auf den Bauch, wobei sie jedoch zum Steinerweichen stöhnten. »Wenn ihr das nächste Mal Lust habt, euch an einer Frau zu vergreifen, solltet ihr vorher nachfragen, ob sie nicht zufällig den braunen Gürtel hat«, knurrte Neil, und die Jungen reagierten mit wimmernden Lauten.
    Josh Lutz blickte auf die zwei Gestalten am Boden. »Sie wollten ihr wehtun. Ich musste doch helfen.«
    »Das hast du, Josh«, sagte Jenna. Ihre Stimme klang gedämpft, weil sie sich noch immer das Hemd auf den Mund presste.
    Neil zog das Telefon aus seiner Tasche, wählte 911 und warf es Jenna zu. »Sagen Sie ihnen, wo wir sind.«
    Jenna gab der Vermittlung alle nötigen Informationen, dann stand sie auf und blickte auf das Telefon. »Ich muss Steven anrufen.«
    Steven.
Ha!,
dachte Neil. Diesen elenden Mistkerl, dem sein verletzter Stolz wichtiger war als seine Freundin. »Viel Glück. Der

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